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Kuess mich, und ich bin verloren

Kuess mich, und ich bin verloren

Titel: Kuess mich, und ich bin verloren
Autoren: Tessa Radley
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sagte sie.
    Brand nickte zustimmend. „Aber das ist noch nicht alles. Wie Harry ausgesagt hat, war es dein Vater, der befohlen hat, einen Taxifahrer aus Bagdad sowie Anita töten zu lassen und sie dann in meinem Mietwagen zu verbrennen. Das FBI allerdings vermutet, Harry könnte dabei eine größere Rolle gespielt haben, als er zugibt.“
    Clea schüttelte den Kopf. „Ich kann es einfach nicht glauben. Mein bester Freund und mein Vater. Habe ich denn keinerlei Menschenkenntnis besessen?“
    „Du hast mich geheiratet“, hielt Brand ihr entgegen, „das spricht doch für deine Menschenkenntnis.“
    „Du bist so anders – du bist ehrlich. Selbst mein Vater hat das erkannt.“
    Brand setzte sich auf die Bettkante. „Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits denke ich, er verdient das Gefängnis. Für das, was er mir angetan hat, und für den Handel mit gestohlenen Objekten. Andererseits kann ich nicht vergessen, dass er dein Vater ist. Er ist bestimmt so gerissen, in ein Land zu fliehen, das keine Auslieferungsvereinbarung mit den USA hat.“
    Clea legte ihm die Arme um den Hals und küsste ihn. „Ich liebe dich.“
    „Ich weiß“, sagte Brand, „und darum wolltest du unbedingt das Kind.“
    Lächelnd meinte Clea: „Wie recht du hast!“
    Brand sah sie liebevoll an, dann küsste er sie so innig, dass kein Zweifel möglich war, was er für sie fühlte.
    Es war eine Woche später, da hielt Clea überrascht am Eingang ihres neuen – und sehr viel geräumigeren – Büros inne. Alan Daley war wegen seiner Rolle bei den Ankäufen von gestohlenen Objekten zurückgetreten, daraufhin hatte man Clea zur kommissarischen Chefkuratorin des Museums gemacht. Noch war sie zwar nicht offiziell auf den Posten berufen worden, aber das war nur eine Frage der Zeit, wie man ihr deutlich zu verstehen gegeben hatte.
    Jetzt allerdings saß Brand auf ihrem Stuhl hinterm Schreibtisch.
    „Was machst du hier?“
    „Ich warte auf dich. Ich will dich ins Fives ausführen, um zu feiern.“ Er schaute zu ihrer Wanduhr, die nunmehr alleine im Büro hing. Die Bagdad-Uhr hatte Clea bei ihrem Umzug zurückgelassen, war sie doch überflüssig geworden. „Aber für unsere Reservierung ist es jetzt schon zu spät.“
    „Entschuldige bitte, aber ich habe mich zum Tee mit Mutter getroffen.“ Nachdem die Flucht ihres Vaters bekannt geworden war, hatte Cleas Mutter sie überraschend in ihrem Büro aufgesucht. Gerade näherten sie sich vorsichtig wieder an. Und zu ihrer eigenen Überraschung war Clea heute ausgesprochen freundlich mit ihrer Mutter umgegangen. Wie sie sich langsam eingestand, mochte sie ihre Mutter im Grunde sehr gerne – was auf Gegenseitigkeit zu beruhen schien. „Was wolltest du denn feiern?“
    „Wie wäre es mit dem Leben?“
    „Eine gute Idee.“ Im Laufe der letzten Nächte waren Brands Albträume endlich verschwunden, während Clea sich Nacht für Nacht an ihn schmiegte. „Schade, dass ich nicht da war.“
    „Das macht nichts.“ Er schob den Stuhl zurück und stand auf. „Hast du Hunger?“
    „Und wie! Ich muss schließlich für zwei essen.“
    Brand sah sie amüsiert an und streckte eine Hand nach ihr aus. „Dann sollten wir für euch beide etwas zu essen suchen.“
    Sie entschieden sich für Hot Dogs von einem Stand unweit des Central Parks. Clea fühlte sich erinnert an jene unbeschwerten Tage, als noch kein anderer von ihrer Liebe gewusst hatte.
    „Lass uns durch den Park gehen“, schlug sie spontan vor.
    Sie aßen im Gehen, und als Clea fertig war, griff sie nach seiner Hand. So gelangten sie zu der Eiche, unter der er damals um ihre Hand angehalten hatte. Das goldene Abendlicht, das durch die Blätter drang, überzog alles mit einem magischen Glanz. Brand zog Clea in seine Arme.
    „Ich liebe dich.“
    Bei seinen Worten schmolz ihr Herz dahin.
    „Willst du mich heiraten?“
    Clea starrte ihn verwirrt an. „Sind wir das nicht schon?“
    „Vielleicht sollten wir uns noch einmal das Eheversprechen geben. Was meinst du?“
    Ohne zu zögern, antwortete sie: „Ja.“
    Brand griff in die Jackentasche, dann beugte er sich zu ihr, um sie zu küssen. Nachdem er sich von ihr gelöst hatte, sagte er: „Gib mir deine Hand.“
    Er musste ihr einen neuen Ring gekauft haben. Ein Anfall des Bedauerns durchfuhr Clea. „Wenn ich doch nur nicht …“ Sie sprach nicht zu Ende.
    „Wenn du was nicht?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ach, egal.“
    Kühl glitt der Ring über ihren Finger. Er passte wie angegossen.
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