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Lass es endlich Liebe sein

Lass es endlich Liebe sein

Titel: Lass es endlich Liebe sein
Autoren: Catherine Mann
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Kathleen sah ihr unbeirrt in die Augen. „Ich glaube, dass du immer noch einen großen Einfluss auf ihn hast. Du bist der einzige Mensch, der vielleicht in der Lage wäre, Rafe Cameron dazu zu bringen, seine Entscheidung, die Fabrik zu schließen, noch einmal zu überdenken.“
    Erst allmählich begriff Sarah, was ihre Großmutter damit sagen wollte – und dass sie heute Abend bereits mit einem Plan zu ihr gekommen war. Sie wollte, dass Sarah ihre gemeinsame Vergangenheit mit Rafe ausnutzte, um ihn zu beeinflussen. „Ich soll doch wohl nicht etwa mit dem Typen schlafen, damit er die Fabrik nicht schließt?“, fragte sie empört, aber der Gedanke an Rafes Hände auf ihrer Haut ließen sie ein erwartungsvolles Kribbeln verspüren. „Du überschätzt meine Wirkung auf ihn ein wenig.“
    „Vielleicht unterschätzt du dich ein wenig. Aber das tut nichts zur Sache. So etwas Unschickliches würde ich doch nie vorschlagen! Ich habe nur gesagt, dass ihr beide vor vierzehn Jahren einen guten Draht zueinander hattet.“
    „Hey, Moment mal.“ Sarah hob die Hand und glaubte sich verhört zu haben. „Du denkst, dass er und ich einen guten Draht hatten? Du hast doch immer versucht, uns auseinanderzubringen.“
    „Ich habe nur versucht, dich davor zu bewahren, vor dem Schulabschluss schwanger zu werden“, verteidigte sich Kat.
    Unwillkürlich zuckte Sarah zusammen, als ihre Großmutter von Schwangerschaft sprach. Da sie jedoch nichts von den Fehlgeburten wusste, konnte sie ihr ja kaum einen Vorwurf machen. Die erste Fehlgeburt hatte sie, bevor sie überhaupt jemandem von dem Baby hatte erzählen können, und bei der zweiten Schwangerschaft hatten sie sich vorgenommen, bis zum zweiten Drittel zu warten. Doch so weit war sie gar nicht erst gekommen.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte sie befürchtet, versehentlich schwanger zu werden durch die leidenschaftlichen Zärtlichkeiten, die sie einst mit Rafe ausgetauscht hatte. Dann hatte sie sogar davon geträumt, mit ihm Kinder zu haben. Jetzt wusste sie, dass sie von keinem Mann mehr schwanger werden würde. „Du hast deinen Standpunkt klargemacht, und obwohl du vielleicht vom Gegenteil ausgegangen bist, sind Rafe und ich in dieser Beziehung nie ein Risiko eingegangen.“
    Denn den Sex hatten sie sich für die Ehe aufheben wollen. Oder war es eine Vorahnung gewesen, dass ihnen beiden keine gemeinsame Zukunft beschieden sein sollte?
    Fragend runzelte Kathleen die Stirn. „Wirklich? Das überrascht mich. Ihr habt doch ständig miteinander rumgehangen und versucht, ein bisschen Zeit für euch alleine zu haben.“
    „Na und? Wir waren verliebt und hatten ganz wenig Zeit füreinander, weil wir nach der Schule immer noch arbeiten mussten. Und zu allem Überfluss hat uns meine Großmutter nie aus den Augen gelassen.“
    „Wie unverschämt von mir“, meinte Kathleen ironisch. „Und ich hatte immer gedacht, wenn Teenager sich treffen, dann fahren sie ins Kino und klettern nicht heimlich über Bäume in Schlafzimmer.“
    Bei dem Gedanken daran, wie sie damals mit Rafe wild auf ihrem Bett herumgeschmust hatte, stockte Sarah der Atem. „Woher weißt du das?“
    Kat lächelte triumphierend. „Bis eben noch gar nicht.“
    Erschöpft ließ Sarah sich nach hinten sinken. Plötzlich fühlte sie sich müde, weil es Rafe wieder einmal gelungen war, ihr Leben durcheinanderzubringen.
    „Ich wollte damals doch nur, dass du dich vorsiehst“, erklärte Kat. „Ich habe doch gespürt, dass ihr sehr viel füreinander empfunden habt – und keiner von euch war erwachsen genug dafür.“
    „Tja, du hast dich eben geirrt“, entgegnete Sarah und dachte voller Verbitterung daran, wie ihre Beziehung geendet hatte. „Wir haben uns getrennt und sind unsere eigenen Wege gegangen. In den letzten vierzehn Jahren haben wir bis heute kein Wort miteinander gesprochen.“
    „Ich habe vorhin euren Streit mitbekommen. Daraus schließe ich, dass zwischen euch noch einige Dinge ungeklärt sind.“
    Sarah presste die Lippen zusammen. Was sollte sie darauf erwidern? Es stimmte schließlich. Sie ärgerte sich darüber, dass ihr Temperament mit ihr durchgegangen war – dadurch hatte sie mehr von ihren Gefühlen preisgegeben, als sie gewollt hatte.
    „Im Leben geht es immer um das richtige Timing. Jetzt hast du die Chance, die Angelegenheit mit Rafe ein für alle Mal zu klären und den Arbeitern in der Firma zu helfen.“ Flehentlich drückte sie Sarahs Hand. „Sprich mit ihm.“
    Als ob ihr eine Wahl
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