Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
und meine Männer sind keine Eulen. Sie können in der Dunkelheit nicht sehen. Ich habe sie bereits vorausgeschickt, damit sie die Strecke zum Haus überwachen.«
    »Da es bereits zu spät ist, um das Haus bei Tageslicht zu erreichen, kann es auch nichts schaden, wenn ich noch eine Weile bleibe.«
    »Wenn Sie nicht sofort aufbrechen, übernehme ich keine Verantwortung, falls Ihnen etwas zustößt«, erklärte Fawkes steif, bevor er auf dem Absatz kehrtmachte und verschwand.
    »Nun sieh dir das an«, gluckste Melanie und zeigte dorthin, wo Tony und ihr Mann gerade versuchten, zwei widerwillige Schafe über eine vorgezeichnete Ziellinie zu treiben. »Vielleicht sollte ich sie darüber aufklären, was von Männern ihrer gesellschaftlichen Stellung erwartet wird... Aber dafür bin ich selbst viel zu neugierig, wer von beiden gewinnt«, fügte sie augenzwinkernd hinzu.
    Alexandra nickte abwesend. Ihr Blick flog über die Gesichter der Feiernden und blieb plötzlich an beunruhigend vertrauten Gesichtern hängen. Unvermittelt fühlte sie sich an den Abend erinnert, an dem sie Jordan kennengelernt hatte.
    »Euer Gnaden«, wandte sie sich an die Herzogin. »Wer ist eigentlich dieser stämmige Mann dort drüben? Der in dem schwarzen Hemd mit dem roten Tuch um den Hals?«
    Die Herzogin folgte ihrem Blick und hob die Schultern. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer er ist«, entgegnete sie würdevoll. »Heute habe ich mehr Pächter zu Gesicht bekommen als in den dreißig Jahren, die ich nun schon auf Hawthorne weile. Nicht, daß ich etwa deine Feier für einen schlechten Einfall hielte«, fügte sie eine Spur zögernd hinzu. »Die Zeiten haben sich inzwischen auch in England geändert, und selbst wenn ich die Notwendigkeit bedauere, mit jenen freundschaftlich zu verkehren, die uns dienen, ist es für einen Grundbesitzer doch ratsam, mit seinen Pächtern auf gutem Fuß zu stehen. Man hört, daß einige von ihnen mehr und mehr verlangen und höchst unangenehm werden...«
    Nervös blickte sich Alexandra um, suchte nach dem Mann mit dem schwarzen Hemd, konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Unbewußt hielt sie dann Ausschau nach allen, die ihr nahestanden, um sich davon zu überzeugen, daß ihnen keine Gefahr drohte. Denn Gefahr war es, die sie plötzlich verspürte. Unheimliche, unmittelbare Gefahr. Sie suchte nach Tony, konnte ihn aber nicht sehen. Sie suchte nach Jordan und stellte fest, daß er sie vom Waldrand her beobachtete, nickte und sein Glas zu einem stummen Gruß hob.
    Das zärtliche, tastende Lächeln, mit dem sie reagierte, ließ ihn vor Ungewißheit und Bedauern erbeben. Dann erstarrte er. »Auf Ihren Kopf ist eine Pistole gerichtet, Mylord«, sagte eine vage bekannte Stimme direkt hinter ihm. »Und eine weitere zielt auf Ihre Frau da drüben. Sobald Sie einen Muckser von sich geben, drückt mein Freund ab. Und jetzt kommen Sie. Langsam, immer dem Klang meiner Stimme nach, direkt in den Wald.«
    Langsam ließ Jordan den Bierkrug sinken. Erleichterung, nicht Furcht, durchpulste ihn, als er den Anordnungen folgte. Er war auf die Begegnung mit seinem unbekannten Mörder seit langem vorbereitet — wartete sogar darauf. Keinen Augenblick glaubte er, daß Alexandra in Gefahr wäre. Das war lediglich ein Vorwand, um ihn gefügig zu machen.
    Zwei Schritte brachten ihn in das Dunkel des dichten Waldes, nach dem dritten Schritt entdeckte er das tödliche Glänzen einer Pistole. »Wohin gehen wir?« fragte er den Schatten, der die Waffe hielt.
    »Zu einem nicht allzu weit entfernten kleinen Cottage. Und nun los, mir voran. Setzen Sie sich in Bewegung.«
    Jordans Finger krampften sich um seinen Bierkrug. »Und was soll ich mit dem machen?« erkundigte er sich scheinbar ergeben und hob die rechte Hand.
    Der Mann blickte nur eine Sekunde lang auf das Objekt in seiner Hand, doch das reichte Jordan. Er schüttete dem Banditen den Rest des Inhalts in die Augen und hieb ihm den schweren Krug krachend über den Schädel, so daß der Mann hilflos zu Boden sank. Jordan bückte sich, hob die Waffe des Schurken auf und riß ihn hoch. »Lauf los, du Lump! Wir werden den kleinen Spaziergang machen, von dem du gesprochen hast!«
    Nachdem er ihm noch einen aufmunternden Stoß versetzt hatte, griff Jordan in seiner Tasche nach der kleinen Pistole, die er seit seiner Rückkehr nach England stets bei sich trug. Er fand sie nicht. Offenbar war sie ihm entglitten, als er sich über den Banditen gebeugt hatte. Jordan verstärkte seinen Griff um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher