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Lange Zähne

Lange Zähne

Titel: Lange Zähne
Autoren: Christopher Moore
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Segler gingen in Deckung.
    Cavuto hörte Schritte auf dem Pier
hinter sich. Blitzschnell drehte er sich um. Der Wachmann vom Tor sah in die
höhlengleiche Mündung der Desert Eagle. Abrupt blieb er stehen, als wäre er
gegen ein Kraftfeld geprallt. Cavuto schwenkte die Waffe wieder auf die Tiere.
    »Gehen Sie zurück zum Tor und
rufen sie 911«, befahl er über seine Schulter. »Sagen Sie denen, sie sollen
Verstärkung schicken.«
    »Geht klar«, sagte der Wachmann.
    »In Ordnung, ihr Mistkerle, ihr
seid festgenommen. Und wenn einer von euch auch nur zuckt, dann verwandle ich
euch in einen großen roten Fleck. Ihr habt das Recht ...«
    Der Vampir kam wie ein nasser
Komet aus dem Wasser und landete hinter den Tieren auf dem Pier. Er war schwarz
verbrannt, und seine Kleider hingen in rußigen Fetzen an ihm herunter. Cavuto
feuerte ohne nachzudenken los. Der Schuß ging daneben. Der Vampir blickte lange
genug hoch, um Cavuto anzugrinsen, dann griff er auf den Boden, packte Tommy
hinten am Hemd und riß ihn hoch wie eine Stoffpuppe.
    Cavuto zielte und feuerte
abermals. Der zweite Schuß traf den Vampir im Oberschenkel und fetzte einen
acht Zentimeter großen Fleischbrocken aus seinem Bein. Der Vampir ließ Tommy
fallen, wandte sich zu Cavuto und sprang. Die dritte Kugel traf den Vampir im
Unterleib. Die Wucht des Einschlags ließ Fleischstücke umherfliegen und den
Vampir wie einen Football durch die Luft segeln. Er landete zu Cavutos Füßen.
Der vierschrötige Cop versuchte zurückzutreten, um einen weiteren Schuß
abzufeuern, aber bevor er zielen konnte, riß ihm der Vampir die Pistole aus den
Händen, wobei er Cavuto den größten Teil der Haut an seinem Abzugfinger
zerfetzte. Cavuto machte einen Satz nach hinten und tastete hektisch unter der
Jacke nach seiner Dienstwaffe. Inzwischen warf der Vampir die Desert Eagle
achtlos über seine Schulter und erhob sich auf die Füße. »Du bist tot«, knurrte
er.
    Cavuto sah, wie die klaffenden
Wunden im Bein und im Bauch des Vampirs pulsierten, brodelten und sich mit
Rauch füllten. Gerade, als er den Knauf seines Revolvers zu greifen bekam,
setzte der Vampir zum Sprung an, die Finger ausgestreckt, um sie in Cavutos
Brust zu bohren.
    Cavuto wich aus, hörte ein Zischen
und einen lauten Rumms. Er sah auf, überrascht, daß er noch am Leben war. Der
Vampir war keine fünf Zentimeter vor ihm stehengeblieben. Ein schimmernder Speer
durch sein Bein hatte ihn an den Pier geheftet. Ein paar Meter weiter stand der
Schwarze der Truppe, in der Hand eine gasgetriebene Harpune.
    Der Vampir drehte sich mit einem
Ruck um und zerrte an dem Speer. Cavuto zückte seine Waffe, aber mit seinem verletzten
Finger bekam er sie so unbeholfen zu fassen, daß sie vom Pier fiel. Hinter sich
hörte er Sirenengeheul, dann einen Wagen, der den Pier entlanggebraust kam. Ein
zweiter Speer bohrte sich durch die Schulter des Vampirs.
    Tommy warf die Harpune beiseite.
Alle Tiere waren aufgesprungen. »Troy, wirf mir das Schwert her!«
    Troy Lee griff sich das
Kampfschwert vom Pier und warf es Tommy zu. Tommy machte einen Schritt zur
Seite, so daß das Schwert an ihm vorbeizischte und scheppernd auf dem Pier
neben Cavuto landete, der reglos dastand, benommen davon, beinahe Zeuge seines
eigenen Todes geworden zu sein.
    »Griff voran, du Idiot«, rief
Tommy, während er zum Schwert lief.
    Der Vampir riß sich den Speer aus
der Schulter und griff nach dem Speer in seinem Bein.
    Der Kaiser holte sich sein
Holzschwert vom Pier und stürmte auf den Vampir zu. Lash packte ihn am Kragen
und riß ihn zur Seite, während Barry einen dritten Speer abfeuerte. Er traf den
Vampir an der Hüfte. Jeff feuerte die Schrotflinte ab.
    Der Vampir zuckte von der Wucht
des Schusses und schrie.
    Tommy hechtete nach dem Schwert zu
Cavutos Füßen. Der schwergewichtige Cop half ihm auf die Füße. »Danke«, sagte
Tommy.
    »Gern geschehen«, erwiderte
Cavuto.
    »Ich hab die Leute nicht
umgebracht.«
    »Das denke ich langsam auch«,
sagte Cavuto.
    Ein brauner Wagen kam schlitternd
auf dem Pier zum Halten. Tommy sah kurz hoch, dann wirbelte er herum und
stürmte auf den Vampir zu, der an dem Speer in seinem Bein zerrte. In seinen
Wunden brodelten und waberten Nebelschwaden, sein Körper versuchte zu heilen,
während ihm immer neue Verletzungen zugefügt wurden.
    Tommy hob das Schwert über den
Kopf des Vampirs, der am Boden lag, und schloß die Augen.
    »Nein!« Es war Jodys Stimme.
    Tommy öffnete die Augen. Jody
kauerte auf den Knien
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