Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone

Titel: Krieg der Klone 01 - Krieg der Klone
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
diese zehn Jahre nicht erwähnen würde, wenn sie nicht tatsächlich nötig wären. Aufgrund der Quarantänegesetze hörten wir nicht viel von den Kolonialkriegen. Aber was wir hörten, musste jedem klar machen, dass da draußen im Universum keineswegs Frieden herrschte.
    Ich unterschrieb.
    »Absatz zwei: Ich habe verstanden, dass mein freiwilliger Eintritt in die Koloniale Verteidigungsarmee damit verbunden ist, Waffen zu tragen und sie gegen die Feinde der Kolonialen Union einzusetzen, bei denen es sich auch um andere menschliche Streitkräfte handeln könnte. Es ist mir untersagt, während meiner Dienstzeit das Tragen von Waffen zu verweigern oder religiöse oder moralische Einwände gegen militärische Handlungen vorzubringen, um mich dem Dienst zu entziehen.«
    Wie viele Leute melden sich freiwillig zum Militärdienst, um ihn anschließend aus moralischen Gründen zu verweigern? Ich unterschrieb.
    »Absatz drei: Ich habe verstanden und bestätige, dass ich gewissenhaft und ohne Verzögerung alle Befehle und Anweisungen ausführen werde, die mir von vorgesetzten Offizieren erteilt werden, gemäß dem Uniformcode der Richtlinien der Kolonialen Verteidigungsarmee.«
    Ich unterschrieb.
    »Absatz vier: Ich habe verstanden, dass ich durch den freiwilligen Eintritt in die Koloniale Verteidigungsarmee in jegliche medizinische, chirurgische oder therapeutische Behandlung einwillige, die von der Kolonialen Verteidigungsarmee als nötig erachtet wird, um meine Kampffähigkeit zu verbessern.«

    Jetzt kam es. Der Grund, warum sich zahllose Fünfundsiebzigjährige jedes Jahr freiwillig meldeten.
    Vor langer Zeit hatte ich einmal zu meinem Großvater gesagt, dass man, wenn ich in seinem Alter war, eine Möglichkeit gefunden haben würde, die menschliche Lebensspanne dramatisch zu verlängern. Er hat mich ausgelacht und erklärt, dass er in jungen Jahren dasselbe gedacht hatte. Trotzdem war er ein alter Mann geworden. Genauso wie ich jetzt. Das Problem mit dem Altern ist nicht, dass eine Sache nach der anderen versagt, sondern dass alles auf einmal versagt.
    Man kann das Altern nicht aufhalten. Mit Gentherapien, Ersatzorganen und plastischer Chirurgie kann man es eine Weile zurückdrängen, aber irgendwann holt es einen trotzdem ein. Wenn du dir eine neue Lunge einsetzen lässt, macht dir als Nächstes eine Herzklappe Probleme. Wenn du ein neues Herz hast, schwillt deine Leber zu einem aufblasbaren Kinderplanschbecken an. Nachdem man deine Leber ausgetauscht hat, gibt ein Schlaganfall dir den Rest. Das ist die Trumpfkarte des Alterns, denn es gibt immer noch keine Gehirnprothesen.
    Die Lebenserwartung ist vor einiger Zeit bis auf nahezu neunzig Jahre angestiegen, und dort ist sie seitdem stehen geblieben. Wir hätten beinahe die magische Schwelle von hundert Jahren überschritten, doch dann scheint Gott dem Ganzen einen Riegel vorgeschoben zu haben. Die Menschen können länger leben und tun es auch, aber sie verbringen diese zusätzlichen Jahre trotzdem als Greise. Daran hat sich kaum etwas geändert.
    Mach dir Folgendes klar: Wenn du fünfundzwanzig, fünfunddreißig, fünfundvierzig oder vielleicht sogar fünfundfünfzig bist, kannst du dir immer noch gute Chancen ausrechnen,
etwas im Leben zu erreichen. Wenn du fünfundsechzig bist und dein Körper anfängt, den Geist aufzugeben, klingen diese mysteriösen »medizinischen, chirurgischen oder therapeutischen Behandlungen« plötzlich sehr interessant. Dann bist du fünfundsiebzig, deine Freunde sind gestorben, und man hat dir mindestens ein lebenswichtiges Organ ausgetauscht. Du musst jede Nacht viermal zum Pinkeln aufstehen, und schaffst keine Treppe mehr, ohne anschließend außer Puste zu sein. Und dann sagt man dir, dass du für dein Alter noch ziemlich gut in Form bist.
    Allmählich kommt es dir als verdammt guter Handel vor, all das gegen zehn gesunde Jahre im Militärdienst einzutauschen. Vor allem, wenn du dir überlegst, dass du nach zehn Jahren fünfundachtzig sein wirst. Dann besteht der einzige Unterschied zwischen einer Rosine und dir darin, dass ihr zwar beide runzlig und ohne Prostata seid, aber die Rosine von Anfang an keine Prostata hatte.
    Wie bewerkstelligt es also die KVA, den Alterungsprozess umzukehren? Niemand hier weiß es. Die Wissenschaftler auf der Erde haben keine Erklärung und können die Methode nicht rekonstruieren, obwohl sie es fleißig probiert haben. Die KVA operiert nicht auf der Erde, also kann man keine Veteranen fragen. Aber die KVA
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher