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Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)

Titel: Küss mich, Werwolf - Warren, C: Küss mich, Werwolf - Wolf at the Door (Others 01)
Autoren: Christine Warren
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wandernde Geschichtenerzähler, Verhandlungsführer und Botschafter gewesen, sozusagen das Sprachrohr des Black Glen -Rudels. Sie waren über den gesamten Erdball gezogen und hatten ihre Stimmen erhoben und waren doch immer wieder zu den Ihren zurückgekehrt, hatten sich innerhalb des Rudels gepaart und ihre Jungen aufgezogen. Es war eine Frage des Stolzes und der Ehre, etwas, das sein Vater in die Historie ihres Lebens im engen Tal des Glen eingewoben hatte, und es bestand die Übereinkunft, dass Quinn als Geschichtenerzähler in seine Fußstapfen treten würde – so, wie er auch schon in die des ältesten männlichen Quinn getreten war, indem er zum Verhandlungsführer wurde.
    Doch sämtliche Gedanken daran lösten sich in Wohlgefallen auf, als er wieder ihren Geruch in sich aufnahm. Rudel hin, Rudel her, er wollte dieses Weibchen, ob es nun eine Füchsin war oder ein Mensch, und er hatte nicht vor, sie sich entgehen zu lassen.
    Und zwar jetzt gleich, sofern die Götter ihm geneigt waren.
    Er schob seine Nase so weit wie möglich unter den Tisch, setzte ein triumphierendes Grinsen auf, holte noch einmal Luft und heulte dann unmittelbar in das Ohr einer willigen Füchsin.

3
    Cassidy hatte sich zitternd unter der Töpferbank verkrochen. Sie zitterte nicht vor Angst, sondern von den heißen Adrenalinstößen, die durch sie hindurchjagten.
    Sie wusste nicht, wer dieser Wolf war. Sie konnte sich nicht erinnern, ihn irgendwo schon einmal gesehen zu haben, und er war auch nicht die Sorte Wolf, die sie schnell wieder vergessen haben würde. Auf jeden Fall konnte sie sich jetzt in Dreiteufelsnamen nicht mehr vorstellen, dass sie ihn jemals vergessen würde. Kein Mädchen vergaß je einen Werwolf, der in einem menschenleeren Gewächshaus über sie hergefallen war. Jedenfalls ging sie fest davon aus.
    »Herfallen« war eigentlich ein zu derber Ausdruck. Als er sie zu packen versucht hatte, hatte sie keinerlei Bedrohung durch ihn empfunden, und für gewöhnlich konnte sie sich in dieser Hinsicht auf ihre Instinkte verlassen.
    Ja, sie konnte auf ihre Instinkte zählen, basta.
    Die Pflanze, in deren Schatten sie sich verbarg, hatte ziemlich stachelige Blätter, die sie in die Nase pieksten, und sie hob eine Vorderpfote, um zu kratzen, ehe sie das Bedürfnis zu niesen überkam. Obwohl sie nicht das Gefühl hatte, dass der Wolf ihr etwas Böses wollte, war ihr nicht danach, es darauf ankommen zu lassen, dass sie sich irrte.
    Cassidy lugte unter den Blättern hervor und versuchte, den Wolf zu lokalisieren. Er war ihr vom ersten Moment an dicht auf den Fersen gewesen und hatte sich auch nicht beirren lassen, als sie sich unmittelbar vor seinen Augen von einer Frau in eine Füchsin verwandelte. Aber wenn man in Manhattan eine Party in dem ältesten und exklusivsten Privatclub für die Anderen besuchte, sollte man schon auf nicht alltägliche Begegnungen gefasst sein.
    So wie auf diesen Canis lupus.
    Sie spürte etwas Ungewöhnliches an ihm, etwas, das ihn von den gewöhnlichen und dann doch wieder nicht ganz so gewöhnlichen Rudeltieren abhob, die sie über die Jahre kennengelernt hatte. Er roch wie ein Wolf, hatte diesen dunklen, erdigen Geruch an sich, der ihnen allen zu eigen war. Und er sah ganz gewiss auch aus wie einer. Sie hatte über die Schulter einen Blick auf ihn erhascht, als sie in wilder Flucht um eine Ecke geflitzt war, hatte seine mächtigen weißen Zähne gesehen, das dichte Fell, schwarz wie Kohle, und die ebenfalls tiefschwarze Pigmentierung seiner Haut. Und die Augen, die ihr als Allererstes aufgefallen waren, als sie sich auf sein Knurren hin zu ihm umgedreht hatte. Solche Augen gab es nur einmal – von einer satten, kräftigen Färbung wie antikes Gold, das selbst im trüben Mondlicht zu glühen schien.
    Sie waren mit einer Intensität auf sie geheftet gewesen, die ihren Puls zum Rasen gebracht hatte. Und ihre Füße gleich mit.
    Sie hatte aus diesen Augen seine Absicht abgelesen, sie zu berühren, und das hatte ihre Schutzinstinkte geweckt, also war sie ihm einen Sekundenbruchteil, bevor Haut und Haut sich berührten, entwischt.
    Haut an Haut, Fleisch an Fleisch, Mund an Mund  –
    Duck dich, Mädchen .
    Sie schüttelte ratlos den Kopf. Wo war er plötzlich hergekommen? Das Adrenalin verwirrte ihr Denken. Sie spitzte die Ohren und lauschte, ob er sich bewegte. Er war immer noch irgendwo dahinten; sie konnte bloß nicht ausmachen, wo genau.
    »Arrrooooooooooooooo!«
    Bei dem Geräusch dieses Heulens so
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