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Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
Autoren: John Scalzi
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erklärt werde, im Sinne der Gesetze aller relevanten politischen Institutionen, in diesem Fall des Staates Ohio und der Vereinigten Staaten von Amerika. Mein gesamtes Vermögen wird nach den gesetzlichen Bestimmungen aufgeteilt. Alle juristischen Pflichten, die im Todesfall erlöschen, verlieren in diesem Sinne ihre Gültigkeit. Sämtliche juristischen Titel, ob ehrenhaft oder nicht, sind hiermit nichtig, und all meine Schulden werden im Sinne des Gesetzes gelöscht. Ich habe verstanden, dass mir die Koloniale Verteidigungsarmee im Fall, dass ich noch keine Verfügung über die Verteilung meines Vermögens getroffen habe, auf Antrag juristische Unterstützung gewährt, um entsprechende Verfügungen zu treffen.«
    Ich unterschrieb. Jetzt hatte ich nur noch zweiundsiebzig Stunden zu leben. Sozusagen.
    »Was passiert, wenn ich die Erde nicht in den nächsten zweiundsiebzig Stunden verlassen habe?« Ich gab der Angestellten das Dokument zurück.
    »Nichts«, sagte sie, als sie es wieder an sich nahm. »Nur dass Ihr gesamtes Vermögen, da Sie im Sinne des Gesetzes tot sind, gemäß Ihrem Testament aufgeteilt wird. Ihre Kranken- und Lebensversicherungen erlöschen oder werden an Ihre Erben ausgezahlt, und Sie stehen nicht mehr unter dem Schutz der
hiesigen Gesetze, ganz gleich, ob es um Verleumdung oder Mord geht.«
    »Also könnte mich einfach jemand erschießen, ohne dass es zu Strafmaßnahmen kommt?«
    »Nicht ganz. Wenn jemand Sie ermorden sollte, während Sie im Sinne des Gesetzes tot sind, würde der Täter hier in Ohio vermutlich wegen Leichenschändung belangt werden.«
    »Faszinierend«, sagte ich.
    »Allerdings«, fuhr sie in ihrem irritierend sachlichen Tonfall fort, »kommt es normalerweise nicht so weit. Bis zum Ablauf der zweiundsiebzig Stunden können Sie jederzeit Ihre Einwilligung zur Rekrutierung zurücknehmen. Rufen Sie mich einfach hier an. Wenn ich nicht da bin, wird ein automatischer Anrufbeantworter Ihren Namen aufnehmen. Nachdem wir bestätigt haben, dass Sie tatsächlich Ihre Rekrutierung widerrufen haben, werden Sie von allen weiteren Verpflichtungen entbunden. Denken Sie jedoch daran, dass ein solcher Widerruf Sie unumstößlich von einer künftigen Rekrutierung ausschließt. Eine solche Entscheidung wäre endgültig.«
    »Verstanden«, sagte ich. »Müssen Sie mich jetzt vereidigen?«
    »Nein. Ich muss nur diesen Antrag weiterleiten und Ihnen Ihr Ticket aushändigen.« Sie wandte sich wieder dem Computer zu, tippte in den nächsten Minuten verschiedene Sachen ein und drückte schließlich die Enter-Taste. »Der Computer erstellt nun Ihr Ticket. Es dauert noch etwa eine Minute.«
    »Gut«, sagte ich. »Darf ich Ihnen eine weitere Frage stellen?«
    »Ich bin verheiratet.«
    »Das wollte ich gar nicht fragen«, sagte ich. »Bekommen Sie wirklich so viele Heiratsanträge?«

    »Jede Menge. Allmählich nervt es.«
    »Das tut mir leid«, sagte ich. »Ich wollte Sie fragen, ob Sie schon einmal wirklich einem Angehörigen der KVA begegnet sind.«
    »Sie meinen, abgesehen von Rekrutierungswilligen?«
    Ich nickte.
    »Nein«, sagte sie. »Die KVA hat eine Firma mit der Abwicklung der Rekrutierungen beauftragt, aber keiner von uns ist ein Mitglied der KVA. Ich glaube, nicht einmal der Geschäftsführer gehört dazu. Wir erhalten das nötige Material und die Informationen nicht direkt von der KVA, sondern von der Botschaft der Kolonialen Union. Ich glaube nicht, dass Mitglieder der Streitkräfte jemals einen Fuß auf die Erde setzen.«
    »Stört es Sie gar nicht, für eine Organisation zu arbeiten, mit der Sie nie direkten Kontakt hatten?«
    »Nein. Die Arbeit ist in Ordnung, und die Bezahlung ist überraschend gut, wenn man bedenkt, wie wenig Geld man in die Einrichtung dieses Büros gesteckt hat. Aber Sie wollen Mitglied einer Organisation werden, mit der Sie nie direkten Kontakt hatten. Stört Sie das gar nicht?«
    »Nein. Ich bin alt, meine Frau ist tot, und es gibt für mich kaum noch einen Grund, warum ich hier bleiben sollte. Werden Sie eintreten, wenn die Zeit gekommen ist?«
    Sie zuckte die Achseln. »Es stört mich nicht, alt zu werden.«
    »Das habe ich auch gedacht, als ich jung war«, sagte ich. »Es ist die Tatsache, jetzt alt zu sein, die mich stört.«
    Der Drucker des Computers gab ein leises Summen von sich und spuckte etwas in der Größe einer Visitenkarte aus. Sie gab es an mich weiter. »Das ist Ihr Ticket. Es identifiziert Sie als John Perry und als Rekrut der KVA. Verlieren Sie es
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