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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
Autoren: Christine Warren
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unverändert vom Himmel herabblickten.
    Als sie ihren Kopf weit in den Nacken legte und der tiefe Ausschnitt ihres Cocktailkleides ihre Haut der schwülen Luft entblößte, begann ihr das seidige Kribbeln ihres Haares auf der Haut zu fehlen. Sie griff nach oben, zog die eleganten Silberstäbe aus dem Knoten und ließ ihre lange, rötliche Mähne fallen.
    In diesem Augenblick erfüllte ein leises Grollen die Nachtluft.
    Ein Grollen?
    Cassidy schüttelte den Kopf, wie um ihn dadurch freizubekommen, und vernahm doch sogleich wieder von irgendwo hinter sich das verhaltene, vibrierende Geräusch. Als sie herumfuhr, sah sie sich einem fremden, hoch aufragenden Schatten mit den glühenden Bernsteinaugen eines Wolfes gegenüber.
    Und dieser Schatten gab ein tiefes, rauchiges Knurren von sich.
    Instinktiv tat Cassidy, was jede auf ihr Wohlergehen bedachte Füchsin angesichts eines Gegners von der doppelten Größe und einem dreimal so hohen Aggressionspotenzial getan hätte. Sie drehte sich auf der Stelle um und rannte davon, wobei sie ihre Haarnadeln, ihr Abendhandtäschchen und möglicherweise ein paar Minuten ihres restlichen Lebens auf den Boden fallen und hinter sich zurückließ.
    Dabei hatte Quinn beim besten Willen nur die ehrlichsten Absichten gehabt. Er hatte sich vorstellen, freundlich lächeln, ihr die Hand entgegenstrecken, vielleicht eine anerkennende Bemerkung über ihr Kleid fallen lassen wollen, das sich verführerisch an ihre wohlgeformten Hüften schmiegte und ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen und seine Handflächen zu kribbeln anfangen ließ. Das alles hatte er sich vorgenommen; als ein wohlerzogener Gentleman wollte er ihr gegenübertreten, doch sämtliche hehren Absichten waren in dem Augenblick, als sie sich umdrehte und vor ihm davonrannte, verpufft, zum Gewächshaus hinaus am Nachthimmel entschwunden, denn da überkamen ihn seine Instinkte, und danach blieb ihm keine andere Wahl. Der Mensch in ihm hatte den Kampf mit der Bestie verloren, und die Jagd war angeblasen.
    Er vermochte kaum seine jähe Enttäuschung angesichts der Erkenntnis, um was für eine kurze Hatz es sich handeln würde, zu unterdrücken. Er liebte Verfolgungsjagden, aber diese Frau hatte keine Chance, ihm je zu entkommen. Er konnte sich zweimal so schnell bewegen wie sie, und ihre Beinmuskeln würden nie so lange durchhalten wie die seinen. Trotzdem wollte er sich wenigstens einen Spaß daraus machen. Er brauchte nur zwei weite Sätze zu machen (während derer er sich nicht ganz sicher war, ob ihm seine Zunge nicht in einem wölfischen Grinsen weit aus der Mundecke hing), und schon konnte er nach ihr greifen, mit seiner Hand locker ihre Schulter umschließen.
    Jedenfalls hätten sie sie umschlossen, wenn die Schultern denn noch da gewesen wären. Stattdessen griff er ins Leere, als sie sich duckte, einen Haken schlug und davonflitzte, sich in einer einzigen, fließenden Bewegung seinem Zugriff entzog und sich auf einen der langen, auf Böcke gestellten Tische schwang, die die exotischen Pflanzen um sie herum beherbergten.
    Als ob der Umstand, dass sie tatsächlich zunächst entkommen war, nicht ausreichte, um sein Interesse noch weiter anzuheizen, sah er nun mit angesichts der unerwarteten Verlängerung des Spiels vor Wohlgefallen funkelnden Augen ihren Bewegungen zu. In der Sekunde zwischen ihrem Sprung von dem mit Schieferplatten ausgelegten Boden und ihrer Landung auf der langen Holztafel, fing sie mit einem Male rötlich zu schimmern an, streckte und verwandelte sie sich vor seinen Augen von einer grazilen, in Seide gekleideten Frau in eine geschmeidige rote Füchsin.
    Er hechelte vor Begeisterung. Ihr Körper war atemberaubend, zierlich und schlank und unter üppigem Fell verborgen; ihre Ohren und ihre Pfoten hatten schwarze Spitzen, als wären sie in Teer getaucht worden, und ihr bauschiger Schweif schien ihm einladend zuzuwinken. Mit einem freudigen Knurren sammelte er sich, ging in Sprungstellung und setzte ihr nach.
    Er hörte, wie Blumentöpfe laut krachend auf dem Steinboden aufschlugen, während er sich in die Schneise stürzte, die sie soeben geschlagen hatte. Da er um einiges größer war als eine Füchsin – in seiner jetzigen Daseinsform stellte er einen Timberwolf von beachtlichen Proportionen dar – beanspruchte die schiere Masse seines Körpers allerhand mehr Bewegungsfreiheit als sie, und da er nicht beabsichtigte, sie entkommen zu lassen, mussten ihm die mächtigen Tonkübel eben den Weg freimachen und
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