Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lady Ilianas lustvolles Spiel

Titel: Lady Ilianas lustvolles Spiel
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
war eine Überraschung für sie gewesen. Das und die Tatsache, dass er auch ihr selbst gegenüber nie erwähnt worden war. Allistairs ungläubiger Gesichtsausdruck bestätigte sie in ihrer Annahme, dass nur enge, vertrauenswürdige Mitglieder der Familie davon wussten, und sie nickte. „Das wurde mir auf dem Weg durch den Gang klar, und deshalb verwunderte es mich auch nicht, Euch auf der Lichtung zu sehen. Duncan, Seonaid und Eure Schwester sind momentan nicht da. Angus ist in der Burg und gibt sein Bestes, sie zu verteidigen. Das einzige Familienmitglied ...“
    „Der einzige Verdächtige würdest also du sein.“
    Beide sahen zum Zeltausgang, als sie die scharfe Stimme vernahmen. Iliana war genauso fassungslos wie Allistair, Duncan vor sich stehen zu sehen, flankiert von zwei Männern. Der eine war Ian Mclnnes, den anderen kannte Iliana nicht, aber er trug englische Kleidung.
    „Überrascht, mich zu sehen?“ fragte er trocken, als sie ihn nach wie vor anstarrten wie einen Geist.
    Allistairs Miene wirkte wie versteinert. „Was ist mit Greenwelds Männern?“
    „Die haben sich kampflos ergeben, als sie von Mclnnes’ Leuten, meinen Männern und denen ihres eigenen Königs umzingelt waren.“
    „Die Männer des Königs?“
    Duncan nickte. „Er hatte von dem Moment an Beobachter auf Greenweld angesetzt, nachdem er Lady Wildwoods Nachricht erhalten hatte. Als er erfuhr, dass Greenweld ihre Verfolgung aufgenommen hatte und Richtung Norden zog, hat er ein Regiment hinter ihm her geschickt. Es erreichte die Grenze von Dunbar zur gleichen Zeit wie wir bei unserer Rückkehr von diesem Irrweg, auf den du uns geschickt hast.“
    „Wie kommt es, dass du so schnell darauf gekommen bist..."
    „Dass es eine List war? Nun, schon sehr bald stießen wir auf unserem Weg auf die Campbells. Sie kamen gerade von einem sehr unterhaltsamen Abend am Lagerfeuer mit Seonaid, Lord Rolfe und Sherwell. Da wurde mir klar, dass wir auf eine List hereingefallen waren und Dunbar unbewacht zurückgelassen hatten. Wir kehrten auf der Stelle um, nahmen unterwegs die Mclnnes’ zur Verstärkung mit und vereinten uns mit den Männern des Königs, die unsere Befürchtungen bestätigten. Wie gesagt, Greenwelds Männer haben sich ergeben, nur er selbst muss noch gefunden werden.“
    „Er versucht, durch den Geheimgang in die Burg einzudringen“, platzte Iliana heraus. Um ihn zu beruhigen, fügte sie hastig hinzu: „Es wird ihm aber nicht gelingen. Euer Vater war dabei, als ich durch diesen Gang entführt wurde. Er konnte es nicht verhindern, aber mit Sicherheit hat er dafür gesorgt, dass der Gang oben jetzt verbarrikadiert ist.“
    Ein wenig erleichtert sah Duncan sich nach den beiden Männern um, die schweigend hinter ihm standen. „Führe die Männer zu der Lichtung vor der Lieblingsgrotte meiner Mutter, Ian. Der Zutritt zum Geheimgang befindet sich in der Grotte. Greenwelds Männer, die er noch bei sich hat, dürften sich nicht stärker zur Wehr setzen als ihre Gefährten, aber ruf mich, wenn es Schwierigkeiten gibt.“
    Die beiden nickten und ließen die drei anderen allein zurück. Duncan ergriff zuerst das Wort. Er klang müde, als er leise sagte: „Also hat mich mein eigenes Fleisch und Blut verraten.“
    Allistair warf Iliana einen Blick zu, kam aber wohl zu dem Schluss, dass sie zu weit entfernt stand, um sie als Geisel nehmen zu können. Resigniert seufzend, zog er langsam sein Schwert.
    „Die Waffe herunter!“ brüllte Duncan.
    „Wohl kaum.“ Mit einem beinahe traurigen Lächeln hob er das Schwert.
    „Du kannst nicht mehr gewinnen, Allistair, und du weißt es, auch wenn deine Hand gar nicht gebrochen ist, wie du vorgegeben hast. Wir haben zu oft gegeneinander gekämpft, und du hast nicht ein einziges Mal gewonnen. Nimm die Waffe herunter.“
    „Und was dann? Verbannst du mich? Schickst du mich weit fort von meinen Leuten? Von dem einzigen Zuhause, das ich je gekannt habe? Von der Frau, die ich liebe?“ Seine Stimme klang plötzlich brüchig, und blinde Wut verzerrte seine Züge. „Seonaid wäre mein gewesen!“ Damit griff er seinen Cousin an.
    Mit einem Aufschrei wich Iliana zurück, als die beiden Schwerter in der Luft aufeinander trafen. Hilflos sah sie zu, wie die beiden Männer mit gekreuzten Klingen dastanden.
    „Ich will dich nicht töten, Allistair. Du bist von meinem Blut.“
    Sein Cousin lachte verhalten. „Das hat mich nicht davon abgehalten zu versuchen, dich zu töten, um das zu bekommen, was ich wollte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher