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Lakritze - Thueringen Krimi

Lakritze - Thueringen Krimi

Titel: Lakritze - Thueringen Krimi
Autoren: Sylke Tannhaeuser
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ihm entkommen.«
    Feuerbirk stutzte. »Wann hat sie Ihnen das gesagt?«
    Die Grünberg schaute auf ihre Armbanduhr. »Vor knapp zwei Stunden, eher hat sie sich nicht getraut.«
    »Das Mädel hat unwahrscheinliches Glück gehabt.«
    »Glauben Sie mir, das weiß sie.«
    »Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet der träge Knubbel unser Massenmörder ist. Acht Menschenleben hat er ausgelöscht, vielleicht auch mehr.«
    »Ich glaube nicht, dass er etwas verschwiegen hat. Auf mich wirkte er ehrlich. Seit Iras Tod hat er sich verfolgt gefühlt, jetzt hat er eine Chance gesehen, endlich mit der Vergangenheit abzuschließen.«
    »Lebenslänglich im Knast?« Feuerbirk hatte Zweifel.
    »Die Zelle wird ihm Sicherheit geben.«
    »Zumindest hat er genug Zeit, seine Taten zu bereuen.«
    »Vergessen Sie es. Er denkt, er hat Ira bestraft. Dass er auch andere Frauen ermordet hat, begreift er nicht.«
    »Mein Gott.«
    »Bekommt man hier einen Kaffee?«, fragte die Grünberg.
    Feuerbirk deutete auf die Küchentür, und sie setzte sich in Bewegung. Während er ihr nachschaute, registrierte er die Wölbung ihres Pos, der sich unter dem engen Rock abzeichnete. Was er sah, gefiel ihm ausnehmend gut.
    Edith Zumpes Stimme schrillte, Geschirr polterte. Kurz darauf tauchte die Grünberg wieder auf. »Kaffee ist alle, schade.«
    Feuerbirk klopfte seine Pfeife aus und verstaute sie in der Jacke. »Ich kenne ein nettes Restaurant. Es gehört einem Freund von mir. Paolo macht ein sagenhaftes Eis.«
    »Sagen Sie bloß, das ist eine Einladung?« Die Grünberg lächelte.
    »Was sonst.«
    »Nett von Ihnen, danke.« Sie rückte ihre Brille gerade und schaute ihm tief in die Augen.
    Feuerbirk erwiderte den Blick. »Wir sitzen im selben Boot. Der Fall Ritter wird uns eine Weile beschäftigen, davon bin ich überzeugt.«
    »Ich auch. Wir stehen erst am Anfang, es gibt noch eine Menge zu tun.«
    Seite an Seite verließen sie den Frühstücksraum. Als sie aus der Pension traten, hielt Feuerbirk der Grünberg die Türe auf.
    »Übrigens, ich heiße Torsten«, sagte er.
    Die Grünberg reichte ihm die Hand. »Der Name passt zu Ihnen. Ich bin Rosalie.« Sie ging zu ihrem Polo und verstaute ihre Tasche auf der Rückbank.
    Feuerbirk sagte: »Wie lobenswert.«
    »Bitte?«
    »Ich finde es ausgezeichnet, dass Sie das Ungetüm hier zurücklassen. Was zum Teufel schleppen Sie darin herum? Wackersteine?«
    »Frauenkram. Sie wollen es nicht wirklich wissen.«
    Das stimmte. Was es auch war, ein Nachthemd jedenfalls würde Rosalie nicht so bald brauchen, zumindest, wenn es nach Feuerbirk ginge.
    Als er ihr den Motorradhelm reichte, bemerkte er, dass sie die obersten zwei Knöpfe ihrer Bluse geöffnet hatte, während er seine Jacke angezogen hatte. Er konnte den Ansatz ihrer Brüste sehen, ein deutliches Signal.
    Der Tag versprach besser zu enden, als er begonnen hatte. Carla Schreiber war davongefahren, doch andere Frauen hatten auch schöne Töchter, und Feuerbirk war bereit, sich trösten zu lassen. Versonnen lächelte er in sich hinein.

Sylke Tannhäuser
    LEIPZIGER AFFÄREN
    Kriminalroman
    ISBN 978-3-86358-056-8
    »Sylke Tannhäuser verstand es schon in anderen Büchern aus aktuellen Problemen und Prozessen ihrer Heimatstadt mit Fantasie und zusätzlichen Fakten besondere, echte Lokalkrimis zu machen. Auch dieses Mal geht sie mit der Methode an ihre Story, die ein verblüffendes, aber dennoch nachvollziehbares Ende findet.«
    Leipziger Volkszeitung

Leseprobe zu Sylke Tannhäuser,
LEIPZIGER AFFÄREN
:

    EINS
    Seit zwei Tagen regnete es ununterbrochen. Der Boden war aufgeweicht und zu einer Mischung aus Schlamm, Wasser und grobem Dreck geworden. Die Baugrube lag trostlos in der matten Morgendämmerung. Doch an einer Stelle wuselten Menschen umher, die meisten trugen weiße Overalls. Es waren Mitarbeiter des Erkennungsdienstes, die darauf spezialisiert waren, am Tatort alle möglichen Spuren zu sichern.
    Kommissar Heinrich Heine, genannt Henne, kämpfte sich durch die Baugrube bis zu der Stelle, an der man die Leiche gefunden hatte. Die Kollegen hatten eine Zeltplane gespannt, damit der Regen keinen weiteren Schaden anrichten und Spuren wegspülen konnte.
    »Optimisten«, knurrte Henne und beschleunigte seine Schritte.
    Hagen Leonhardt, sein Assistent, stapfte nicht weniger trübsinnig hinter ihm drein. Erde und Lehm klebten in einer dicken Schicht an den Sohlen seiner hellen Wildlederslipper, die mittlerweile fleckig wie ein Tarnanzug waren.
    Henne trat unter die Plane.
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