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Kuess mich, und ich bin verloren

Kuess mich, und ich bin verloren

Titel: Kuess mich, und ich bin verloren
Autoren: Tessa Radley
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Cleopatra, dass du wieder hier bist?“
    „Ja.“ Brand blieb kurz angebunden, ganz konzentriert auf den Fotografen und was der als nächstes vorhatte.
    Caroline berührte ihn am Ärmel. „Brand, wie du weißt, hat mir Clea nie irgendetwas anvertraut. Aber ich habe gesehen, wie sehr sie dich vermisst hat.“
    Ihre Miene verriet, wie viele Fragen sie ihm gerne noch gestellt hätte. Fragen, auf die er ihr keine Antwort geben konnte. Oder geben wollte. Zumindest jetzt noch nicht.
    Er wies in Cleas Richtung, die sich zu amüsieren schien. „Und weil sie mich so sehr vermisst hat, ist sie jetzt schwanger?“
    „Schwanger?“ Caroline musterte völlig entgeistert ihre Tochter. „Cleopatra?“
    Brand ließ den Blick umherschweifen. Der Fotograf war verschwunden, aber zwei andere Journalisten unterhielten sich angeregt und sahen dabei immer wieder verstohlen zu ihm rüber. „Genau.“
    „Unmöglich!“
    Er widmete sich wieder ganz seiner Schwiegermutter und beugte sich zu ihr. „Du kannst mir glauben.“
    Sie wurde bleich. „Ich habe noch nicht einmal gewusst, dass sie einen Freund hat. Na ja, warum hätte sie mir auch davon erzählen sollen, da wir doch auch sonst nicht miteinander reden.“
    Brand nahm neben sich eine Bewegung wahr, dann blitzte etwas auf. Er senkte den Kopf und zog sich noch weiter hinter die Säule zurück. Irgendjemand fluchte leise.
    Es war Zeit für Brand, aufzubrechen, darum verabschiedete er sich von Caroline: „Anscheinend ziehe ich etwas zu viel Aufmerksamkeit auf mich. Besser, ich gehe, bevor hier noch etwas Unangenehmes geschieht. Heute ist Cleas Abend, und ich möchte, dass er zu einem Erfolg wird.“
    Caroline nickte zustimmend und flüsterte ihm verschwörerisch zu: „Vor der Säule warten zwei Journalisten, die werde ich ablenken. Sie werden wohl kaum gegen meinen umwerfenden Charme ankommen. Aber vergiss nicht: Das mit dir und Clea war immer etwas Besonderes. Egal, was ihr jetzt für ein Problem habt, ich bin mir sicher, ihr könnt es lösen.“
    Brand schlich sich davon. Wenn er doch nur ebenso überzeugt wäre wie Caroline. Ob sie wohl bemerkt hatte, dass sie ihre Tochter endlich Clea genannt hatte?
    Ich muss Haltung bewahren.
    Als Clea sah, wie Brand fortging, konnte sie die mühsam errichtete Fassade nicht länger aufrechterhalten. Ihr war nicht nach Feiern zumute, nicht einmal ihren eigenen Erfolg konnte sie genießen – nicht inmitten all der Frauen in bestickten und mit Federn geschmückten Abendkleidern, all der endlosen Tabletts mit Champagner und all der neugierigen Blicke, die wegen Brands überraschender Rückkehr auf sie gerichtet waren.
    Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als Brand wieder an ihrer Seite zu haben. Den Brand, den sie geheiratet hatte, ihren Ehemann, den sie immer noch über alles liebte. Sie wollte in seinen Armen liegen und sich eng an ihn schmiegen. Am meisten aber sehnte sie sich danach, ihn sagen zu hören, wie sehr er sie noch immer liebte.
    Wenn sie doch nur wüsste, wohin er jetzt gegangen war. Und wann sie ihn wiedersehen würde.
    Aber die Pflicht rief. Also ackerte sie weiter: mit den Leuten sprechen, lachen, in jedem Moment das Richtige sagen. Niemand durfte erfahren, was zwischen Brand und ihr vorgefallen war und wie sehr sein Verhalten sie erschüttert hatte. Wie ein bedrohlicher Fremder war er ihr erschienen, so rücksichtslos, dass ihr grenzenloses Vertrauen in ihn erste Sprünge erhalten hatte.
    Eine Stunde später kam ihr Vater zu ihr. Sein Gesichtsausdruck glich wieder einmal dem einer verkniffenen Bulldogge, wie Clea bei sich dachte. Sie nahm sich ein Mineralwasser vom Tablett eines Kellners. Alles würde sie dafür geben, wenn sie jetzt nach Hause gehen und sich in ihr Bett kuscheln könnte, statt mit ihrem Vater reden zu müssen.
    „Was denkt dieser Mistkerl sich eigentlich? Einfach hier aufzutauchen, obwohl er dich verlassen hat.“
    „Bitte, Dad, denk an die Leute.“
    Er mäßigte seine Stimme. „Es ist doch jetzt Schluss, die meisten Gäste sind schon gegangen.“
    Clea schaute sich um. Es standen noch immer genügend Menschen herum. „Dann können wir also auch gehen?“, fragte sie mit sanfter Stimme und hakte sich bei ihrem Vater unter.
    Als der Portier sie näherkommen sah, rief er Smythe an, ihren Fahrer. Währenddessen reichte die Garderobenfrau Clea ihren Mantel.
    „Hat er dir gesagt, wo er gewesen ist?“, fragte ihr Vater, während sie durch die Glastüren nach draußen traten.
    Clea drehte das Gesicht zur
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