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Kussen hat noch nie geschadet

Kussen hat noch nie geschadet

Titel: Kussen hat noch nie geschadet
Autoren: Gibson Rachel
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auf seinen Sohn, der zusammengerollt im Bett lag und schlief.
    Sam war erschöpft und litt unter schlimmen Schmerzen. Er hatte zwei der beschissensten Spiele seiner ganzen Karriere in Folge abgeliefert, weil es ihm unmöglich gewesen war, Autumn aus dem Kopf zu bekommen. Er nahm alles wie durch einen Grauschleier wahr, war sich aber trotzdem ziemlich sicher, dass Conner heute Nacht nicht bei ihm sein sollte. Es sei denn, Autumn brauchte einen Babysitter. Natalies Tür war jedoch fest verschlossen, und er lief weiter ins Schlafzimmer und knipste das Licht an. Unter seiner dunkelblauen Bettdecke lag Autumn, ihr rotes Haar fächerartig auf dem Kissen ausgebreitet. Hätte er nicht mit seiner Reisetasche in der Hand dort gestanden, hätte er es für einen Traum gehalten.
    »Autumn?«
    Sie rührte sich, schlug mit flatternden Wimpern die grünen Augen auf und lächelte ihn an.
    Die Reisetasche plumpste zu Boden. »Was machst du hier?«
    »Ich warte auf dich.«
    »Warum? Was ist los? Was ist passiert?«
    »Nichts ist los. Ich wollte dich sehen, und du meidest mich offensichtlich.«
    Er sah sich suchend um. »Wie bist du hier reingekommen?«
    »Du hast deine Mittel und Wege. Ich hab meine.« Sie streckte sich, und ihm war, als trüge sie ein weißes Eishockey-Trikot. »Jetzt bist du sicher froh, dass du keine andere Frau mit nach Hause gebracht hast!«
    »Es gibt keine andere Frau.«
    »Ich weiß.« Sie setzte sich auf, und die Bettdecke rutschte auf ihren Schoß. Sie trug wieder das verfluchte Pittsburgh-Trikot. »Vince hat die Stadt verlassen.«
    Er schüttelte seinen Blazer ab. »Warum?«
    »Er sagte, er hätte was zu erledigen. Ich mache mir große Sorgen um ihn.«
    »Er ist ein großer Junge.« Sprachen sie jetzt wirklich über Vince? »Er kommt schon klar.«
    »Warum hast du die Kaution für ihn gestellt?« Sie schwang ihre nackten Beine über die Bettkante. »Du hasst Vince.«
    »Aber ich liebe dich.«
    »Ich weiß.«
    Er schien sich ein paar Rippen gebrochen zu haben, so wie seine Brust sich anfühlte. Sie schmerzte, als hätte ihn jemand in die Spielfeld-Ecke gedrängt und ihn so in den Bauch geboxt, dass er keine Luft mehr bekam. Er deutete auf sie. »Warum trägst du dann Crosbys Trikot?«
    »Weil du mir beim letzten Mal damit gedroht hast, es mir vom Leib zu reißen, wenn du es je wieder an mir siehst.«
    Er grinste. »Ist es das, was du willst?«
    Sie nickte und schlang ihm die Arme um den Hals.
    »Was willst du sonst noch, Autumn?«
    »Mich und dich und Conner. Ich will, dass wir eine Familie sind.« Er schnappte nach Luft, als sie ihm das Hemd aufknöpfte. »Ich will, dass du immer zu uns kommst, wenn du nach Hause kommst. Ich will hören, wie dein Tag war. Ich will das bis an mein Lebensende.« Sie küsste ihn in die Halskuhle. »Ich liebe dich, Sam.«
    »Wenn du das bis an dein Lebensende willst, dann hast du es.« Er griff nach ihrer Hand und küsste sie auf die Innenseite des Handgelenks. »Ich will, dass du abends immer da bist, wenn ich nach Hause komme. Ich will hören, wie dein Tag war. Ich liebe dich und werde dich bis an mein Lebensende lieben.« Er schloss die Augen und atmete tief durch, weil er Angst hatte, dass seine Stimme versagte. Er wollte nicht, dass die Frau, die er liebte, ihn weinen sah wie ein Mädchen. »Conner und du, ihr seid alles, was ich brauche.«
    »Nein, das ist noch nicht alles.« Sie strich ihm die Haare aus der Stirn. »Ich liebe dich, Sam. Damals vor fünf Jahren hab ich mich in dich verliebt, und du hast mir das Herz gebrochen. Ich konnte das lange nicht verwinden, doch ich hab mich wieder in dich verliebt. Nur diesmal noch heftiger und inniger. Du brauchst meine Vergebung für die Vergangenheit nicht. Wie du schon sagtest, wir waren damals andere Menschen, aber wenn es das ist, was du willst, wenn es das ist, was du brauchst, dann vergebe ich dir.«
    Er senkte das Gesicht an ihren Hals und atmete den Duft ihrer warmen Haut ein. Ihm war nicht klar gewesen, wie lange er auf diese Worte gewartet hatte. Hatte nicht gewusst, wie dringend er sie hören wollte, bis sie sie ausgesprochen hatte. Er fuhr über den Rücken ihres Trikots und umfasste ihren nackten Po. »Du hast schon wieder deinen Slip verloren.«
    »Huch! Ich wette, das passiert dir ganz oft.«
    »Jetzt nicht mehr.« Er streichelte ihren weichen Rücken. »Du bist die einzige Frau, die ich um mich haben will. Die einzige Frau, die für mich ihren Slip fallen lassen soll. Die einzige Frau, die ich je wirklich
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