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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman
Autoren: Cathy Yardley
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die Hand zu nehmen.“ Judith starrte an die Decke. „Trotzdem war ich ziemlich froh, als sie sich mit Benjamin einließ. Er hat so eine festigende Wirkung auf sie. Wenn sie es nur endlich schaffen würde, ihn vor den Altar zu bringen …“
    David sah sie einen Augenblick lang an. „Es klingt komisch, wie du seinen Namen aussprichst, bei dir klingt er wie ein Titel oder so.“
    „Wirklich?“ Sie dachte darüber nach. „Er ist ein großartiger Verkäufer, soweit ich das beurteilen kann. Ich habe nie zuvor jemanden getroffen, der so ehrgeizig ist.“
    „Nicht einmal du?“ Er setzte das Streicheln fort. Sie versuchte das Kitzeln, als er über ihren Bauch fuhr, zu ignorieren und bewegte sich absichtlich so, dass er eine andere Stelle berührte. Er merkte es nicht.
    „Er hat sein Studium in Rekordzeit abgeschlossen, aber trotzdem hat er sich entschieden, in die Verkaufsabteilung einzutreten. Das liegt wahrscheinlich an seinem Charakter. Er ist sehr charismatisch.“
    „Der Junge hat geradezu himmlische Eigenschaften, oder?“
    Aus David sprach die Eifersucht. In letzter Zeit fühlte er sich in seinem Ego immer erstaunlich schnell verletzt, weswegen Judith sicherstellte, dass ein wenig von ihrer nackten Haut seine leichte Erektion streifte.
    „Er ist treu, glaube ich.“ Selbst jetzt, wo sie es sagte, war sie sich nicht sicher. „Zumindest hoffe ich das für Sarah. Trotzdem sollte er sich nicht allzu viel Zeit lassen, bis er hierher zieht. Ein Mann sollte niemals lange sich selbst überlassen bleiben.“
    „Wieso das denn?“
    „Er ist jung, attraktiv, verdient gut, fährt ein schönes Auto, geht aus. Frauen setzen sich solche Männer als Ziel, und Männer wie er finden genau diese Frauen unwiderstehlich, glaube ich zumindest. Sarah täte besser daran, ihn im Auge zu behalten bis sie verheiratet sind.“
    Seine Erektion war noch immer nicht voll ausgeprägt, und Judith studierte sein Gesicht, um herauszufinden, ob es ein Problem gab. Das würde womöglich eine
Blowjob-Nacht
werden. Verdammt.
    Er starrte sie mit einer Mischung aus Faszination und Ekel an. „Zielscheibe, ja? Das klingt verdammt Furcht erregend.“
    „Ich mache die Regeln nicht.“
    „Du lebst nur nach ihnen, stimmt’s?“
    Sie rückte irritiert von ihm ab. Warum konnte er es nicht einfach genießen und dann einschlafen? „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Das brauchst du auch nicht.“
    Er wollte also verhätschelt werden, nun gut. Sie hätte eine passendere Vorspiel-Konversation wählen sollen, aber in letzter Zeit machte ihr die Arbeit einfach zu schaffen. Sie musste wieder anfangen zu meditieren. Mit einem Seufzen konzentrierte sie sich, lehnte sich über ihn und küsste ihn lang und ausführlich. „Ich habe dich an Land gezogen, oder etwa nicht?“ fragte sie und war froh, als sie das vertraute Pochen an ihren Schenkeln spürte. Wenn es so leicht war, dann war er nicht wirklich verärgert.
    „Das stimmt. Du hast mich an Land gezogen. Und du hast eine verdammt gute Wahl getroffen.“ In seiner Stimme lag der großspurige Ton eines Anwaltes. Also ist er recht energiegeladen, dachte sie, während sie sich von ihm abwandte, die Chancen stehen gut, dass es schnell geht.
    Gleich darauf hatte er das Licht gelöscht. Sie spürte, wie er in der Dunkelheit seine Arme nach ihr ausstreckte. Ein paar Minuten später drückte er sie auf die weiche Decke, die auf ihrer Matratze lag. Judith stöhnte absichtlich, und als sein Atem schneller ging, verstärkte sie die Lautstärke.
    Als er sich keuchend auf sie legte, schloss sie die Augen.
    Kurz danach rollte er von ihr herunter, reichte ihr Nachthemd und Unterwäsche, und sie spürte, wie sein Gewicht die Matratze nach unten drückte, als er ungeschickt versuchte, seine Boxershorts wieder anzuziehen. Kurz darauf begann er, leise zu schnarchen.
    Judith versuchte, das Nachthemd anzuziehen und sich dabei so wenig wie möglich zu bewegen, damit er nicht wieder aufwachte. Sie rief sich ihren Terminkalender in Erinnerung und vermerkte im Geiste, dass sie nach ihrem Zehn-Uhr-Meeting unbedingt ihren Meditations-Lehrer anrufen und dafür die Maniküre streichen musste. Außerdem wollte sie herausfinden, ob es in ihrer Firma für Sarah einen Job gab … vielleicht in der Buchhaltung oder so. Als sie in ihrem gedanklichen Kalender die Schlafenszeit erreicht hatte, schlief sie auch tatsächlich ein.

2. KAPITEL
    T ake It As It Comes
    Sarah benötigte am nächsten Morgen einige Minuten, um herauszufinden, wo sie
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