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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition)
Autoren: Faith Washington
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ihr emporblickte und sie aus gelben Augen ansah. „Was ist denn mit ihrem Fell passiert?“
    Der Schmied legte den Kopf schräg. „Eine Meinungsverschiedenheit mit der Tierärztin. Sie … spricht nicht gern darüber.“
    „Die Katze oder die Tierärztin?“
    „Beide.“ Er lächelte auf April herab, die wirkte, als hätte sie jedes Wort verstanden. Ohne Eile stand sie auf und ging davon. Der Schmied gab ein Achselzucken von sich „Sehen Sie.“
    Rebecca schüttelte den Kopf, um die groteske Begegnung wieder etwas zu normalisieren. „Wie weit sind Sie mit meinem Pavillon?“
    Connor McHugh ließ sich von ihrer notorisch schlechten Laune offenbar nicht vergraulen.
    „Oh, Sie sind Engländerin“, sagte er strahlend. „Ich höre es an Ihrem Dialekt.“
    Die Frage ist, wer von uns beiden hier mit Dialekt spricht, Einstein!
    „Ähm, noch mal zu meinem Pavillon …“
    „Oh, natürlich. In einer Woche ist er fertig.“
    „Gut.“
    „Ich habe gesehen, dass Sie ein Feuer -“
    „Hören Sie …“ Rebecca warf einen demonstrativen Blick auf Ihre Kartons. „Ich habe noch sehr viel auszupacken. Also wenn Sie mich bitte entschuldigen.“
    Er sah an ihr vorbei in die Halle und runzelte die Stirn beim Anblick der Kartons und der Wohnzimmermöbel, die nur noch ein Knäuel aus ineinander verschränkten Stuhl- und Tischbeinen zu sein schienen. „Wenn Sie Hilfe brauchen, geben Sie einfach Bescheid.“
    „Das ist sehr großzügig. Wenn Sie mich nun bitte -“
    „Selbstverständlich.“ Er machte einen Schritt zurück, ließ seine Hände in den Taschen seiner ausgewaschenen Jeans verschwinden. „Und schlafen Sie gut. Sie wissen ja, was das alte irische Sprichwort sagt, nicht wahr?“
    Rebecca schnaufte. „Nein, was sagt es denn?“
    „Was man in der ersten Nacht in einem neuen Haus träumt, das wird wahr.“ Connor McHugh hob die Hand zu einem Abschiedsgruß. „Wir sehen uns.“
    Rebecca nickte ihm mit einem halbherzigen Lächeln nach und warf die Tür zu. Augenblicklich meldete sich ihr Magen wieder zu Wort. Ein Anruf bei der Auskunft genügte, um den am nächsten gelegenen Italiener ausfindig zu machen, der auch lieferte. Nachdem Rebecca ihre Adresse durchgegeben und mehrmals versichert hatte, dass es sich nicht um einen Scherzanruf handelte, verlangte der Fahrer nach Kilometern bezahlt zu werden und fuhr erst los, nachdem sie ihm ihre Kreditkartennummer gegeben hatte. Soviel zum Thema Einöde.
     
    Connor öffnete das kleine Eisentor, das er selbst geschmiedet hatte, und schloss es hinter sich. April wartete auf ihn und sah ihn mit erwartungsvollem Blick an.
    „Siehst du, ich habe dir gesagt, dass sie nicht begeistert sein würde. Aber du wolltest sie ja unbedingt kennenlernen.“ Die Katze schmiegte sich an sein Bein und miaute.
    „So großartig sieht sie überhaupt nicht aus. Etwas verkniffen. Ärgerlich und ein bisschen auf Krawall gebürstet. Und warum zum Teufel trägt sie im Haus eine Sonnenbrille?“ Als ihm auffiel, dass er April antwortete, als würde ihr Miauen einen Sinn ergeben, rollte er mit den Augen.
    „Gott, ich muss echt mehr unter Leute. Ich unterhalte mich schon mit einer Katze.“ Er drehte sich zu ihr um. „Jetzt komm schon, es gibt Hackbraten.“
     
    Als eine knappe Stunde später Rebeccas Essen eintraf, war es lauwarm und kostete ein Vermögen, trotzdem fiel sie ausgehungert darüber her. Sie hatte eine ausgesprochene Schwäche für Lasagne und befestigte den Flyer des Lieferservices als erstes Dokument feierlich mit einem Magneten in Tomatenform an der bauchigen Edelstahlfront ihres Kühlschrankes.
    Als es wiederum klopfte, war Rebecca gerade versucht ihre Wohnzimmermöbel zu entwirren, doch die geschwungenen Tischbeine stellten sich außerordentlich widerspenstig an. Sie stieß einen Fluch aus und zog ihre getönte Brille auf.
    Diesmal stand ein etwas hagerer Kerl vor ihrer Tür, den sie auf höchstens sechzehn Jahre schätzte. Sein unschuldiges, schüchternes Gesicht ließ etwas von ihrer Wut verrauchen.
    „Ja?“, fragte sie.
    „Ich soll das Boot abholen.“
    „Das Boot?“
    „Ja.“
    „Welches Boot?“
    „Ihr Boot.“
    „Ich glaube, Sie haben sich in der Adresse geirrt.“
    Der Junge schüttelte lachend den Kopf. „Das kann ich mir nicht vorstellen, Miss. Jeder in Ballinagleragh kennt Lakefield House.“ Er nickte in Richtung Nebengebäude. „Jimmy Harrold hat mir gesagt, es wäre im Schuppen.“
    Plötzlich wurde Rebecca klar, worum es ging: das Boot, das James Harrold
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