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Lange Zähne

Lange Zähne

Titel: Lange Zähne
Autoren: Christopher Moore
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meldete sich der Kaiser zu Wort. »Ich würde einen eiligen Rückzug
empfehlen.«
    Drew blickte zu dem brennenden Benzinteppich.
»Ich wünschte, ich hätte etwas Acid dabei. Das hier wäre einfach phantastisch
auf Acid.«
    Jeff sprang in das Boot und
reichte das letzte Gemälde hinauf, den Miro. Er sah an Troy Lee vorbei, der mit
dem schweren Rahmen kämpfte, und sagte: »Uups.«
    »Was ist?«
    Jeff deutete mit einem Kopfnicken
an ihm vorbei, und die Tiere drehten sich um. Cavuto hielt eine sehr große,
sehr glänzende Pistole auf sie gerichtet.
    »Keiner rührt sich von der
Stelle!«
    Sie taten es nicht. Die Harpunen waren
auf dem Pier gestapelt. Clint hielt die Schrotflinte locker neben dem Körper,
während er betete. Er ließ die Waffe fallen.
    »Laß sie fallen«, befahl Cavuto.
    »Hab ich doch«, erwiderte Clint.
    »Stimmt, das hat er«, sagte Tommy.
»Und noch bevor Sie ihn dazu aufgefordert haben. Das sollten Sie ihm hoch
anrechnen.«
    Cavuto gab ihnen mit der Pistole
Zeichen. »Alle auf den Boden. Gesicht nach unten. Sofort!« Die Tiere ließen
sich zu Boden fallen. Lazarus bellte.
    Der Kaiser trat vor. »Officer,
diese jungen Männer hier haben ...«
    »Sofort!« schrie Cavuto. Der
Kaiser ließ sich neben den Tieren aufs Pier fallen.
    Die Bildschirme erloschen den
Bruchteil einer Sekunde, bevor er gegen die Wand der Gruft geschleudert wurde.
Er wurde im Innern hin und her geworfen, spürte bei jeder Bewegung, wie sein
Fleisch sich am Stahl verbrannte. Die Gruft war rotglühend von der Hitze ; sie hatte sich mit dem Qualm von verschmorten Kabeln und der versengten
Kleidung des Vampirs gefüllt.
    Nach einigen Augenblicken hörte
das Trudeln auf. Der Vampir wurde gegen eine Wand der Gruft geschleudert, sein
Gesicht auf die Knie gepreßt. Seine Haut war verbrannt, und er versuchte, sie
mit Willenskraft zu heilen, aber es war Tage her, daß er zum letzten Mal
getrunken hatte, und so ging die Heilung nur langsam vonstatten.
    Er lokalisierte den Deckel, indem
er die zertrümmerten Computer- und Radar-Bildschirme fand. Salzwasser spritzte
in einem feinen Sprühnebel hinter den Monitoren hervor. Elijah Ben Sapir
stemmte sich gegen den Deckel, aber der rührte sich nicht. Der Vampir tastete
nach den Riegeln und öffnete sie, dann drückte er mit einer Kraft, die eine
Autostoßstange zerquetscht hätte, gegen den Deckel, doch der ließ sich noch
immer nicht bewegen. Die Hitze der Explosion hatte ihn zugeschweißt.
    Ich hätte ihn bereits letzte Woche
töten sollen, fuhr es dem Vampir durch den Sinn. Das habe ich nun davon, daß
ich mich meinem Vergnügen hingegeben habe.
    Er griff in den kaputten Computer
und tastete nach dem Ursprung des spritzenden Wassers, dann konzentrierte er
seine Willenskraft und verwandelte sich in Nebel. Wegen seines geschwächten
Zustands ging die Umwandlung ebenso langsam vonstatten wie zuvor die Heilung,
aber als er endlich seine feste Form verloren hatte, folgte er dem Weg des
Wassers und schlängelte sich durch das winzige Loch hinaus in das offene Meer.
    Die Gruft lag in vierzig Metern
Tiefe auf Grund, und sobald der Vampir aus ihr geflohen war, kondensierte ihn
der Druck von vier Atmosphären wieder in seine feste Form. Er versuchte
abermals, sich in Nebel zu verwandeln, versagte jedoch. Er schwamm auf den
orangefarbenen Lichtschein an der Oberfläche zu, während er überlegte: Zuerst
stirbt der Junge, dann besorge ich mir einen neuen Anzug.
    Er durchbrach die Oberfläche
mitten im brennenden Benzinteppich. Mit einem kräftigen Beinschlag ließ er sich
ganz aus dem Wasser schnellen und versuchte, sich wieder in Nebel zu
verwandeln. Seine Glieder lösten sich in der Luft auf, ihr Dunst wurde von den
Flammen gepeitscht und hob sich leuchtend weiß gegen den wallenden schwarzen
Dieselrauch ab, aber er konnte diesen Zustand nicht halten. Er fiel wieder
zurück ins Wasser, gefolgt von einem Strudel aus Nebelschwaden, die unter
Wasser wieder zu einer festen Form kondensierten. Frustriert und wütend machte
er sich daran, um den Wellenbrecher herum zum Jachtclub zu schwimmen.
    Cavuto schwenkte die Desert Eagle
über den Köpfen der am Boden liegenden Tiere, während er vorwärtsging, um ihre
Waffen zu holen. Lazarus knurrte und wich zurück, als der schwergewichtige Cop
sich ihm näherte. In der Ferne heulten Sirenen. Besatzungsmitglieder und
Jachtbesitzer reckten wie neugierige Präriehunde ihre Köpfe aus den Luken der
umliegenden Jachten.
    »Verschwindet!« brüllte Cavuto,
und die
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