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Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel
Autoren: Lynsay Sands
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Engländerin, dahinter gekommen bin, dann wird es ihnen auch gelingen! “ Als Allistair schwieg, nickte sie zufrieden. „Ihr habt viele Spuren hinterlassen. Man braucht nur die einzelnen Teile zusammenzufügen.“ Dann fiel ihr noch etwas anderes ein. „Lady Mclnnes sagte mir einmal, dass sich hier in Schottland alles in Windeseile herumspricht. Trotzdem gelang es Greenweld nicht nur, einen Großteil Schottlands zu durchqueren, sondern auch weit auf Dunbarland vorzudringen, ohne dass irgendjemand dies bemerkt hat. Er muss also Hilfe gehabt haben.“
    Allistair lächelte erleichtert auf. „Die hatte er auch. Den Boten.“
    „Den Boten?“
    Sein Lächeln wurde verschlagen. „Greenweld ist nicht nur gierig, sondern auch gerissen. Er traf noch im Tiefland auf den Boten. Da er die Standarte des Königs erkannte und vermutete, die Nachricht, die er bei sich trug, könnte etwas mit Eurer Mutter zu tun haben, nannte er ihm einen falschen Namen und bot ihm seine Eskorte an. Da es ungefährlicher ist, in einer Gruppe zu reisen, nahm der Bote an. Ihm war wohl nicht klar, dass er Greenweld dadurch Sicherheit verschaffte. Da Greenweld mit einem Boten des Königs ritt, kam niemand darauf, ihn anzusprechen und zu fragen, was sein Begehr sei. Die meisten nahmen einfach an, er hätte etwas mit Lord Rolfes Angelegenheiten zu tun.“
    „Doch als er auf Dunbar eingetroffen war, benötigte er den Mann nicht mehr“, folgerte Iliana grimmig.
    „Nicht mehr, nachdem ich zu Greenweld gestoßen bin.“
    „Das war an dem Tag, als Duncan aufgebrochen ist.“
    „Ja, mir war wirklich etwas aufgefallen, als ich dem Tuchhändler nachritt. So viele Männer hinterlassen Spuren, also habe ich sie entdeckt.“
    „Sie hätten Euch töten können“, bemerkte sie.
    Er zuckte die Achseln. „Das Risiko bestand, aber es war nicht sehr groß. In Wahrheit brauchte Greenweld mich genauso wie ich ihn.“
    „Das erklärt zwar, wie er unbemerkt hierher gelangen konnte, doch da sind noch andere Dinge, die die Leute sich fragen werden. Die Nachricht zum Beispiel. Greenweld kann nicht gewusst haben, dass Seonaid nach St. Simmian’s gegangen war. Nicht einmal ich wusste davon, bis Lord Rolfe mit Sherwell zu uns kam. Wahrscheinlich hat Greenweld nicht einmal gewusst, dass mein Gemahl überhaupt eine Schwester hat. Auch konnte er nicht wissen, dass die Colqhouns Feinde der Dunbar sind und sich an uns rächen wollen.“
    „Jedermann in Schottland weiß von dieser Fehde“, widersprach Alistair belustigt. „Lord Rolfe erwähnte St. Simmian’s übrigens tatsächlich in seiner Nachricht. Darin stand, dass sie Seonaid von dort abgeholt hätten, sie ihnen aber mehrmals entflohen sei. Sie haben sie quer durch Schottland verfolgt. Lord Rolfe schrieb Angus nur, er solle sich keine Sorgen wegen der Verspätung machen. Nein, die Tatsache, dass Greenweld von St. Simmian’s wusste, kann mich nicht verdächtig machen.“ „Vielleicht nicht“, murmelte Iliana nachdenklich. „Warum habt Ihr am Morgen des Angriffs die Burg verlassen?“ „Greenweld musste wissen, wie viele Männer auf der Burg zurückgeblieben waren und ähnliche Dinge.“
    „Warum hat er nicht gleich an dem Tag angegriffen, als Duncan fortgezogen war?“
    Allistair zuckte die Achseln. „Die Männer waren erst an jenem Morgen eingetroffen und hatten eine lange Reise hinter sich. Sie brauchten eine Rast.“
    Iliana hob die Brauen. „Greenweld hat also von dem Angriff Abstand genommen aus Rücksicht auf seine Männer? Es fällt mir schwer, das zu glauben. Er hat noch nie auf jemanden Rücksicht genommen, außer auf sich selbst.“
    „Nun, er selbst war eben auch müde. Außerdem bestand die Gefahr, dass Duncan aus irgendeinem Grund noch einmal zurückkommen würde. Greenweld hielt es für klüger, bis zum nächsten Tag zu warten.“
    „Und was geschieht, wenn er vorzeitig zurückkehrt?“ Allistair lächelte sorglos. „Kommt er nicht gerade innerhalb der nächsten Stunde zurück, spielt das keine Rolle. Sobald Greenweld die Männer durch den Geheimgang geführt hat, werden wir gesiegt haben.“
    „Ach ja, der Geheimgang.“
    Ihr plötzliches Schmunzeln gefiel ihm offenbar gar nicht. „Was ist daran so amüsant?“
    „Nichts, Mylord. Nur dass dieser Geheimgang ganz sicher dazu führt, dass Ihr gehängt werdet.“ Allistair schwieg. „Es ist ein Geheimgang, nicht wahr? Nur die engsten Familienmitglieder wissen von ihm“, fuhr sie heiter fort. Dass Janna nichts von dem Gang gewusst hatte,
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