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Lass es endlich Liebe sein

Lass es endlich Liebe sein

Titel: Lass es endlich Liebe sein
Autoren: Catherine Mann
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Annäherung. Sie waren noch nicht einmal eine Minute zusammen, und schon machte er sie wütend. „Warum hast du dich nach deiner Rückkehr nicht bei mir gemeldet?“
    „Ich hatte nicht erwartet, dass du mit mir sprechen willst“, erwiderte er. „Hast du nicht so was in der Art gesagt, als wir das letzte Mal miteinander geredet haben? ‚Ich steige jetzt aus diesem Auto und will nicht, dass du mir folgst. Ich rufe meine Großmutter an, damit sie mich abholt. Und ich meine es wirklich so – ich will dich nie wiedersehen.‘“
    Genau das waren ihre Worte gewesen. Dass sie beide sich nach all der Zeit noch so genau an jenen Abend erinnerten, erschütterte sie zutiefst. „Ich war damals achtzehn und wollte die Drama-Queen spielen.“ Sie hatte gehofft, dass er ihr trotz ihrer lächerlichen Forderungen folgen würde. Und sie hatte sich geirrt. „Jetzt sind wir beide erwachsen.“
    „Du hast recht.“ Nun wandte er sich zu ihr um. Obwohl seine Gesichtszüge ihr vertraut waren, kam ihr der berechnende Ausdruck in seinen blauen Augen befremdlich vor und berührte sie unangenehm. „Du bist doch nicht ohne Grund hier. Also, lass uns zur Sache kommen.“
    Selbstbewusst reckte sie das Kinn. Von ihm würde sie sich ganz bestimmt nicht einschüchtern lassen. „Ich möchte mein Verhalten wiedergutmachen. Wie wäre es mit einem selbst gekochten Essen?“
    Misstrauisch musterte er sie. „Du lädst mich zum Dinner ein?“
    „Den alten Zeiten zuliebe.“ Weil sie ihrer Familie helfen musste – und weil sie sich ein wenig danach sehnte, ihren Frieden mit der unharmonischen Trennung von einst zu schließen. „Sozusagen ein Olivenzweig, um den Waffenstillstand auszurufen.“
    „Bei dir zu Hause?“
    „Sieben Uhr bei mir, ja.“ Wo sie mit Quentin Dobbs gelebt hatte. Seit seinem Tod hatte kein anderer Mann – männliche Verwandte ausgenommen – einen Fuß in das Haus setzen dürfen. Sie schluckte die aufsteigende Trauer wieder herunter. „Ich bin zwar kein Fünfsternekoch, aber ich grille tolle Burger, und mein Garten ist sehr gemütlich. Den alten Zeiten zuliebe“, wiederholte sie und streckte einer Eingebung folgend, wenn auch etwas verlegen, die Hand aus.
    Er wies ihre Geste nicht zurück, und kurz darauf umschlossen seine Finger die ihren. Bildete sie sich das nur ein, oder presste Rafe den Daumen etwas fester gegen den Ehering, den sie seit Quentins Tod am Finger der rechten Hand trug?
    Sie hatte Quentin von ganzem Herzen geliebt. Zwar war es ein anderes Gefühl gewesen als davor zwischen ihr und Rafe, aber es war trotzdem etwas Besonderes gewesen. Sie vermisste Quentin und ihr unkompliziertes Leben, das sie geführt hatten.
    Warum also verspürte sie jetzt den Drang, Rafes Hand zu drücken und ihn an sich zu ziehen? Für einen kurzen Moment erkannte sie einen seltsamen Ausdruck in seinem Blick, den sie allerdings nicht deuten konnte. Sie genoss die Wärme seines Händedrucks, bevor er sie wieder losließ.
    „Bis um sieben“, entgegnete er und lächelte, als hätte er ihre Gedanken erraten.
    „Ja.“ Sie ging zurück zur Tür. „Dann können wir endlich reden und alles aus der Welt schaffen.“
    Als sie den Türgriff umfasste, atmete sie erleichtert auf. Diese Begegnung war ja besser gelaufen, als sie befürchtet hatte. Vielleicht würde es auch gar nicht so schwierig werden, heute Abend mit Rafe zu sprechen.
    Unwillkürlich kamen ihr die seltenen Treffen und leidenschaftlichen Zärtlichkeiten wieder in den Sinn. Vor vierzehn Jahren hatte sie Rafe vertraut und geglaubt, dass er ihr niemals wehtun würde – und er hatte ihre Gefühle einfach mit Füßen getreten.
    Dieses Mal würde sie nicht so leichtgläubig sein.
    Sie kannte dieses Leuchten in seinen Augen nur zu gut. Mit demselben Ausdruck hatte er ihr damals versichert, dass er nichts mehr wünschte, als sich mit ihr zu vereinigen. Und obwohl sie dasselbe brennende Verlangen nach körperlicher Nähe zu ihm verspürt hatte, war sie trotz ihrer Liebe für ihn standhaft geblieben.
    Und sie wollte verdammt sein, wenn ihr das heute Abend nicht auch gelang.

3. KAPITEL
    Rafe stand am Schreibtisch, als Sarah sein Büro verließ. Zwar hatte sie ihn für heute Abend zum Essen eingeladen, doch es bestand kaum Grund zur Hoffnung, dass sie plante, die alte Flamme der Leidenschaft wieder zum Lodern zu bringen.
    Sein Geschäftssinn warnte ihn davor, dass sie versuchen würde, ihn davon zu überzeugen, den Standort in Vista del Mar nicht zu schließen. Doch mit
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