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Lange Zähne

Lange Zähne

Titel: Lange Zähne
Autoren: Christopher Moore
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dem Bildschirm
bewegten sich am Heck der Jacht, gingen aus der großen Kajüte über ihm rein und
raus. Alle paar Sekunden verschwand einer der Punkte vom Bildschirm, dann
tauchte er wieder auf. Sie stiegen in ein Boot am Heck ein und aus.
    Der Vampir griff über sich und
betätigte eine Reihe von Kippschaltern. Die riesigen Dieselmotoren zu beiden
Seiten seiner Gruft sprangen donnernd an. Ein weiterer Schalter, und eine
elektrische Winde begann, knirschend den Anker hochzuziehen.
    »Bewegung, Bewegung, Bewegung!«
rief Tommy in die Kajüte. »Die Motoren wurden angelassen.«
    Barry kam durch die Luke, in den
Händen die Bronzestatue einer Ballerina. Tommy wartete mit Drew am Heck der
Jacht. Troy Lee, Lash, Jeff, Clint, der Kaiser und seine Mannen waren schon im
Boot und versuchten genügend Platz zu finden, um sich zwischen den Gemälden und
Statuen bewegen zu können.
    »Ins Boot mit dir«, sagte Tommy zu
Barry. Er nahm ihm die Statue ab, während der stämmige Taucher über die
Bordwand in die Arme der wartenden Tiere sprang und dabei beinahe das Boot zum
Kentern gebracht hätte. Tommy warf die Statue dem Kaiser zu, der sie auffing
und unter ihrem Gewicht zu Boden ging.
    Tommy schwang ein Bein über die
Reling und schaute zurück. »Zünd sie an, Drew. Jetzt!«
    Drew bückte sich und hielt sein
Feuerzeug an das Ende eines wachsüberzogenen Stoffstreifens, der über das Deck
und durch die Luke in die große Kajüte führte. Drew beobachtete einen Moment
lang, wie die Flamme der Lunte folgte, dann richtete er sich auf und gesellte
sich zu Tommy an die Reling. »Sie brennt.«
    Sie kletterten rücklings über die
Reling, und die Tiere waren so freundlich, beiseite zu treten, so daß die
beiden ungehindert auf den Boden des Bootes springen konnten. Das Boot
schwankte und kam wieder zur Ruhe. Tommy rang nach Luft, um einen Befehl zu
geben.
    »Paddelt, Männer!« brüllte der
Kaiser.
    Die Tiere fingen an, mit ihren
Paddeln auf das Wasser einzuschlagen. Von der Jacht ertönte ein lautes Röhren,
als die Zündung angestellt wurde. Das Boot schaukelte, als die
Zwillingsschrauben sich zu drehen begannen und die Jacht von den Vampirjägern
wegbewegten.
    »Rivera«, sagte Rivera ins Handy.
    »Die Jacht bewegt sich«, erklärte
Cavuto. »Ich glaube, ich habe den Typen gerade dabei geholfen, den Kahn
auszuplündern.« Er öffnete den Reißverschluß seiner Ledertasche und legte eine
riesige, verchromte Automatik, eine Desert Eagle Kaliber .50, frei. Die Pistole
feuerte Kugeln von dem ungefähren Gewicht eines kleinen Hundes ab und hatte den
Rückstoß eines Granatwerfers. Ein Schuß konnte einen Backstein in Kies
verwandeln.
    »Ich bin schon unterwegs«, sagte
Rivera.
    »Was ist mit der Frau?« Cavuto
rammte ein Magazin in die Desert Eagle und steckte ein weiteres in seine
Jackentasche.
    »Sie ist - sie wird schon
klarkommen. Ich bin jetzt Ecke Van Ness und Lombard. Ich bin in etwa drei
Minuten da. Ruf keine Verstärkung.«
    »Tu ich nicht - o mein Gott!«
    »Was ist?«
    »Das verdammte Ding ist gerade in
die Luft geflogen.«
    Eine Flammensäule schoß vom Heck
der Sanguine II auf. Eine Sekunde verstrich, und der Rest der Jacht
verschwand in einer Feuerwolke, die über ihr zum Himmel aufstieg. Die Jacht
hatte die Wellenbrecher passiert und war vielleicht dreihundert Meter weit in
die Bucht hinaus gefahren, als die brennende Lunte Drews explosiven Cocktail
erreichte.
    Das Boot hatte gerade den Pier
erreicht, als es knallte. Tommy sprang auf den Pier und schaute zu, wie sich
die Pilzwolke auflöste. Die Druckwelle rollte über sie hinweg, und Tommy griff
zurück zum Floß und fing den Kaiser auf, bevor er ins Wasser fiel.
    Trümmer regneten auf sie herab.
Eine Lache aus Feuer und nicht entzündetem Dieselkraftstoff breitete sich auf
dem Wasser aus und tauchte die ganze Gegend in ein tanzendes, orangefarbenes,
gleißendes Licht.
    »Wo ist die Party, Jungs?« grölte
Drew.
    Die Tiere kletterten aus dem Boot
auf den Pier und machten sich daran, die Objets d'art auszuladen. Tommy stand
etwas abseits und beobachtete den Brand. Bummer kauerte in den Armen des
Kaisers.
    »Denkst du, daß wir ihn erledigt
haben?«
    Jeff reichte Troy die
Degas-Ballerina und sah über seine Schulter. »Darauf kannst du einen lassen.
Nettes Gebräu, Drew.«
    Drew verbeugte sich, wobei er
beinahe über den Rand des Piers gekippt wäre.
    »Ich muß leider bemerken, daß ich
fürchte, daß die Explosion die Aufmerksamkeit der Polizei erregt hat, meine
Herren«,
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