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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten
Autoren: E. Meyer
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zittrigen Händen ein Kondom aus der Verpackung zu ziehen.
    Seine Hände kehren zu meinen Hüften zurück und verharren schließlich auf meinem Hintern.
    Er flüstert noch ein heiseres „Entspann dich...“ als er einen feuchten Finger zwischen meine Pobacken schiebt.
    Es fühlt sich unangenehm an, auch wenn es eigentlich mehr deswegen ist, weil der Finger in meinem Hintern ist, und nicht, weil es irgendwie schmerzt oder so. Als er einen weiteren dazu schiebt, zwickt es schon ein wenig, es ist einfach ungewohnt.
    „Wenn es weh tut, dann sag es bitte, ja?“ Er küsst mich auf den Rücken und ich nicke als Antwort.
    Er zieht die Finger wieder zurück und ich höre das Reißen der Kondomverpackung.
    Langsam schiebt er meine Beine wieder etwas auseinander, legt seine eine Hand dann wieder auf meine Hüfte und hebt das Becken leicht an.
    Ich schlucke, es ist also soweit.
    Einen Wimpernschlag später spüre ich seine andere Hand an meinem Hintern und bald darauf etwas warmes Pulsierendes zwischen meinen Pobacken.
    Ich schließe die Augen, als er langsam und so bedächtig wie möglich in mich eindringt. Es tut weh, ziemlich sogar, aber ich beiße die Zähne zusammen.
    Irgendwann ist es nur noch halb so schlimm und als er wieder beginnt meinen Rücken entlang zu küssen, entspanne ich mich wieder ein klein wenig.
    Nach einiger Zeit, in der ich mich langsam an das Gefühl gewöhnt habe, beginnt er sich zu bewegen, erst vorsichtig und dann immer schneller.
    Das unangenehme Gefühl weicht einem angenehmen und wird schließlich leidenschaftlicher.
    Wir keuchen und stöhnen und mein nicht ganz so modernes Bett quietscht in dem Takt, den er durch seine Bewegungen vorgibt.
    Ich bemerke es kaum.
    Alles, was ich spüre, sind seine heißen feuchten Lippen auf meinem Rücken und dieses hitzige Gefühl in mir, dessen Ursprung mir nicht einmal bewusst ist und das mit jedem Stoß heftiger wird.
    Es dauert nicht lange, bis ich komme, ich bin einfach zu erregt gewesen und auch Mick folgt mir wenige Sekunden später.
    Dann ist außer unseren unregelmäßigen Atemstößen nichts mehr zu hören.
    Mick rollt sich träge von meinem Körper um mich gleich darauf zu sich zu ziehen.
    Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und lausche mit geschlossenen Augen seinem rasenden Herzschlag, der sich nur langsam wieder zu beruhigen scheint.
    Er deckt uns beide zu und legt dann einen Arm um mich.
    „Das war unbeschreiblich ...“, unterbricht er heiser die Stille.
    Ich bin gar nicht mehr fähig irgendwas zu sagen, es fühlt sich immer noch so an als wäre er in mir.
    Er küsst meine schwitzige Stirn und fährt mir dann durch die klebrigen Haare. Ich fühle mich wohl und geborgen, als ich mich enger an Mick schmiege und ich langsam aber sicher wegdöse.
    Dumpf nehme ich noch wahr, wie er mir irgendetwas zuflüstert, dann drifte ich in einen ruhigen Schlaf.
     
     
     

Sehenswürdigkeiten
     
     
    Klack, Klack, Klack – mein Stock berührt erst eine Laterne, die leise flackert, dann einen Papierkorb, der blechern nachhallt.
    Er kratzt leise, als der Asphalt kleine Risse aufweist.
    Ich spürte wie sich Menschen ihren Weg an mir vorbei, von mir weg, auf mich zu bahnen, aber ich kann sie nicht sehen. Einige berühren mich an der Schulter, als sie sich an mir vorbeidrängeln.
    Heute ist der 24. Dezember, die Menschen werden hektischer, lauter, besorgen die letzten Geschenke für ihre Liebsten und werden genau deswegen irgendwann nervös, ja fast schon gereizt, drängeln und meckern oder resignieren sehr schnell.
    Immer die gleichen kitschigen Figuren zieren die Schaufenster verschiedener Läden der Stadt, das sagt man jedenfalls.
    Der Bäcker auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat wieder den singenden Weihnachtsmann aus Hartplaste vor die Tür gestellt, der einen leichten Sprung beim Refrain von „We wish you a merry Christmas“ aufweist.
    Der Parfumladen, den ich gerade passiere, duftet wie jedes Jahr nach Zimt und Mandeln, dieses Jahr sogar etwas nach Orangen.
    Ich versuche in den Himmel zu sehen, aber es bleibt schwarz vor meinen Augen. Ich fühle die einzelnen Schneekristalle, die auf meinem Gesicht schmelzen, aber kann sie nicht sehen.
    Das einzige, was ich immer sehe, ist Nacht.
    Ich bin blind, seit genau 24 Jahren, ich wurde schon so geboren.
    Ich glaube, ich bin recht schlank, meine Körper fühlt sich jedenfalls so an. Meine Nase ist zu lang und meine Hüften etwas zu schmal.
    Ansonsten habe ich keine Ahnung, wie ich aussehe, als ich klein
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