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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel
Autoren: Lynsay Sands
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Weder in der Nacht, als ich auf deine Gemahlin einstach, noch an dem Tag, als ich euch alle in einem brennenden Zimmer einschloss.“ Während Duncan diese Worte noch in sich auf nahm, trat Allistair zurück und schwang erneut sein Schwert. „Es hätte mich auch nicht davon abgehalten, deine Frau zu nehmen. Zwar liebe ich Seonaid, aber deine Gemahlin ist ein kleiner Leckerbissen. Ich hatte gehofft, sie nehmen zu können, ehe ich sie töte.“ Er grinste anzüglich. „Nun, vielleicht ergibt sich ja doch noch die Gelegenheit.“
    Iliana erkannte sofort die Veränderung, die jetzt mit ihrem Gemahl vorging, und sie wusste, dass sein Cousin nicht mehr lange auf dieser Welt weilen würde. Sie schickte ein kurzes Gebet für seine unsterbliche Seele zum Himmel. Allistair stürzte sich mit dem Schwert auf Duncan, doch dieses Mal blieb der ruhig stehen, bis sein Cousin ganz nahe war. Dann trat er einen Schritt zur Seite und stieß ihm das Schwert mitten ins Herz.
    Allistair ächzte auf und wurde bleich. Er sah Duncan an, als ob er ihm noch etwas sagen wollte, aber im selben Moment sank er auf die Knie. Er schwankte kurz und brach dann tot zusammen.
    Iliana wandte sich von dem Toten ab und sah ihren Gemahl an. Sein Gesicht wirkte vor Qual wie eine Maske. Ilianas Gedanken wanderten zu all denen, die diesen Mann geliebt hatten, zu Angus, Aelfread und Seonaid. „Was werdet Ihr den anderen sagen?“
    „Nichts“, murmelte Duncan grimmig. „Es würde sie nur traurig machen, wenn sie die Wahrheit erführen. Sie liebten ihn von Herzen. Ich werde ihnen nur mitteilen, dass er im Kampf gefallen ist.“
    Iliana nickte mit ernster Miene und trat aus dem Zelt. Tief atmete sie die frische Luft ein. Als sie sich umdrehte, sah sie, wie Duncan seinen Cousin ein letztes Mal betrachtete. Dann nahm er eine Decke von der Pritsche und legte sie behutsam über die Leiche, ehe er nach draußen zu seiner Gemahlin ging.

22. KAPITEL
    „Mylady! Ihr seid in Sicherheit! Wie ...“
    Iliana schloss das Tor zum Bergfried und sah Ebba müde lächelnd an. Auch die anderen Frauen und Elgin drängten sich nun um sie. „Duncan ist zurückgekommen, zusammen mit den Mclnnes’ und den Männern des Königs. Greenwelds Leute haben sich sofort ergeben.“
    „Und Greenweld selbst?“ wollte Gertie besorgt wissen. Iliana verzog das Gesicht, als sie daran dachte, wie sie diesen Mann zuletzt gesehen hatte. Er hatte tot auf der Lichtung gelegen.
    Sie und Duncan waren gerade rechtzeitig dazugekommen, als der wütende Greenweld mit seinen Männern aus der Grotte auf die Lichtung gestürmt war. Die niederschmetternde Erkenntnis, dass der Geheimgang sicher verbarrikadiert war, und dann obendrein nach seiner Umkehr noch die Feststellung, dass er umzingelt war, hatten ihm den Rest gegeben. Mit einem wilden Aufschrei hatte er das Schwert gezückt und war vorgeprescht. Seine Männer waren ihm nicht gefolgt. Sie hatten die Waffen fallen lassen und stumm zugesehen, wie ihr Anführer es mit drei Armeen aufnehmen wollte. Er hatte einen schnellen Tod gefunden. „Es besteht kein Grund mehr für eine Annullierung der Ehe. Meine Mutter ist wieder Witwe“, sagte sie mit ernster Stimme und sah sich stirnrunzelnd um. Der einzige Mensch, für den diese Neuigkeit wirklich wichtig war, befand sich nicht unter den Anwesenden. „Wo ist sie überhaupt?“ „Ach so ... nun ja ...“ Ebba und Janna drucksten verlegen herum.
    Ilianas Augen wurden schmal. „Was habt ihr getan?“
    „Sie haben sie gefesselt und sie in ihrem Zimmer eingeschlossen“, erklärte Gertie belustigt.
    „Wie bitte?“ rief Iliana ungläubig aus, doch die alte Kammerfrau schmunzelte nur achselzuckend.
    „Sie wollte sich für Euch opfern und sich Greenweld ergeben. Und Ihr selbst habt den beiden befohlen, sie mit allen Mitteln daran zu hindern, notfalls mit Fesseln.“
    „Oh mein Gott!“ Iliana drehte sich um und eilte die Treppe hinauf.
    Iliana war völlig außer Atem, als sie das Schlafgemach erreichte. Und daher war sie auch kaum in der Lage, verblüfft aufzuschreien, als sie die Tür öffnete und ihre Mutter nicht gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl vorfand, sondern auf dem Bett, in inniger Umarmung mit - Angus. Und er schien ihr soeben einen sehr leidenschaftlichen Kuss zu geben.
    Iliana stand immer noch wie vom Donner gerührt da, als Duncan auftauchte und wie angewurzelt neben ihr stehen blieb.
    „Vater!“
    „Mutter!“
    Ihr Ausruf beendete abrupt das vergnügliche Treiben, und das ältere Paar
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