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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin
Autoren: Judith McNaught
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dem Turnier, das für Geburtstage bei den O’Tooles obligatorisch war, und brachte ihn mehrmals zu lautem Lachen, als sie ihre Patzer und Triumphe des vergangenen Tages schilderte.
    »Warum hat Sie Ihr Kutscher eigentlich >Euer Gnaden< genannt?« wollte Alex dann wissen und lächelte ihn an.
    Jordan riß seinen Blick von dem reizenden Grübchen in ihrer Wange los. »So werden Herzöge für gewöhnlich angesprochen.«
    »Herzöge?« wiederholte sie, enttäuscht über die Entdeckung, daß dieser gutaussehende Fremde offenbar einer Welt angehörte, zu der sie keinen Zugang hatte, und daher sehr bald und für immer aus ihrem Leben verschwinden würde. »Sind Sie tatsächlich ein Herzog?«
    »Ich fürchte, ja«, erwiderte er. »Sind Sie sehr enttäuscht?«
    »Ein bißchen schon«, gab sie zu seiner Verblüffung zurück. »Wie werden Sie von den Leuten genannt? Außer Herzog, meine ich.«
    »Bei mindestens einem Dutzend Namen«, sagte er, über ihre offenen, unverstellten Reaktionen ebenso amüsiert wie verwirrt. »Meistens werde ich Hawthorne genannt, oder Hawk. Gute Freunde sprechen mich mit meinem Vornamen an, mit Jordan.«
    »Hawk paßt zu Ihnen«, stellte sie fest, aber ihr flinker Geist war längst zu einem bedeutsamen Schluß gelangt. »Glauben Sie, daß diese Banditen ganz bewußt auf Sie gekommen sind, weil Sie ein Herzog sind? Ich meine, sie gingen doch ein großes Wagnis ein, Sie so nahe einem Gasthaus zu überfallen.«
    »Habgier ist ein zwingendes Motiv«, entgegnete Jordan.
    Alexandra nickte. »>Es gibt kein verzehrenderes Feuer als die Leidenschaft, keinen größeren Hai als den Haß und keinen reißenderen Strom als die Habgier«, zitierte sie.
    Verdutzt starrte Jordan sie an. »Was haben Sie gesagt?«
    »Das stammt nicht von mir, sondern von Buddha«, erläuterte sie.
    »Ich kenne das Zitat«, entgegnete Jordan. »Ich war nur ein bißchen überrascht, daß Sie es kennen.« Er bemerkte, daß sie sich einem beleuchteten Gebäude näherten, und nahm an, daß es sich um Alexandras Zuhause handelte. »Alexandra«, sagte er schnell, »Sie dürfen keine Schuldgefühle über das empfinden, was Sie heute abend getan haben. Es gibt nichts, worüber Sie sich Gewissensbisse machen müßten.«
    Sie blickte ihn lächelnd an, aber als sich die Kutsche dem großen, vernachlässigten Haus näherte, rief sie plötzlich: »O nein!«
    Die glänzende Kutsche der Helmsleys stand noch immer in der Auffahrt.
    Der Kutscher öffnete die Tür und klappte die Stufen herunter, aber als Alexandra aussteigen wollte, streckte Jordan ihr auch schon die Arme entgegen, um sie aufzufangen. »Das kann ich sehr gut allein«, beschwerte sie sich.
    Sein leises, fast intimes Lächeln ließ sie den Atem anhalten. »Es ist außerordentlich peinlich für einen Mann meiner Größe, von einem zierlichen Mädchen gerettet zu werden, selbst wenn das eine Rüstung trägt. Um meinem verletzten Selbstgefühl Genüge zu tun, müssen Sie mir jetzt schon gestatten, ein wenig galant zu sein.«
    »Einverstanden.« Alexandra lachte leicht auf. »Wer bin ich, um am Selbstgefühl eines hoch wohlgeborenen Herzogs zu kratzen?«
    Jordan hörte kaum, was sie sagte. Seine Blicke nahmen den ungemähten Rasen um das Haus ebenso auf wie die zerbrochenen Fensterläden, die windschief in den Angeln hingen. Es war nicht das bescheidene Cottage, mit dem er gerechnet hatte. Statt dessen war es ein alter, heruntergekommener, gespenstischer Kasten, den die Bewohner offenbar aus Geldnöten nicht mehr in Ordnung halten konnten. Er verlagerte Alexandras Gewicht auf seinen linken Arm und klopfte mit der rechten Hand gegen die abblätternde Tür.
    Als niemand reagierte, sagte Alexandra: »Ich fürchte, Sie müssen lauter klopfen. Penrose ist fast taub, auch wenn er zu stolz ist, das zuzugeben.«
    »Wer«, fragte Jordan und pochte heftiger gegen die schwere Tür, »ist Penrose?«
    »Unser Butler. Nach Papas Tod mußte ich das Personal entlassen, aber Penrose und Filbert waren zu alt und zu leidend, um eine neue Anstellung zu finden. Daher sind sie bei uns geblieben und arbeiten für Unterkunft und Verpflegung. Penrose kocht auch und hilft beim Putzen.«
    »Wie eigenartig«, murmelte Jordan und wartete darauf, daß die Tür endlich geöffnet wurde.
    Sie lachte ihn neugierig an. »Was finden Sie denn so >eigenartig    »Einen fast tauben Butler!«
    »Dann werden Sie Filbert mit Sicherheit noch eigenartiger finden.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Jordan trocken. »Wer ist
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