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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde
Autoren: Peter Freund
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büßen, das garantier ich dir!«
    Kevin grinste hämisch. »Was du nicht sagst!«, spöttelte er, gesellte sich zu Köpfer und blickte unruhig auf die Uhr. »Wo bleiben die denn?«, fragte er. »Du hast ihnen doch Bescheid gegeben, dass wir alles erledigt haben, oder?«
    In diesem Moment drang das Schrillen der Haustürklingel durch die offen stehende Bunkertür. »Das werden sie sein!«, sagte der Junge und gab dem Hausdiener einen Wink. »Geh, und mach auf – ich pass derweil auf, dass die beiden keinen Unsinn anstellen!«
    »Was sollten die Maid und der Murmelgreis schon groß ausrichten können!«, entgegnete Konrad Köpfer verächtlich und eilte davon.
    Laura würdigte Kevin keines Blickes mehr. Sie setzte sich zu dem Professor aufs Bett und musterte ihn besorgt. »Haben sie Ihnen was getan?«
    Aurelius schüttelte den Kopf. »Nein, ich kann mich nicht beklagen. Es hat mir an nichts gemangelt, seitdem ich hierher verschleppt worden bin – außer an der Freiheit natürlich.« Er lächelte gequält und schaute seine Schülerin eindringlich an. »Was ist mit dem Kelch, Laura? Hast du ihn gefunden?«
    »Das schon.« Das Mädchen senkte beschämt den Kopf.
    Morgenstern war alarmiert. »Du hast ihn doch nach Hellunyat gebracht? Verzeih die Frage, aber ich habe sämtliches Zeitgefühl verloren und deshalb keine Ahnung, welcher Tag heute ist.«
    Laura schluckte. »Es… Ähm… Es ist mir leider nicht gelungen«, flüsterte sie und deutete auf den grinsenden Kevin. »Ich hab einfach zu spät durchschaut, dass er zu den Dunklen gehört!«
    Der Atem des Professors ging keuchend. Er fasste sich ans Herz und starrte Laura mit furchtsam aufgerissenen Augen an. »Wehe uns, wenn sie den Kelch nach Aventerra bringen und den Dunklen Mächten übergeben!«
    »Noch dürften sie dazu keine Gelegenheit gehabt haben. Vielleicht gelingt es uns ja doch noch –«, begann Laura kleinlaut, unterbrach sich jedoch und starrte ungläubig zur Tür. Sie hatte ein Geräusch von draußen vernommen. Einen ebenso überraschenden wie unerklärlichen Laut. Er hatte sich angehört wie der Donner, der langsam von den Gipfeln der Berge heranrollt, lauter und lauter wird, um schließlich mit ohrenbetäubendem Hall zu verklingen.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Auch der Professor und Kevin sahen nun zur Tür.
    Wieder dröhnte der Donner, lauter und eindringlicher als zuvor. Es war, als entlade sich ein heftiges Gewitter direkt über dem Haus. Und jetzt – jetzt grollte dieser Donner sogar durch das Innere des Gebäudes!
    Kevin war kreidebleich geworden. Er zitterte am ganzen Körper. Laura dagegen strahlte plötzlich. Endlich hatte sie begriffen, was es mit diesem geheimnisvollen Donner auf sich hatte, und einen Herzschlag später rauschte Lateris auch schon in den Schutzraum. Der geflügelte Löwe spreizte die mächtigen Schwingen, öffnete das Furcht erregende Maul und fauchte den Jungen so laut an, dass selbst die Wände des Bunkers ins Beben gerieten!
    Kevin schlotterte vor Angst. Die Knie wurden ihm weich, und er brach schluchzend zusammen. »Halt ihn zurück, Laura!«, flehte er. »Bitte, halt ihn zurück, damit er mir nichts tut!«
    Als der geflügelte Löwe sah, dass Laura und der Professor wohlaufwaren, beruhigte er sich. Zumal nun auch Lukas und Attila Morduk im Bunker auftauchten.
    Der Junge trug den Kelch in der Hand und hielt ihn der Schwester freudestrahlend entgegen: »Sie hatten ihn im Lieferwagen versteckt!«
    Behutsam nahm Laura das wertvolle Gefäß an sich. Als handele es sich um eine kostbare Blüte, der schon der geringste Druck Schaden zufügen könne, barg sie ihn an ihrer Brust. Dann aber sah sie den Bruder erschrocken an: »Wo ist denn Köpfer? Er ist doch nicht etwa entwischt?«
    »Keine Angst!« Lukas zeigte ein beruhigendes Lächeln. »Er hat sich in die Bedienstetenwohnung im Gartenhaus geflüchtet. Latus passt auf, dass er nicht abhaut.«
    »Ein Glück!« Laura atmete erleichtert auf, trat zu Lateris und kraulte ihn sanft hinterm Ohr. »Vielen Dank für alles. Ich weiß gar nicht, was wir ohne dich und deinen Bruder gemacht hätten!«
    »Ihr scherzt, M adame«, antwortete der Löwe geschmeichelt. »Das waren wir Ihnen doch schuldig! Schließlich haben wir zugelassen, dass die Schurken Euch im Kloster gefangen nahmen.«
    »Das konntet ihr doch nicht ahnen!«
    »Ihr seid zu freundlich, M adame. Wir haben uns auch sofort auf die Verfolgung gemacht, aber leider waren die Kerle mit ihrem stinkenden Gefährt schneller als wir.
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