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Lady, ich will dich!

Lady, ich will dich!

Titel: Lady, ich will dich!
Autoren: Sara Orwig
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kann. Jake hat gerade einen Job aufgegeben und ist im Augenblick frei. In unserer verzweifelten Lage könnten wir ihn wirklich brauchen.” Er wandte sich wieder an Jake. “Normalerweise arbeiten vier bis fünf Männer für uns, aber wie es so kommt, haben wir im Moment überhaupt niemanden. Und ich verspreche Ihnen, dass es sich für Sie lohnen wird”, wiederholte er.
    Ein Blick in Jakes Augen verriet Maggie, dass er nicht bleiben wollte. Wieso sagte er das nicht einfach und ging? “Dad …”
    Ben winkte ab. “Lass dem Mann doch etwas Zeit, Maggie. Ich bin ja nur kurze Zeit verhindert, und wenn es Ihnen doch zu lang werden sollte, Jake, dann finden wir bestimmt einen anderen, der für mich einspringt. Aber in der Zwischenzeit wären Sie uns wirklich eine große Hilfe.”
    Jake suchte Maggies Blick. Seine dunklen Augen hielten sie so in ihrem Bann, dass es ihr den Atem verschlug.
    “Ja, Sir”, sagte er ruhig.
    Maggie schloss die Augen und massierte ihre Schläfen. Was hatte ihr Vater bloß getan? Offenbar war er momentan wirklich nicht ganz bei Sinnen. Sie könnte doch bestimmt eine Aushilfe finden, die in der Gegend wohnte und abends nach Hause fuhr. Was sollte sie mit Jake Reiner nur anstellen?
    “Danke, Jake.” Ben atmete auf. “Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin. Jetzt muss ich mir nur noch über den Wiederaufbau Gedanken machen.”
    “Denk du nur daran, wieder gesund zu werden, Dad. Auf jeden Fall bleibe ich heute Nacht hier in der Klinik.”
    “Nein, das wirst du nicht tun. Ich will in Ruhe schlafen können”, widersprach Ben. “Außerdem arbeitet Imogene in der Nachtschicht. Die wird sich schon gut um mich kümmern”, fügte er grinsend hinzu.
    Imogene Randall versuchte seit zwei Jahren, Ben zu überreden, sie zu heiraten. Jetzt hatte sie ihn hier im Krankenhaus in ihren Krallen, und Maggie war klar, dass sie die ganze Nacht in seinem Zimmer verbringen würde. Imogene war lediglich deshalb in den letzten zwanzig Minuten nicht bei Ben gewesen, weil Maggie und Jake bei ihm waren.
    Als Maggie zu Jake sah, blickte der sie abwartend an. Es würde ihr nichts anderes übrig bleiben, als ihn mit nach Hause zu nehmen und dort unterzubringen.
    Allein bei der Vorstellung wurde ihr ganz flau im Magen. Jake Reiner war ein Fremder für sie. Und auch ihr Vater kannte ihn nur vom Rodeo. Bloß weil er ein berühmter Rodeoreiter war, der unzählige Preise gewonnen hatte und viel Geld besaß, bedeutete das nicht, dass er auch ein Ehrenmann war.
    Gedankenverloren zupfte Maggie an ihrem Ohrläppchen, während sie überlegte, wie sie aus dieser Situation wieder herauskommen könnte. Sie schaute ihren Vater an, aber der hatte die Augen geschlossen.
    “Er schläft”, sagte sie und erklärte: “Was Imogene angeht, hat er recht. Sie wird ihn unter ihre Fittiche nehmen, und wir sind somit überflüssig. Wenn Sie bereit sind, können wir nach Hause fahren.”
    Die Worte klangen komisch in ihren Ohren. Dieser Mann war außergewöhnlich, und ihn mit nach Hause zu nehmen, hatte etwas Beunruhigendes. Ihn im Haus zu wissen, wäre etwas völlig anderes, als Pensionsgäste zu haben. Doch dann fragte sie sich, ob sie tatsächlich Angst vor ihm habe oder sich nicht eher vor ihren eigenen Reaktionen fürchtete.
    Er nickte zustimmend und hielt ihr die Tür auf. Während sie das Krankenhaus verließen, wechselten sie nicht ein Wort. Aber sie ging in Gedanken fieberhaft die Namen aller Leute durch, die sie an Jakes Stelle um Hilfe bitten könnte. Es müsste sich doch jemand finden, und Jake wäre nicht unglücklich, wenn er wieder gehen könnte. Wieso nur hatte er sich von ihrem Vater beschwatzen lassen?
    “Ich weiß, dass Sie es eigentlich gar nicht tun wollen. Ich bin mir sicher, eine andere Hilfskraft zu finden”, stelle sie klar, als sie vom Parkplatz des Krankenhauses fuhren.
    Jake drehte sich zu ihr. Im Licht der Straßenbeleuchtung erkannte Maggie, dass er sie spöttisch anblickte.
    “Sie wollen nicht, dass ich für Sie arbeite, richtig?”
    “Ich kenne Sie doch gar nicht.”
    “Wenn Sie mich nicht bei sich haben wollen, dann gehe ich.”
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und dachte dann an ihren Vater. “Schauen wir erst mal, ob ich einen anderen finde. Aber es ist doch so, dass Sie gar nicht wirklich für uns arbeiten wollen, oder?”
    “Ja, doch es ist nichts Persönliches. Ich wollte mir nur ein bisschen freie Zeit gönnen und herumreisen, aber Ihr Vater braucht Hilfe. Sie allein können das
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