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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos
Autoren: Edmund Cooper
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Untersuchungsergebnisse von Dolfuss und Ustinov. Wir sind auf einem Planeten vom Erdtyp gelandet. Es ist fast zu schön, um wahr zu sein.
    Weiter wies Mr. Kwango darauf hin – da wir nur eine primitive Stadt auf dem Eurasien genannten Kontinent entdeckt haben und es keine Anzeichen technologischer Entwicklung gab –, daß angenommen werden kann, daß es früher hier eine intelligente Rasse gab, aber jetzt nicht mehr; und daß ihre Kulturstufe zur Zeit ihres Aussterbens vergleichbar mit dem frühen Mittelalter war.
    Ich bedaure sagen zu müssen, daß Kurt sowohl recht hatte als auch unrecht. Recht hatte er mit der Kulturstufe, unrecht mit dem Ausgestorbensein. Wir haben also beachtliche Probleme!«
    Kwangos Kiefer klappten auf.
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!« sagte Indira.
    »Glauben Sie, Leutnant? Dann hören Sie mir mal gut zu.« Conrad berichtete von seiner Begegnung und beschrieb alle Einzelheiten, so gut er konnte. Grimmig fügte er hinzu: »Jeder – und damit meine ich hauptsächlich Sie, Kwango! – bekommt es mit mir zu tun, wenn er etwas von Halluzinationen, Geisterseherei etc. schwafelt. Ich habe diesen Burschen genau betrachtet. Er sah aus wie ein Kaukasier, was Gesichtsschnitt und das lange blonde Haar betraf, das unter dem Helm hervorquoll. Er war größer und breiter als ich, und zweifellos ein ernstzunehmender Gegner.«
    »Commander«, sagte Kwango unterwürfig. »Möchten Sie mir nicht vielleicht Ihren Prothesenarm über den Kopf hauen?«
    »Nein, denn ich brauche Sie noch. Aber es könnte sein, daß ich später auf Ihr Angebot zurückkommen werde. Jetzt müssen wir als erstes eine Strategie ausarbeiten.« Er grinste. »Merkwürdigerweise fühle ich mich nun geradezu erleichtert.«
    »Erleichtert?« staunte Mencken. »Das war eine schlechte Neuigkeit, Commander. Haben Sie auch noch eine gute?«
    Kwango hatte sich wieder gefangen. »Wenn dieser ›Wikinger‹ repräsentativ für seine Rasse ist, bedeutet es, daß sie keine Atombomben haben, keine Explosivwaffen, keine Laser, also nichts, was unseren Waffen ebenbürtig wäre. Das meinte unser guter Commander. Kurz gesagt, wir brauchen uns keine übermäßigen Sorgen mehr zu machen.«
    »Wieder richtig und falsch ebenfalls, Kwango. Wir sind sieben – und wieviel sind sie? Wenn sie auf kleine Stämme aufgeteilt sind, haben wir nicht allzuviel zu befürchten. Haben sie dagegen eine zentrale Führung, die sich entschließt, gegen uns vorzugehen, dann können sie uns möglicherweise, trotz unserer überlegenen Waffen, mit ihrer Überzahl fertigmachen.«
    »Boß, sitzen Sie gut? Sie haben nämlich eine zentrale Führung.«
    »Woher wollen Sie das plötzlich wissen?«
    Kwango grinste. »Es ist nur eine Stadt, Boß. In der irdischen Geschichte haben Städte sich immer zu Kontrollbasen entwickelt. Sie haben hier eine Stadt – also ist es eine Hauptstadt. Wenn es Stämme in der Umgebung gibt, können Sie darauf wetten …«
    »Die Einzelheiten können Sie mir ersparen. Es sieht also ganz so aus, als könnte die sonst langweilige Routine der Planetensicherung recht aufregend werden.«
    »Commander«, warf Hildegard Dolfuss ein, »gibt es nicht irgendeine UN-Bestimmung, nach der Planeten mit intelligenten Eingeborenen nicht kolonisiert werden dürfen?«
    »Stimmt«, bestätigte Conrad. »Sie ist zwar ein bißchen komplizierter, aber im wesentlichen haben Sie recht.«
    »Warum verlassen wir den Planeten dann nicht einfach, ehe die Leute hier anfangen, uns Schwierigkeiten zu machen?« fragte Ustinov.
    »Hören Sie, Jane, und Sie alle«, sagte Conrad eindringlich. »Ich werde jetzt die kommerzielle Seite klarlegen, aber nur dieses eine Mal, so, wie mein Freund Lou Andreas es getan hätte. Es kostete eineinhalb Milliarden Solar, uns hierherzubringen. In andere Projekte gesteckt, hätten sie das Leben Tausender von Menschen auf der Erde verlängern oder erleichtern können. Wir selbst sind von keiner Bedeutung, wir sind schließlich nur Entbehrliche. Das Projekt selbst ist jedoch von allergrößter Wichtigkeit. Ich habe einen Menschen gesehen. Nur einen. Wir sind auf einem riesigen Kontinent gelandet, der größer als jeder auf der Erde ist, und es muß sich erst noch herausstellen, ob die einheimische Bevölkerung Tausende, Hunderttausende oder Millionen zählt. Wenn Zelos dicht bevölkert ist, dann gibt es hier keinen Platz für zukünftige Siedler. Handelt es sich dagegen nur um eine geringe Bevölkerung, kann sie von der Kolonisierung genauso
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