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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten
Autoren: E. Meyer
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Unterlippe fährt. Ich öffne meinen Mund leicht und tatsächlich stiehlt sich Micks Zunge in meinen Mundraum. Er ertastet jeden kleinen Winkel mit scheinbarer Andächtigkeit, als er meine Zunge berührt, komme ich der Aufforderung schließlich nach.
    Als er schließlich unterbricht, hole ich tief Luft. Ich kuschele mich wieder enger an seine Seite und vermeide den Blickkontakt.
    Nach kurzer Zeit sehe ich Mick nun doch an, der versonnen meine Haare zu glätten versucht. Er zieht mich noch näher zu sich, sodass ich halb auf ihm liege. Ich mustere seine unbehaarte, trainierte Brust, die sich ungleichmäßig hebt und senkt. Meine Finger fahren die Linien seiner Muskeln entlang und er zuckt an einigen kitzligen Stellen zusammen.
    Lächelnd streife ich den Bauchnabel und lasse meine Hand kurzerhand vor dem Bund seiner Shorts liegen. Ich komme mir nicht mehr ganz so passiv vor, traue mich aber nicht weiter zu gehen. Als ich zu ihm aufsehe, muss ich kurz schlucken.
    Mick scheint erregt und sieht mich aus hungrigen Augen an, den Mund leicht geöffnet.
    Er küsst mich weniger sanft und dafür umso intensiver, bis mir die Luft wegzubleiben droht. Seine drahtigen Arme umschlingen mich und ziehen mich schließlich ganz auf seinen warmen Körper, den Kuss nur kurz unterbrechend um dann intensiver fortzufahren.
    Die torwartsicheren Hände streichen erst meinen Rücken entlang um dann bei den Hüften fortzufahren.
    Jede seiner Berührungen jagt kleine Stromstöße durch meinen Körper. Das hier ist nicht so wie in den letzten Tagen, kein einfaches Kuscheln bei einem gemütlichen Film, das sagen jedenfalls unsere Lenden als sie sich wie zufällig berühren.
    Wir stöhnen beide und als seine Hände beginnen meinen Hintern zu massieren sterbe ich tausend kleine Tode. Wo ist noch mal diese Unsicherheit?
    Ich will es, will ihn, hier und jetzt und ich hoffe, das bald irgendetwas passieren wird.
    Als ich ihn küsse versuche ich das alles irgendwie zu vermitteln, versuche besonders leidenschaftlich zu wirken und stelle mich wahrscheinlich total dämlich an. Aber er versteht, als er mich aus verschleierten Augen betrachtet. Er setzt sich ein Stück auf ohne die Hände von meinen Hüften zu nehmen, so dass ich mehr oder weniger vor ihm kniee.
    „Ich weiß, es ist vielleicht ein bisschen früh dafür, wir kennen uns ja erst seit einigen Tagen so richtig, aber ...“
    Ich sehe ihn verständnisvoll an, warte auf die berühmten fünf Worte: ‚Ich will mit dir schlafen!’.
    Und seine braunen Augen bohren sich tief in meine, seine Stimme klingt heiser, rauer, einfach total sexy, als er die berühmten Worte endlich auch ausspricht.
    „Ich möchte, dass du mit mir schläfst!“ Er sieht mich auffordernd und vielleicht auch etwas peinlich berührt an.
    Moment, das sind definitiv keine fünf Wörter! Mein Gedächtnis wiederholt die Worte noch einmal ganz genau um auch sicher zu gehen.
    Ich möchte, dass du mit mir schläfst.
    Er will, dass ich mit ihm schlafe? Ich mit ihm? Das kann doch nicht wahr sein!
    So kann und darf das nicht laufen, darauf bin ich nicht eingestellt, ich bin Zeit meines Lebens passiv gewesen, das darf sich gerade jetzt nicht ändern. Eine leise Panik überkommt mich. Was soll ich dazu sagen?
    Er scheint enttäuscht. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht so überrumpeln ...“
    Ich schreie innerlich auf, Mick macht Anstalten aus dem Bett zu steigen.
    „Also ich ...“, beginne ich in meiner typisch unsicheren Art, für die ich mich eigenhändig erschießen will.
    Er hält inne und sieht mich direkt an.
    „Ich will ja schon, aber ich meine, ich ...“, ich habe keine Ahnung wie ich es ihm sagen soll.
    „Du musst ständig an Leon denken, richtig?“ Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen.
    Ich schüttele den Kopf. „Nein, das ist es nicht ...“
    „Was dann?“, hakt er nach und ich fühle mich eingeengt, ich weiß, dass ich es ihm sagen muss und zwar sofort und ohne Umschweife.
    „Mick, ich hatte noch nie Sex. Ich habe keine Erfahrung und echt Angst dir wehzutun!“, platzt es schließlich aus mir heraus. Ich vergrabe mein Gesicht in beiden Händen. Einmal habe ich auf einer Familienfeier meine viel zu locker sitzende Anzughose verloren. Das war nichts gegen diese Situation. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken oder von einem Blitz erschlagen worden.
    „Oh ...“, ist alles, was Mick dazu sagt und ich schäme mich noch mehr.
    Kurz herrscht Stille zwischen uns.
    „Tja, dann haben wir wohl beide keine
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