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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos
Autoren: Edmund Cooper
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Gedanke … Aber die Menschen waren für ihre verrückten Einfälle bekannt. Und diese winzige Raumnadel mit ihrer menschlichen Fracht hatte immerhin schon zwei Planeten für die Menschheit gesichert.
    Leutnant Smith rief ihn. » Santa Maria an Wagen. Kwango hat mir soeben von Ihrem Ausflug erzählt. Bitte fahren Sie nicht zu weit, Commander. Und bitte gehen Sie kein Risiko ein. Over.«
    Ihre Stimme klang kühl, aber Conrad war nicht entgangen, daß sie zweimal bitte gesagt hatte.
    »Zur Kenntnis genommen, Leutnant. Ich werde nur etwa zehn Kilometer nordwärts fahren und mich umsehen. Und ich werde keine Risiken eingehen. Over and out.« Conrad war froh, daß sie angerufen hatte. Er beschleunigte auf fünfzig Stundenkilometer und hielt Ausschau nach irgendwelchem tierischen Leben.
    Etwas, das vage einem Känguruh ähnelte, sprang mit großer Geschwindigkeit im Zickzack aus dem Weg des Wagens. Er fragte sich, ob sein Fleisch wohl genießbar war und griff nach dem Lasergewehr. Aber dann schoß er doch nicht. Dolfuss und Ustinov sollten später auf Safari gehen. Mit ein bißchen Glück stießen sie vielleicht auf mehrere Tierarten, von denen die zukünftigen Siedler sich ernähren konnten.
    Es begann zu dämmern – viel schneller, als er erwartet hatte. Er würde also bald umdrehen müssen. Er war enttäuscht. Von dem känguruhählichen Tier und ein paar Vögeln abgesehen, hatte er nicht viel entdeckt. Er hatte gehofft, die Tiere würden sich inzwischen von dem Knall am Himmel beruhigt haben.
    Voraus lag ein ziemlich großer Wald. Er beschloß, noch bis zu seinem Rand zu fahren und dann zu wenden, und ging auf zwanzig Stundenkilometer herunter.
    Da sah er einen Menschen! Ganz kurz nur.
    Der Mann trat zwischen den Bäumen heraus und blickte dem Wagen entgegen, dann schwang er eine Waffe – eine Axt, möglicherweise. Wie es aussah, schüttelte er sie drohend. Er bewegte auch die Lippen, und Conrad nahm an, daß er ihm Angst einzujagen versuchte oder fluchte. Noch langsamer fuhr er weiter. Da verschwand der Mann wieder im Wald.
    Da kam es Conrad erst. Der Mann war zweifellos ein Mensch, ein menschliches Wesen. Und mehr noch: ehe der Mann, als er näher heran war, in den Wald zurücksprang, hatte er ihn ganz deutlich gesehen. Er trug einen Flügelhelm, Streitaxt und Schild und sah ganz genauso aus wie ein Wikinger – zumindest so, wie man sie sich vorstellte.
    Aber er konnte sich nicht näher mit ihm befassen. Es wurde immer dunkler, und er mußte zurück, so interessant es auch gewesen wäre, ihm zu folgen und festzustellen, ob es auf Zelos Wikinger gab.
    Er wendete und fuhr zur Santa Maria zurück.
     

 
7.
     
    Conrad hob sein Wissen für nach dem Essen auf. Alle Entbehrlichen waren im Aufenthaltsraum. Gautier, der schwer mit seinem Radiominenprojekt beschäftigt war, hatte gebeten, daß man ihm das Essen in die Werkstatt schicke. Er war sehr überrascht, als Conrad ihn in den Aufenthaltsraum bat. Aber das waren die anderen auch.
    Der Schutzzaun war fertig mitsamt Tor. Die Videokameras waren installiert und eingeschaltet, und Scheinwerfer beleuchteten die unmittelbare Umgebung. Matthew hielt Wache an den Kommandoschirmen auf dem Navdeck; Mark stand in Bereitschaft im Maschinenraum; Luke, John, Peter und Paul patrouillierten innerhalb des Zaunes mit Lasergewehren. Die Roboter hatten genaue Anweisungen: sie sollten nur beobachten und keinesfalls schießen, außer die Sicherheit des Schiffes geriet in Gefahr. Diese Befehle konnten jedoch jederzeit über Matthew geändert werden. Und im Notfall konnte das Schiff innerhalb zweieinhalb Minuten starten.
    Väterlich musterte Conrad seine Mitentbehrlichen. Dolfuss und Ustinov sahen müde aus, aber sie hatten ja auch den ganzen Tag schwer gearbeitet. Ihr Zwischenbericht über das hiesige Biosystem war vielversprechend. Auch Leutnant Smith wirkte müde, bei ihr war es wohl mehr psychologisch, denn sie hatte nur im Kommandositz aufzupassen brauchen. Kwango und Mencken schienen fit zu sein. Sie konnten sich also die Nachtwache teilen.
    Conrad schenkte sich einen zweiten Kognak ein. Er nahm genußvoll einen Schluck, dann fing er zu reden an. »Als wir im Orbit die Stadt entdeckten, die wir jetzt Rätsel nennen, ersuchte ich Mr. Kwango, in seine Kristallkugel zu blicken und mir einen Bericht über das heimische Ökosystem zu geben und die mögliche Kulturstufe der Eingeborenen zu schätzen, sofern es welche gab. Sein Bericht ist eine ausgezeichnete Vorhersage der
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