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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin
Autoren: Judith McNaught
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funktionieren, nicht wahr?«
    Jordan schlug sein Buch zu. »Ja«, meinte er, »das kann man.«
    Da es ihm nicht gelungen war, den Herzog in eine Unterhaltung über Uhren im allgemeinen und besonderen zu verwickeln, warf Onkel Monty Alexandra erneut einen hilflosen Blick zu. Doch Zuspruch und Anerkennung wurde ihm von anderer Seite zuteil. Henry, der inzwischen riesige Englische Schäferhund, war zwar äußerst nachlässig, wenn es darum ging, die Menschen seiner Umgebung zu schützen, hielt es aber für seine unabdingbare Pflicht, sie mit Beweisen seiner Zuneigung zu überschütten und zu trösten, wenn sie dessen bedurften. Als er Sir Montagues verzweifelte Miene bemerkte, erhob er sich langsam von seinem Platz vor dem Kamin, trottete auf Onkel Monty zu und leckte ihm ausgiebig die Hand. »Um Himmels willen!« schrie Onkel Monty entsetzt, sprang in die Höhe und wischte sich die Hand an seinen Beinkleidern ab. »Dieses Tier hat eine Zunge wie ein nasser Besen!«
    Henry bedachte ihn mit einem tiefbeleidigten Blick und trottete zum Kamin zurück.
    »Wenn ihr nichts dagegen habt, ziehe ich mich jetzt zurück«, sagte Alexandra, die die Atmosphäre keine Minute länger ertragen konnte.
    »Ist beim Obstgarten alles vorbereitet, Filbert?« erkundigte sich Alexandra am Nachmittag des folgenden Tages, als der auf ihr Klingeln hin in ihrer Suite erschien.
    »Ja«, entgegnete der alte Diener mürrisch. »Aber wenn Sie mich fragen, hat er keine Geburtstagsfeier verdient. So, wie er Sie behandelt hat, verdient er eher einen Tritt in den Allerwertesten.«
    Alexandra strich sich eine Locke aus der Stirn und verfolgte das Thema nicht weiter. Die Idee, Jordan mit einer Feier zu Ehren seines Geburtstages zu überraschen, war ihr an dem Tag gekommen, an dem sie mit ihm im Pavillon gewesen war — dem wundervollsten Tag einer offensichtlich nur sehr kurzen Phase des Glücks.
    In den letzten Tagen, in denen Jordan sie unbegreiflicherweise so abweisend kalt und verächtlich behandelt hatte, waren ihre Wangen blaß geworden, und sie hatte das Gefühl, ständig in Tränen ausbrechen zu müssen. Aber jetzt, da sich die Stunde ihrer Überraschung näherte, konnte sie eine leise Hoffnung doch nicht ganz unterdrücken. Wenn er sah, was sie mit Tonys und Melanies Hilfe vorbereitet hatte, würde er vielleicht wieder der Mann werden, der er gewesen war, oder ihr erklären, was ihn bedrückte.
    »Alle beschweren sich darüber, wie er Sie behandelt«, fuhr Filbert zornig fort. »Er spricht kaum mit Ihnen, vergräbt sich nur Tag und Nacht in seinem Arbeitszimmer und...«
    »Filbert, bitte!« rief sie gequält. »Verdirb mir nicht den Tag mit derartigen Reden!«
    Leicht zerknirscht, aber dennoch fest entschlossen, seiner Meinung über den Mann Ausdruck zu geben, der für die tiefen Schatten unter Alexandras Augen verantwortlich war, fuhr Filbert fort: »Das brauche ich gar nicht erst zu tun. Dafür hat er längst gesorgt. Ich bin überrascht, daß er überhaupt zugestimmt hat, mit Ihnen zu den Obstgärten zu fahren, weil Sie ihm dort etwas zeigen wollen.«
    »Das war ich auch«, stimmte Alexandra mit einem flüchtigen Lächeln zu. Als sie Jordan am Vormittag in seinem Arbeitszimmer aufsuchte, wo er mit Fawkes, dem neuen Hilfsverwalter, zusammensaß, hatte sie fest damit gerechnet, daß er ihre Bitte abschlagen würde. Und zunächst hatte Jordan auch gezögert, dann aber kurz den Verwalter angeblickt und zugestimmt.
    »Es ist alles bereit«, versicherte Fawkes Jordan in seiner Suite. »Meine Männer bewachen die gesamte Strecke und halten sich im Obstgarten versteckt. Sie halten sich bereits seit drei Stunden dort auf und sind angewiesen, auch dort zu bleiben, bis sich der Attentäter oder die Attentäter zeigen. Da sie ihre Standorte nicht verlassen können, ohne gesehen zu werden, weiß ich auch nicht, was dort vor sich geht. Der Himmel mag wissen, warum Ihr Cousin sich für den Obstgarten entschieden hat und nicht für ein Cottage oder einen anderen weniger einsichtigen Ort.«
    »Ich vermag es noch immer nicht zu glauben«, knurrte Jordan. Er zog sich ein frisches Hemd an und hielt abrupt inne. Welch absurde Vorstellung, sich ein sauberes Hemd anzuziehen, damit er auch attraktiv aussah, wenn ihn seine Frau in eine tödliche Falle lockte.
    »Sie können und sollten es aber glauben«, erwiderte Fawkes mit der Sicherheit eines im Kampf gegen das Böse gestählten Recken. »Und es ist eine Falle. Das habe ich am Verhalten Ihrer Frau erkannt, als sie
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