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Latin Lover verzweifelt gesucht

Latin Lover verzweifelt gesucht

Titel: Latin Lover verzweifelt gesucht
Autoren: Tori Carrington
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versuchen. Zum Beispiel mit einer Packung Eiscreme. Womöglich konnte er Kyra dann dazu bringen, dass sie sich ihm anvertraute. Kurz entschlossen hielt er am nächsten Laden an, besorgte ihr Lieblingseis und fuhr damit zu ihrer Wohnung, die im ersten Stock eines älteren Mietshauses lag. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend lief er die Treppe hoch und klopfte erwartungsvoll an ihre Tür.
    “Kyra?”, rief er.
    Keine Antwort.
    Nanu? Ihr Mustang stand doch vor dem Haus. “Ich weiß, dass du da bist, also kannst du auch aufmachen.”
    Es bestand natürlich die Möglichkeit, dass sie Holsom schon durch den nächsten Trottel ersetzt hatte. Der Gedanke machte ihm mehr zu schaffen, als ihm lieb war.
    Leise fluchend klopfte er erneut.
    “Was soll der Lärm! Es gibt hier Leute, die wollen in Ruhe fernsehen. Können Sie nicht leise sein?”, brüllte Kyras Vermieterin von unten.
    Michael drehte sich um und spähte durch das gewundene Treppengeländer direkt in Mrs. Kaminskys hageres Gesicht. Er fand es immer wieder erstaunlich, wie solch eine dünne kleine Person mit so einer gewaltigen Stimme gesegnet sein konnte. “Entschuldigung, Mrs. Kaminsky, ich werde mich bemühen, leiser zu klopfen.”
    “Tun Sie das!”, schrie sie so laut, dass beinahe das ganze Treppenhaus erzitterte.
    Michael wandte sich wieder Kyras Tür zu. Warum Kyra sich mit dem alten Drachen abgab, war ihm ein Rätsel. Merkwürdigerweise schienen ihr die Einmischungen ihrer Vermieterin nichts auszumachen. Vielleicht deshalb, weil sie so wenig elterliche Einmischung in ihrem Leben erfahren hatte.
    “Kyra?”, sagte er und legte die Hand auf den Türknauf. Er ließ sich drehen. Typisch für Kyra, die Tür nicht abzuschließen. Andererseits käme wahrscheinlich sowieso kein Dieb ungeschoren an Mrs. Kaminsky vorbei.
    Er stieß die Tür auf und schaute sich in der Wohnung um. Mit den großen Räumen, den hohen Decken und dem auf Hochglanz polierten Holzfußboden wirkte sie hell und freundlich und machte somit fast die tyrannische Vermieterin wieder wett. Aber nur fast. An Kyras Stelle wäre er schon längst ausgezogen.
    “Kyra?” Erstaunt betrachtete er die verstreuten Kleidungsstücke auf dem Boden. Er runzelte die Stirn und hob den Rock auf, den sie heute im Büro getragen hatte. Kyra war sonst penibel ordentlich. Es sah ihr gar nicht ähnlich, die Sachen einfach hinzuwerfen. Er öffnete die Tür zum Schlafzimmer einen Spaltbreit und äugte hinein. Leer. Wo steckt sie, fragte er sich und sah sich wieder suchend um. Plötzlich fiel sein Blick auf eine kleine Schachtel, die vor der geschlossenen Badezimmertür lag. Er ging hin, hob sie auf und klopfte an die Tür.
    “Kyra, bist du da drin?”
    Ein Quieken verriet ihm, dass dem so war. Er besah sich die Schachtel und stellte fest, dass es die leere Verpackung einer Blondierungscreme war.
    Das Schloss klickte, und er trat einen Schritt zurück, in der Annahme, dass Kyra jetzt herauskam. Doch anscheinend hatte sie nur abgeschlossen, damit er nicht hereinkam.
    “Kyra, was, zum Teufel, ist los?”, rief er ungehalten.
    “Geh weg”, befahl sie ihm.
    Michael lehnte sich gegen die Tür und seufzte. “Du hast dich über mich geärgert, stimmt’s? Das ist der Grund, warum du gestern nicht mit mir essen gehen wolltest, und warum du heute im Büro kaum mit mir gesprochen hast.”
    “Sei nicht albern.”
    Er schaute auf das Eis in seiner Hand und überlegte, ob er es in den Gefrierschrank legen sollte. “Wenn ich etwas gesagt oder getan habe, das dich verärgert hat, dann entschuldige ich mich dafür.”
    “Nicht nötig.”
    “Ich verstehe. Liegt es daran, dass es nichts gibt, wofür ich mich entschuldigen müsste? Oder meinst du damit, dass mein Verhalten nicht zu entschuldigen ist?”
    Ein leises Kichern drang durch die Tür, und er fragte sich, was daran wohl so lustig war.
    “Kyra, komm bitte raus. Ich spreche nicht so gern durch Türen.”
    Stille.
    Oh, oh. Das war schlimmer, als er befürchtet hatte. Und er wusste wirklich nicht, was er jetzt noch tun sollte. Seufzend lehnte er sich wieder gegen die Tür.
    Plötzlich öffnete sie sich nach innen, und er fiel ins Badezimmer.
    “Kannst du nicht aufpassen?”, fauchte Kyra ihn an und bemühte sich, selbst auf den Beinen zu bleiben.
    Nachdem er sich aufgerappelt hatte, hätte er sich fast wieder auf den Boden gesetzt. Aber diesmal nicht wegen der Tür, sondern wegen Kyra.
    “Nun?”, fragte Kyra und konnte ihre Aufregung kaum verbergen, während Michael
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