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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
Autoren: Christine Warren
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dicht hinter ihr machte sie wie ein von einem Spaniel aufgeschreckter Fasan einen Satz zur Seite. Irgendwie war es ihm gelungen, sich an sie heranzuschleichen, aber sie wollte ganz bestimmt nicht auf der Stelle verharren, um herauszubekommen, wie . Sie rannte los, als wären sämtliche Hunde der Hölle ihr auf den Fersen. Und so weit hergeholt war das ja auch gar nicht.
    Sie spürte, wie ihre Flanken sich im Laufen auf und ab bewegten, wie die Luft in ihre Lunge strömte und wieder aus ihr herausdrang, wie ihre Pfoten auf dem glatten Schieferuntergrund Halt suchten. Als sie um eine Ecke schoss, glitschten ihre Hinterbeine unter ihr weg, und sie verlor eine wertvolle Nanosekunde, um sich wieder auszurichten. Dieser Ausrutscher hatte ihn so nahe an sie herankommen lassen, dass sie spürte, wie sein Atem ihr Fell sträubte. Verzweifelt nahm sie ihre ganze Kraft zusammen und sprang auf die Gewächshaustür zu –
    Sie schaffte es nicht.
    Es gelang ihr gerade noch, vom Boden abzuheben, als sie auch schon mitten im Flug mit einem weitaus größeren Körper zusammenprallte, der von noch energischerer Wucht als der ihre bewegt wurde. Der Zusammenstoß warf sie aus der Bahn und ließ sie unsanft auf dem Boden landen, wo sie zunächst einmal konsterniert liegen blieb, unfähig, sich sogleich wieder aus der Situation herauszuwinden, weil er bereits über ihr stand, eine seiner mächtigen Vordertatzen fest auf ihre Brust gedrückt. Die Chancen, ihm nun noch zu entkommen, standen ungefähr so gut, wie aus der nächsten Wahl zum Mr. Universum siegreich hervorzugehen. Mit dieser bitteren Erkenntnis konfrontiert gab sie ein unterwürfiges Jipp von sich und drehte sich auf die Seite.
    Falls sie auf das Überraschungsmoment dieser Bewegung gezählt hatte, musste sie ihre Chancen, ihm zu entkommen, allerdings neu berechnen. Sie streckte und sie wand sich, an die Stelle ihres Fells trat wieder glatte Haut, ihre sich neu bildenden Handflächen pressten sich auf den Steinboden, um sich hochzustemmen.
    Aber es half alles nichts.
    Sie blinzelte, und er verwandelte sich ebenfalls. Obwohl sie ihr ganzes Leben damit zugebracht hatte, sich zwischen den verschiedenen Daseinsformen zu bewegen und anderen Gestaltwandlern dabei zuzusehen, wie sie von einer solchen Daseinsform in die andere schlüpften, war sie noch nie einem während dieses Veränderungsvorgangs so nahe gewesen. Sie hatte noch nie beobachtet, wie Haut sich ausdehnte, um Fell unter sich zu bedecken, wie der Knochenbau eines Vierbeiners in den eines Menschen überging, wie eine Schnauze wieder zu einer Nase wurde und um ein Reißmaul herum Lippen wuchsen. Sie hatte noch nie das kitzelnde Gefühl gespürt, mit dem sich ein solcher Übergang unmittelbar auf ihrer Haut vollzog, und es musste doch auch ihn kitzeln? Weil sie sich durch diesen faszinierenden Gedanken ablenken ließ, verlangsamten sich ihre Bewegungen und verschafften dem Wolf einen Vorteil. Bevor sie sich unter ihm herausschieben konnte, hatte er sich schon fester auf sie gedrückt und presste sie mit seinem Gewicht auf den kalten Untergrund. Dann schob er seine Beine zwischen ihre Schenkel und ergriff gleichzeitig ihre Handgelenke, um diese ebenfalls über ihrem Kopf auf dem Boden festzuhalten.
    Und dann lächelte er zu ihr herab, und irgendwie wirkte dieser Gesichtsausdruck auf dem menschlichen Antlitz nicht weniger wüst und wild als die Wolfsfratze. Cassidy riss die Augen weit auf, als der Mann sich gegen sie zu drücken begann und sie sich ihrer Nacktheit bewusst wurde. Sie ließ ihren Widersacher nicht aus den Augen, während dieser immer breiter grinste und seinen Mund in Richtung auf ihre Kehle senkte. Sie machte sich auf den Schmerz gefasst, mit dem die Zähne in ihr Fleisch eindringen oder seine forschende Zunge sich zwischen ihren Lippen hindurchzwängen würde, aber er schmiegte stattdessen nur sein Gesicht an ihre Wange und inhalierte tief.
    »Mein Gott«, knurrte er mit von Rauch und Whiskey belegter Stimme.
    »Du riechst so verdammt gut. Das hat mich schon den ganzen Abend verrückt gemacht. Ich muss wissen, ob du auch nur halb so gut schmeckst.«
    Sie fühlte, wie sein Mund sich auf ihrer Haut öffnete, und schürzte die Lippen zu einem Schrei.
    Sie machte den Mund auf. Sie hielt sogar die Hand vor ihre Scheide und ließ ihre angespannten Stimmbänder schwingen, aber es kam kein Laut dabei heraus. Stattdessen machte sie die wertvolle Erfahrung, wie schwierig ein Schrei auszustoßen ist, wenn einem ein fest
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