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Latin Lover verzweifelt gesucht

Latin Lover verzweifelt gesucht

Titel: Latin Lover verzweifelt gesucht
Autoren: Tori Carrington
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Verzeihung zu bitten, besaß einen gewissen Reiz. Aber aus irgendeinem Grund war es Michaels Gesicht, das sie vor sich sah, wenn sie sich vorstellte, die Ratschläge des Buches zu befolgen.
    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, sagte sie sich.
    “Fertig.”
    Michael schaute von dem Reiseführer auf und sah Kyra erstaunt an.
    “Du hast ja heute einen Rekord aufgestellt.”
    Sie strich eine Haarsträhne zurück, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, und zuckte mit den Schultern. “Heute habe ich mich auch schnell entschieden”, meinte sie und hielt ein Buch hoch. “Es ist mir sozusagen ins Auge gesprungen.”
    Als er nach dem Buch greifen wollte, zog sie es zurück. Irritiert hob er eine Augenbraue. “Was ist los? Normalerweise bist du doch ganz versessen darauf, mir zu zeigen, was du dir ausgesucht hast.”
    “Das hier ist nur für Frauen.”
    “Ist wohl weibliche Pornografie, was?”
    Lachend schob sie sich an ihm vorbei und ging zur Kasse. Neugierig folgte er ihr.
    “Komm schon.” Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: “Lass mich die schlüpfrigen Sachen sehen.”
    Sie schüttelte energisch den Kopf.
    “Du weißt doch, dass ich es sowieso irgendwann sehen werde. Also kannst du es mir auch gleich zeigen.”
    “Nein.” Sie legte das Buch mit der Rückseite nach oben auf den Kassentresen und zahlte hastig. Nachdem der Kassierer ihr das Buch in eine Tüte gesteckt hatte, verließ sie schnellen Schrittes den Laden.
    Michael beeilte sich, ihr zu folgen. “So”, meinte er, als er sie bei ihrem Wagen eingeholt hatte. “Fühlst du dich nun wenigstens besser?”
    Sie nickte. “Viel besser. Danke.”
    Er schaute auf die Uhr. “Worauf hast du jetzt Lust? Kubanisch oder lieber Meeresfrüchte?”
    “Offen gestanden bin ich nicht sehr hungrig. Ich denke, ich fahre direkt nach Hause.”
    Michael kniff misstrauisch die Augen zusammen. Kyra war eine schlechte Lügnerin. “Ist das Buch so gut?”
    Ihr Lachen klang gezwungen. “Fahr du auch nach Hause und mach dir in der Mikrowelle etwas warm, wenn du Hunger hast. Wir sehen uns dann morgen in der Firma.”
    Er zögerte einen Moment, bevor er schließlich nachgab. “Okay. Gute Nacht.”
    Sie griff versöhnlich nach seiner Hand. “Danke. Du weißt schon. Für alles.”
    “Wozu sind Freunde da?”
    “Hm.” Sie sah ihn eigenartig an. “Ja, wozu?”
    Damit stieg sie in ihren Wagen, warf die Tüte mit dem Buch auf den Beifahrersitz und ließ den Motor an. Dann fuhr sie davon, ohne Michael noch einmal zuzuwinken wie sonst.
    Michael rieb sich das Kinn und ging zu seinem Auto. Warum kam es ihm so vor, als hätte Kyra gerade eine stillschweigende Abmachung zwischen ihnen gebrochen? Und warum beschlich ihn ein ungutes Gefühl, während er sich gleichzeitig freute?

2. KAPITEL
    Irgendetwas stimmte nicht mit Kyra.
Dieser Gedanke ging Michael immer wieder durch den Kopf, während er sich am nächsten Tag durch den dichten Feierabendverkehr von Tampa schlängelte. Er fluchte laut, weil ein anderer Fahrer ihn schnitt. Dieses Verkehrschaos trug nicht gerade zu einer besseren Laune bei.
    Schon gestern im Buchladen hatte er den Eindruck gehabt, dass Kyra sich anders verhielt als sonst. Dieser Eindruck hatte sich noch verstärkt, als er sie abends anrufen wollte und nur der Anrufbeantworter angesprungen war. Und heute im Büro war sie so in ihr Buch vertieft gewesen, dass sie sogar ihre Mittagspause vergessen hatte. Und noch immer wusste er nicht, was das für ein geheimnisvolles Buch war. Als er sie dann nach Feierabend zu einem Drink hatte einladen wollen, hatte er feststellen müssen, dass sie bereits eine Stunde eher gegangen war.
    Was war nur los mit ihr? Ärgerte sie sich über ihn? Unwahrscheinlich. Sie schien nicht einmal sonderlich bedrückt wegen ihrer Trennung von Craig Holsom. Was noch merkwürdiger war, denn normalerweise war sie eine Woche lang niedergeschlagen und tröstete sich mit Essen über das Ende einer Beziehung hinweg, auch wenn die Beziehung selbst nicht länger als eine Woche gedauert hatte.
    Vielleicht hatte er gestern zu schnell aufgegeben. Vielleicht brauchte sie ihn. Vielleicht hatte er die Signale falsch verstanden, und sie hatte die Nacht damit verbracht, in ihr Kopfkissen zu weinen.
    Bei dem Gedanken trat er unwillkürlich aufs Gaspedal. Craig Holsom und das Dutzend anderer Trottel, mit denen sie sich eingelassen hatte, verdienten nicht eine Stunde in Kyras Gesellschaft, geschweige denn eine ihrer Tränen.
    Er sollte es mit Bestechung
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