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Das Geheimnis von Spooky Hill

Das Geheimnis von Spooky Hill

Titel: Das Geheimnis von Spooky Hill
Autoren: Ursel Scheffler
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Das gefälschte Testament
    „Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub, Herr Kommissar!“, sagt der Verkäufer und schiebt die Sporttasche mit den neuen Angelsachen über den Ladentisch. „Und guten Fang!“
    „Vielen Dank!“, sagt KK und lacht. „Diesmal fang ich Fische und keine Gauner!“
    Vergnügt pfeifend verlässt er das Sportgeschäft in der Hamburger Innenstadt. Am Wochenende fährt er mit seinem Neffen Martin zum Angelurlaub nach Malente! Das hat er ihm schon lang versprochen. Jetzt will er noch rasch ins Büro, um sich von seinen Mitarbeitern zu verabschieden.
    Und dann kann’s losgehn ...
    „Hallo Chef!“, ruft Sonja Sandmann, als er zur Tür hereinkommt. „Da war ein dringender Anruf für Sie. Lady Laura Lemon aus Schottland. Kennt Sie angeblich persönlich ...“
    „Lady Laura?“, grübelt Kugelblitz. „Das muss die hübsche Schottin sein, die ich letzte Woche bei der Schiffstaufe im Hafen kennen gelernt habe.“
    „Hübsch?“, sagt Sonja Sandmann und runzelt die Stirn. „Das konnte ich am Telefon nicht erkennen.“
    „Sie hat mich auf ihr Spukschloss in Schottland eingeladen. Das heißt, eigentlich ist es das Schloss ihres Bruders. Ich dachte, das wäre etwas für Martin. Der liebt Spukschlösser!“ Kugelblitz lächelt verschmitzt.
    „Am Telefon sagte sie nichts von einer Einladung. Da sagte sie nur, sie habe ein großes Problem!“
    „Was für ein Problem?“, erkundigt sich Kugelblitz etwas misstrauisch.
    Sonja Sandmann zuckt mit den Schultern. „Das wollte sie mir nicht verraten.“
    „Na gut, Sandmännchen. Wenn sie wieder anruft, dann machen Sie einen Termin für übernächste Woche aus!“
    Jetzt geht Kugelblitz rasch noch ins Nebenzimmer, um sich von seinen Assistenten Fritz Pommes und Peter Zwiebel ebenfalls zu verabschieden.
    „Na? Eine Woche ohne mich, habt ihr das im Griff, Jungs?“, erkundigt er sich augenzwinkernd.
    „Alles unter Kontrolle, Chef!“, grinst Pommes.
    „Erholen Sie sich gut und schalten Sie mal total ab!“, rät Zwiebel.
    „Schöne Grüße an Martin!“, ruft ihm Sonja Sandmann nach. 

     
    Als Kugelblitz mit seinem Angelgepäck das Kommissariat verlässt, stößt er vor der Tür mit einer hübschen rothaarigen, jungen Dame im mintgrünen Sportkostüm zusammen.
    „Herr Kommissar!“, ruft sie aufgeregt und hält den kleinen, weißen Strohhut fest, den ihr der Wind fast vom Kopf weht. „Wie gut, dass ich Sie noch erwische!“
    „Lady Laura?“, sagt KK überrascht. „Sie kommen zu spät. Theoretisch bin ich nicht mehr da!“
    „Jaja. Man hat mir gesagt, dass Sie in Urlaub fahren. Und da dachte ich, vielleicht kann ich Sie überreden, Urlaub in Schottland zu machen?“
    „Wie kommen Sie auf die Idee?“, entgegnet KK verwundert.
    „Sie haben mir doch erzählt, dass Ihr Neffe Martin schon immer mal gern auf ein Spukschloss wollte. Jetzt ergibt sich die perfekte Gelegenheit!“ Sie sieht ihn beschwörend an. „Bitte!“
    „Nun, eigentlich wollte ich zum Angeln, und ich wollte mich nicht angeln lassen“, entgegnet KK.
    „Angeln? Wo kann man besser angeln als im Loch Lemon , gleich neben unserem Schloss? Schottische Lachse! Die besten der Welt.“
    „Die Sache hat doch einen Haken. Besser: einen Angelhaken?“
    Lady Laura senkt den Blick und antwortet dann ernst: „Messerscharf erkannt, Herr Kommissar.“
    Kugelblitz zögert einen Augenblick und seufzt dann: „Na gut. Können Sie mir in drei Minuten erklären, worum es geht?“
    „Mein Bruder Percy ist gestorben. Ganz plötzlich. Sein Testament ist verschwunden. Wenn ich es nicht finde, dann erbt alles sein Arzt, Dr. Serafin!“
    „Und was ist mit Ihnen?“
    „Mich hat mein Vater enterbt, als ich siebzehn war. Ich bin mit einem Jazzpianisten durchgebrannt, den ich auf dem Musik-Festival in Edinburgh kennen gelernt habe.“
    „Nun gut. Aber jetzt wären Sie ja die Erbin Ihres Bruders, nicht Ihres Vaters.“
    „Genau. Aber man fand einen Brief, in dem mein Bruder diesen Arzt als Erben einsetzt. Und ich weiß genau, dass das nicht stimmt! Ich hab mich nach dem Tod meines Vaters mit meinem Bruder getroffen. Er hat mir gestanden, dass er unter der strengen Erziehung unseres Vaters genauso gelitten hat wie ich. Er durfte Roxane nicht heiraten, die Frau, die er liebte, weil sie die Tochter eines Kutschers war. Percy wusste, dass er krank war. Ich sollte alles erben, wenn er ohne Nachkommen stirbt.“ Sie seufzt. „Von meinem Mann hab ich mich längst scheiden lassen, und ich möchte gern
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