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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin
Autoren: Judith McNaught
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Und genau so traf sie Mrs. Tilson, die Frau des Gastwirtes an: Alexandra auf dem Bett, der Mann über sie gebeugt, und seine Hände nur wenige Zentimeter von Miss Lawrences Brüsten entfernt, und beide lachten...
    »Alexandra Lawrence!« explodierte sie und schaukelte ins Zimmer wie ein Schlachtschiff unter vollen Segeln. Blitze schossen aus ihren Augen, als sie die Hände des Mannes nachdrücklich von Alexandras offenem Hemd fortzog. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    Alexandra hatte dankenswerterweise keine Ahnung von Mrs. Tilsons Gedanken, aber Jordan. Und der fand es widerwärtig, daß diese Frau offensichtlich bereit war, ein Mädchen von höchstens dreizehn Jahren moralischer Verwerflichkeit zu beschuldigen. Seine Miene verhärtete sich, in seiner Stimme lag ein ausgesprochen frostiger Ton. »Miss Lawrence wurde bei einem Zwischenfall verletzt, der sich ein wenig südlich von hier auf der Landstraße ereignet hat. Lassen Sie einen Arzt holen.«
    »Nein, tun Sie das nicht, Mistress Tilson«, sagte Alexandra und brachte sich mühsam in eine sitzende Position. »Mir geht es ausgezeichnet, und ich möchte nach Hause.«
    »In diesem Fall werde ich sie nach Hause bringen«, beschied Jordan die mißtrauische Frau. »Sie können den Arzt zu der Straßenbiegung ein paar Kilometer südlich von hier schicken. Dort wird er zwei Verbrecher vorfinden, die seiner Hilfe zwar nicht mehr bedürfen, aber für deren ordnungsgemäßen Abtransport er sorgen kann.« Er griff in die Tasche und zog eine Karte mit seinem Namen unter einer kleinen Goldkrone hervor. »Sobald ich Miss Lawrence wohlbehalten bei ihrer Familie abgeliefert habe, komme ich hierher zurück, um seine Fragen zu beantworten, falls er welche haben sollte.«
    Mrs. Tilson murmelte etwas Unverständliches über Banditen und Zügellosigkeit, riß Jordan die Karte aus der Hand, warf noch einen bösen Blick auf Alexandras offenes Hemd und marschierte hinaus.
    »Sie scheinen überrascht zu sein... Darüber, daß ich ein Mädchen bin, meine ich«, meinte Alexandra unsicher.
    »Es war insgesamt ein Abend der großen Überraschungen«, erwiderte Jordan, verbannte Mrs. Tilson aus seinen Gedanken und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Alexandra zu. »Wäre es vermessen von mir zu fragen, was Sie mitten in der Nacht da draußen in einer Ritterrüstung zu suchen hatten?«
    Alex schob langsam die Beine über den Bettrand und versuchte zu stehen. Der Raum begann zu schwanken. »Ich kann sehr gut laufen«, protestierte sie, als der Mann die Arme ausstreckte, um sie aufzufangen.
    »Aber ich ziehe es vor. Sie zu tragen«, erklärte Jordan fest und hob sie hoch. Innerlich mußte Alexandra über die unbekümmerte Art lächeln, mit der er sie durch den Schankraum trug, völlig unbeeindruckt vom neugierigen Starren der Dorfbewohner.
    Nachdem er sie jedoch sanft in die tiefen Polster seiner luxuriösen Kutsche gesetzt und ihr gegenüber Platz genommen hatte, schwand ihre Heiterkeit schnell. Sie machte sich bewußt, daß sie schon bald am Schauplatz des furchtbaren Geschehens vorbeikommen würden. »Ich habe einen Menschen getötet«, flüsterte sie gequält, während sie sich der gefürchteten Straßenbiegung näherten. »Das werde ich mir nie verzeihen können.«
    »Und ich könnte Ihnen nie verzeihen, wenn Sie es nicht getan hätten«, entgegnete Jordan mit einem leichten Lächeln in den Mundwinkeln. Im dämmrigen Schein der Kutschenlampen blickten ihn tränengefüllte Aquamarinaugen an, flehten unhörbar um Trost und Zuspruch. Jordan reagierte ganz automatisch. Er streckte die Arme aus, zog sie auf seinen Schoß und wiegte sie wie das verzweifelte Kind, das sie ja auch war. »Sie haben etwas sehr Tapferes getan«, murmelte er in die dunklen Locken, die seine Wangen streiften.
    Alexandra holte tief und zitternd Atem. Sie schüttelte den Kopf. »Ich war ganz und gar nicht tapfer. Ich hatte einfach zuviel Angst, um davonzulaufen, wie es jeder vernünftige Mensch getan hätte.«
    Als er das vertrauensvolle Kind in den Armen hielt, überfiel ihn der unvermutete Gedanke, daß er eines Tages vielleicht ein eigenes Kind so wiegen könnte. Die Art, wie sich dieses Kind an ihn schmiegte, hatte etwas zutiefst Rührendes. Doch dann dachte er daran, daß zauberhafte kleine Mädchen schließlich verwöhnte junge Frauen wurden, und verdrängte den Gedanken schnell wieder. »Warum haben Sie diese alte Rüstung getragen?« erkundigte er sich zum zweiten Mal an diesem Abend.
    Alexandra berichtete von
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