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Latin Lover verzweifelt gesucht

Latin Lover verzweifelt gesucht

Titel: Latin Lover verzweifelt gesucht
Autoren: Tori Carrington
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auf sie gerichtet waren.
    Also hob sie stolz den Kopf und lächelte Craig herausfordernd an. Zu ihrer Zufriedenheit registrierte sie, dass sein Grinsen verschwand und er auf einmal eher ängstlich wirkte. Und dazu hatte er allen Grund.
    “Ja, Craig, aber lieber ein toter Fisch als ein hoffnungsloser Fall, trotz Viagra.”
    Damit schob sie ihren Stuhl unter den Tisch und stieß dabei gegen Craigs Stuhl, der umkippte und ihn mit der Rückenlehne an seiner empfindlichsten Stelle traf. Er schnappte nach Luft und griff sich mit beiden Händen zwischen die Beine.
    “Tut mir leid”, meinte Kyra. “Ich wollte dir nicht …”
    “Lass uns gehen”, unterbrach sie eine tiefe Stimme. Michael, der inzwischen an ihren Tisch gekommen war, nahm sie bei der Hand und zog sie hinter sich her.
    “Du Biest!” Craig hatte die Beleidigung vermutlich herausbrüllen wollen, doch es kam nur ein hohes Piepsen heraus. Kyra fand, dass die Stimme zu ihm passte.
    Michael blieb abrupt stehen und wandte sich nach Craig um. “Wenn Sie sie noch einmal so nennen, können Sie sich gleich einen Termin beim Zahnarzt geben lassen.”
    Um nicht noch mehr Aufsehen zu erregen, war es jetzt Kyra, die zum Ausgang drängte, und als sie schließlich beide draußen standen, atmete sie erleichtert auf. Vorsichtig sah sie zu Michael, der noch immer ziemlich wütend schien. Eine Locke seines tiefschwarzen Haares fiel ihm über die Braue, und sein von Natur aus dunkler Teint wirkte im schwindenden Licht noch dunkler.
    “Ich hatte nicht vor, ihn … na ja, du weißt schon, mit dem Stuhl zu treffen.”
    “Dabei war es so passend.” Seine Mundwinkel zuckten. Er war wirklich umwerfend, wenn er so amüsiert lächelte. “Habe ich dir schon mal gesagt, dass du wirklich keine glückliche Hand bei der Auswahl deiner Freunde hast?”
    “Bei jeder sich bietenden Gelegenheit.”
    “Na, dann hab ich es wohl nicht laut genug gesagt.” Er zeigte mit dem Daumen hinter sich. “Warum du dich von solchen Typen wie Holsom ausnutzen lässt, wird mir immer ein Rätsel bleiben.”
    “Wer sagt, dass er mich ausgenutzt hat?”, gab sie gereizt zurück, wandte sich um und ging zum Parkplatz. Mit jedem Schritt, den sie machte, schwand auch der letzte Rest von Schadenfreude, und Ernüchterung trat ein. Craig hatte gerade ihre Beziehung beendet. Schlimmer noch, er hatte sie beleidigt.
    “Oh, oh. Jetzt ist Schluss mit lustig. Phase Nummer zwei kommt.” Michael stöhnte hinter ihr.
    Kyra drehte sich zu ihm um und stieß ihm einen Ellenbogen in die Rippen. “Halt den Mund.”
    “Na, so ist es doch immer. Erst kommt der Spaß. Denn wir wollen doch ehrlich sein, der Bruch zwischen dir und deinen Freunden ist immer eine Quelle der Belustigung.”
    “Freut mich, dass du dich amüsierst.”
    Die Grimasse, die er jetzt schnitt, zeugte vom Gegenteil. “Dann kommt die Trauerperiode. Unabhängig davon, wie wenig die Trottel es verdienen, bist du jedes Mal verletzt, wenn man dir den Laufpass gibt.”
    “Das ist ja wohl normal, oder?”
    Michael blieb neben ihrem roten Mustang stehen, nahm ihr den Schlüssel aus der Hand und öffnete für sie die Tür. Sofort drückte sie den Knopf, um das Verdeck herunterzulassen.
    “Danach kommt Phase Nummer drei – das Essen”, fuhr er unbeirrt fort. “Mindestens eine Woche lang stopfst du alles in dich hinein.”
    Sie lächelte. “Wenn ich mich recht erinnere, gefällt dir diese Phase.”
    “Ja, vielleicht ist dieser Teil wirklich nicht so schlecht”, meinte er grinsend.
    Sie stieg ein, und er schloss die Tür hinter ihr.
    “Sie verdienen dich gar nicht, weißt du das?”
    Kyra nahm ein Gummiband von ihrem Rückspiegel und band sich damit das Haar zusammen. “Was soll diese Standpauke? Ich meckere doch auch nicht mit dir, wenn du mit einer deiner Freundinnen Schluss machst.”
    Er lachte leise. “Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht derjenige bin, der getröstet werden muss.”
    “Ach, ich verstehe”, gab sie im gleichen amüsierten Ton zurück, weil sie sich dann einfach besser fühlte, wenn sie mit ihm so reden konnte. “Während ich nichts weiter bin als ein kleines Häufchen Elend.”
    “Stimmt.”
    Jetzt musste sie lächeln, obwohl ihr eine Träne über die Wange lief. Ärgerlich wischte Kyra sie weg. Zwar wusste sie, dass Craig Holsom es nicht verdiente, wenn sie um ihn trauerte, aber eine Abweisung war eine Abweisung, egal wie man es betrachtete.
    Michael hatte recht: Sie war eine Närrin. Auch wenn er ihr das noch nie
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