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Lass es endlich Liebe sein

Lass es endlich Liebe sein

Titel: Lass es endlich Liebe sein
Autoren: Catherine Mann
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1. KAPITEL
    Dank ihrer langjährigen Erfahrung als Servicekraft im Vista del Mar Beach and Tennis Club kannte Sarah Richards die Regel Nummer eins für alle Kellnerinnen: Schütte niemals heißen Kaffee auf die Kronjuwelen eines Mannes!
    Doch zum ersten Mal seit vierzehn Jahren war sie versucht, ihren Job zu riskieren.
    Während sie einen Bon in die Kasse steckte, ließ sie den Blick über die Mittagsgäste bis zu dem Tisch am Fenster schweifen. Dort war er, ihr Exfreund aus der Highschool.
    Rafe Cameron.
    Gerade nahm er auf dem Stuhl gegenüber von seinem Stiefbruder Chase Larson Platz. Das Getuschel der anderen Gäste, das auch fünf Monate nach seiner schicksalhaften Heimkehr in seine Geburtsstadt nicht abgeebbt war, war ihm sicher nicht entgangen.
    Warum konnte er nicht wie ein Troll aussehen? fragte Sarah sich. Aber nein, ganz im Gegenteil, die Jahre waren sehr freundlich zu ihm gewesen. Er sah sogar noch viel besser aus als damals während des letzten Jahres auf der Highschool, als sie ein Paar gewesen waren – und schon zu jener Zeit hatte er sich keineswegs verstecken müssen.
    Sein blondes Haar mochte vielleicht ein wenig dunkler geworden sein, das tiefe Blau seiner Augen allerdings war so faszinierend wie vor all den Jahren. Sein Körper war muskulös und der eines erwachsenen Mannes – nicht mehr zu vergleichen mit dem des Jungen, mit dem sie einst auf dem Rücksitz eines alten El Camino wild herumgeknutscht hatte. Bei diesem Gedanken wurde es Sarah plötzlich ganz heiß, und ihre Haut prickelte vor Erregung – genauso wie vor vierzehn Jahren.
    Sie hingegen schien keinen bleibenden Eindruck bei Rafe Cameron hinterlassen zu haben, denn er hatte sich nicht bei ihr blicken lassen, seitdem er wieder in der Stadt war. Vielleicht mied er sie, weil es ihm unangenehm war, an ihre Highschoolromanze erinnert zu werden, aber Sarah befürchtete, dass sie einfach zu einem bedeutungslosen Teil seiner Vergangenheit geworden war.
    Dieser eingebildete Mistkerl verdient es, eine Tasse heißen Kaffee in den Schoß geschüttet zu bekommen, dachte sie wütend.
    Doch noch viel schlimmer als sein ignorantes Verhalten ihr gegenüber war die Tatsache, dass er dabei war, die Wirtschaft von Vista del Mar zu zerstören. Als der frühere Junge aus armen Verhältnissen als Selfmade-Millionär in seine Heimatstadt zurückgekehrt war, hatten alle gehofft, dass er die Mikrochipfirma retten würde, die Hauptarbeitgeber der kleinen kalifornischen Gemeinde war. Im vergangenen Monat war in der Lokalzeitung Seaside Gazette allerdings darüber berichtet worden, dass Rafe vorhatte, den Betrieb möglicherweise völlig einzustellen.
    Als sie daran dachte, dass ihre schwer schuftenden Eltern vielleicht ihre Arbeit verloren, schloss Sarah schwungvoll die Kassenschublade. In ein paar Sekunden würde sie die zweifelhafte Ehre haben, mit diesem Mistkerl zu sprechen, denn das Schicksal hatte ihn ausgerechnet an einem ihrer Tische Platz nehmen lassen. Vergiss den Kaffee! ermahnte sie sich. Sie brauchte diesen Job, denn leider war sie nicht so vermögend wie die Stammgäste, die hier zu speisen pflegten.
    Jemand räusperte sich leise hinter ihr, und Sarah wandte sich erschreckt um. Auf gar keinen Fall wollte sie von ihren Kolleginnen dabei ertappt werden, wie sie Rafe anstarrte. Verwirrt sah sie auf ihre Großmutter, die stirnrunzelnd mit verschränkten Armen vor ihr stand.
    Mist!
    An Kathleen Richards kam niemand so leicht vorbei.
    Die Augen ihrer geliebten Großmutter waren vom selben Grün wie ihre eigenen. Neben dem kastanienbraunen Haar hatten die beiden Frauen zudem auch das aufbrausende Temperament gemeinsam. Das Einzige, was sie nicht teilten, war Kathleens Faible für extravagante Outfits.
    „Hi Grandma Kat. Bist du zum Mittagessen hier?“, fragte Sarah.
    Als Kathleen noch die persönliche Assistentin von Ronald Worth, dem ehemaligen Eigentümer von Worth Industries – jetzt Cameron Enterprises – gewesen war, hatte sie sich häufig in dem exklusiven Club aufgehalten.
    „Eigentlich nicht. Ist ein bisschen zu teuer für mich geworden, seit ich Rentnerin bin“, erwiderte Kat und klopfte auf ihre pink-schwarze Handtasche. „Ich bin deinetwegen hergekommen, Liebes, denn du gehst ja nicht ans Telefon. Nilda und ich treffen uns im Bistro am Meer und würden uns freuen, wenn du uns Gesellschaft leistest.“
    „Damit ihr mir erzählen könnt, was für einen passenden Junggesellen ihr wieder für mich aufgegabelt habt, den ich unbedingt
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