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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
Autoren: John Scalzi
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rekrutiert ihre Leute auf der Erde, also wissen es auch die Kolonisten nicht, wenn man sie fragen könnte, was man nicht kann. Welche Therapien die KVA auch immer anwenden mag, sie macht es nicht auf der Erde, sondern nur auf ihrem eigenen Territorium, fern von globalen und nationalen Institutionen. Also kann weder Uncle Sam noch sonst wer etwas ausrichten.
    Ab und zu entscheidet eine Regierung, ein Präsident oder ein Diktator, der KVA die Rekrutierungen zu verbieten, wenn
sie ihre Geheimnisse nicht offenbart. Die KVA lässt sich nie auf einen Streit ein, sie packt einfach ihre Sachen und verschwindet. Dann unternehmen alle Fünfundsiebzigjährigen plötzlich Auslandsreisen, von denen sie nie zurückkehren. Die KVA gibt keine Erklärungen, keine Rechtfertigungen, keine Hinweise. Wer herausfinden will, wie sie alte Menschen wieder jung macht, muss sich rekrutieren lassen.
    Ich unterschrieb.
    »Absatz fünf: Ich habe verstanden, dass ich durch den freiwilligen Eintritt in die Koloniale Verteidigungsarmee die Staatsbürgerschaft meiner politischen Nation aufgebe, in diesem Fall die der Vereinigten Staaten von Amerika, genauso wie das Aufenthaltsrecht für den Planeten Erde. Ich habe verstanden, dass meine Staatsbürgerschaft auf die Koloniale Union übertragen wird, im Besonderen auf die Koloniale Verteidigungsarmee. Weiterhin willige ich ein und habe verstanden, dass es mir durch die Beendigung meiner Staatsbürgerschaft und meines planetaren Aufenthaltsrechts untersagt ist, im Anschluss an meine Dienstzeit zur Erde zurückzukehren. Stattdessen wird mir durch die Koloniale Union beziehungsweise die Koloniale Verteidigungsarmee ein neuer Wohnsitz auf einer Kolonie zugewiesen.«
    Etwas einfacher ausgedrückt: Eine Heimkehr ist ausgeschlossen. Das ist ein fester Bestandteil der Quarantänegesetze, die von der Kolonialen Union und der KVA erlassen wurden. Die offizielle Begründung lautet, dass die Erde vor weiteren xenobiologischen Katastrophen wie die Schrumpelseuche geschützt werden solle. Die Leute auf der Erde waren damals ausnahmslos dafür. Erstaunlich, wie sehr sich ein Planet abzuschotten bereit ist, wenn ein Drittel der männlichen Bevölkerung innerhalb eines Jahres die Zeugungsfähigkeit
verliert. Inzwischen ist die Zustimmung hier nicht mehr so groß, weil sich viele auf der Erde langweilen und den Rest des Universums sehen wollen – und weil sie ihren kinderlos gebliebenen Großonkel Walt längst vergessen haben. Aber die KU und die KVA sind die Einzigen, die Raumschiffe mit Skip-Antrieb besitzen und interstellare Reisen unternehmen können. Damit ist alles klar.
    (Und damit wird das Einverständnis, sich von der KU auf irgendeiner Kolonie ansiedeln zu lassen, im Grunde überflüssig. Da sie als Einzige über Raumschiffe verfügen, kommt man nur dorthin, wohin sie einen bringen. Schließlich kann man nicht selber mit den Raumschiffen herumfliegen.)
    Eine Nebenwirkung der Quarantänegesetze und des Skip-Antriebs ist die Unmöglichkeit der Kommunikation zwischen der Erde und den Kolonien (sowie zwischen den Kolonien). Wenn man innerhalb eines sinnvollen Zeitraums eine Antwort auf eine Nachricht erhalten möchte, kann man sie nur von einem Raumschiff mit Skip-Antrieb befördern lassen. Die KVA ist widerstrebend bereit, auf diese Weise Botschaften und Daten für offizielle Institutionen zu transportieren, aber allen anderen bleibt dieses Privileg verwehrt. Man könnte eine Antennenschüssel aufstellen und darauf warten, dass Funksignale von den Kolonien eintreffen, aber Alpha, die der Erde am nächsten liegt, ist dreiundachtzig Lichtjahre von hier entfernt. Damit wird ein angeregtes Zwiegespräch zwischen verschiedenen Planeten ziemlich langwierig.
    Ich habe nie danach gefragt, aber ich kann mir vorstellen, dass dieser Absatz die meisten Leute vor der Rekrutierung zurückschrecken lässt. Natürlich ist es nett, wieder jung zu sein, aber es ist etwas anderes, wenn man allen Menschen, die einem etwas bedeuten, den Rücken zukehren soll, wenn man
alles aufgeben soll, was man in den vergangenen siebeneinhalb Jahrzehnten erlebt hat. Es ist verdammt schwer, sich von seinem ganzen bisherigen Leben zu verabschieden.
    Ich unterschrieb.
    »Absatz sechs, der letzte«, sagte die Rekrutierungsmitarbeiterin. »Ich habe verstanden und willige ein, dass ich zweiundsiebzig Stunden nach der letzten Unterschrift auf diesem Dokument beziehungsweise zum Zeitpunkt meiner Abholung durch die Koloniale Verteidigungsarmee für tot
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