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Latin Lover verzweifelt gesucht

Latin Lover verzweifelt gesucht

Titel: Latin Lover verzweifelt gesucht
Autoren: Tori Carrington
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sie nur fassungslos ansah. “Was denkst du?”
    Er machte ein paar Schritte rückwärts und bewegte den Mund, doch kein Ton kam heraus.
    “Ganz schön krass, oder? Ich habe mich selbst kaum wiedererkannt.”
    Und das stimmte. Wer hätte gedacht, dass ein paar Stunden ein ganzes Leben verändern konnten? Kyra strich sich über ihr frisch geschnittenes Haar und fühlte sich noch immer ganz beschwingt, weil die langen Haare endlich ab waren. Aber die freche Kurzhaarfrisur war nicht alles. Oh nein. Noch beim Friseur hatte sie beschlossen, auch die Haarfarbe zu wechseln, und hatte sich eine Packung Blondierung gekauft. Sie hatte schon immer wissen wollen, ob es stimmte, dass Blondinen bevorzugt wurden. Jetzt würde sie es herausfinden.
    Und dann war da noch ihre neue Garderobe. Da sie sich ohnehin neue Sachen hatte kaufen müssen, um das zu ersetzen, was in der Reinigung abhanden gekommen war, war sie mit dem Scheck, den die Reinigung ihr als Entschädigung ausgestellt hatte, einkaufen gegangen. Doch sie hatte sich von all den Läden ferngehalten, die sie normalerweise bevorzugte. Stattdessen war sie in kleine trendige Boutiquen gegangen und hatte die Ratschläge der Verkäuferinnen befolgt. Das, was sie jetzt trug, war ihr Lieblingsoutfit: ein pinkfarbenes, eng anliegendes Top und einen Minirock aus schwarzem Lackleder.
    Anfangs hatte sie sich gefühlt, als würde sie kaum mehr als ihre Unterwäsche tragen. Doch je länger sie es trug, desto wohler fühlte sie sich. Nicht nur in ihrer neuen Kleidung, sondern auch mit ihrem neuen Look. Und die Sachen hatten ihr auch geholfen, eine wichtige Entdeckung zu machen: Sie besaß Brüste. Natürlich hatte sie immer gewusst, dass sie welche hatte, ihr war nur nicht klar gewesen, wie sexy sie aussahen, da sie sie meist unter weiten Blusen und unattraktiven BHs versteckte.
    Michael sah plötzlich ganz blass aus. Besorgt ging Kyra auf ihn zu, wobei sie mit ihren hochhackigen Schuhen fast gestolpert wäre. An die musste sie sich auch erst noch gewöhnen.
    “Geht es dir gut?”, fragte sie, nahm ihn beim Arm und führte ihn fürsorglich zum Sofa. Er ließ sich darauffallen und starrte Kyra weiterhin nur an.
    Plötzlich kicherte sie und überraschte sich selbst damit. Sie kicherte sonst nie. Sie wusste nicht einmal, wie man das machte. “Ist wohl ein bisschen gewöhnungsbedürftig, was? Die Verkäuferin meinte, der Rock müsse ohne Strumpfhose getragen werden, aber ich finde, diese schwarzen Strümpfe geben dem Ganzen erst den richtigen Pfiff. Findest du nicht auch?”
    “Ich …”
    Kyra stützte die Hände in die Hüften, drehte sich hin und her und genoss es, sich in diesen raffinierten körperbetonten Sachen zu bewegen. Sie fühlte sich sinnlicher als je zuvor. “Na, was wolltest du sagen?”
    “Ich habe dir Eis mitgebracht”, stotterte Michael und hielt ihr die Packung hin.
    “Hm. Meine Lieblingssorte. Aber ich fürchte, wenn ich jetzt etwas davon esse, platzt mir eine Naht oder so.”
    “Oder … so.” Michael nickte zustimmend.
    Sie nahm ihm das Eis aus der Hand und stöckelte damit in die Küche, wo sie es in den Gefrierschrank stellte.
    Eine Minute später war sie wieder da und postierte sich herausfordernd vor Michael. “Und?”
    “Und …” Er räusperte sich. “Und was?”
    Sie verdrehte ungeduldig die Augen. “Du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Wie findest du mich?”
    Er runzelte die Stirn und schaute überallhin, nur nicht zu ihr.
    “Oh, komm schon, Michael. Sieh mich an.”
    “Nein.”
    Seine störrische Haltung brachte sie zum Lachen.
    Er räusperte sich wieder. “Das wäre so, als würde ich meine eigene Schwester nackt sehen. Wenn ich eine hätte, natürlich. Aber …” Er verstummte und hielt den Blick angestrengt auf die gegenüberliegende Wand gerichtet.
    “Das ist nicht gerade die Reaktion, die ich mir erhofft hatte.”
    Endlich schaute er sie an, und Kyra vergaß zu atmen. Ein so leidenschaftlicher Ausdruck lag in seinem Blick, dass es ihr vorkam, als hätte sie einen Liebhaber vor sich.
    Nervös verlagerte sie das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. “Was ist los? Es ist doch nicht so, als hättest du mich nicht schon mit weniger als diesem hier bekleidet gesehen.”
    “Ach ja? Wann denn?”
    “Am Strand, zum Beispiel.”
    “Oh.”
    Sie lächelte nachsichtig.
    “Aber du bist …”
    “Was bin ich?”
    “Du bist jetzt blond.”
    Sie seufzte. “Typisch. Das ist alles, was dir auffällt? Für jemanden, der Häuser entwirft,
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