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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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krümmte die Finger und spürte die Kälte, als der Messergriff in seine wartenden Finger glitt.
    Sten schlich über den Grasboden und erwartete den Sprung und den Hieb des Kriegers, der immer näher herankam.
    Kurz vor dem Zusammenprall kippte der Krieger seinen Speer um die eigene Achse und war plötzlich … nicht mehr da.
    Instinktiv ließ sich Sten zu Boden fallen und rollte sich seitlich weg. Dabei sah er etwas schier Unglaubliches: Der Krieger hatte sich per Stabhochsprung über ihn hinwegkatapultiert.
    Wie ein riesiger Reiher flog er durch die Luft, über Sten hinweg … kam dann auf dem Boden der Lichtung auf … wirbelte in der gleichen Bewegung herum und lachte wieder.
    Sten schlug Salti. Wieder und wieder, wie ein übergeschnappter Artist, und legte mit jedem Sprung über zwei Meter zurück.
    Halt.
    Salto vorwärts, unter dem Speer wegducken, eine rasche Bewegung mit dem Messer nach vorne und zur Seite weg.
    Der Krieger stand einen Moment hilflos da und staunte mit offenem Mund über seinen durchgeschnittenen Speerschaft.
    Sten ging ihn mit voller Körperkraft an, brachte seinen Gegner zu Fall und ließ sich ebenfalls mit voller Wucht auf ihn fallen. Er hörte, wie der Atem aus seinem Brustkorb gepresst wurde, und schon saß Sten über dem Krieger, die Knie fest auf die Schultern des anderen gedrückt, die Messerspitze an seinem Hals. Er zögerte lange.
    »/Ari! cia!« sagte Sten schließlich und drückte das Messer unmissverständlich gegen die Haut.
    Der Krieger blickte ihn keuchend an. Dann zog ein langes, langsames Grinsen über sein Gesicht. »/Ari! cia!« keuchte er. »Verdammt noch mal, du hast gewonnen!«
    Wenn es dem Krieger auf den Überraschungseffekt angekommen wäre, hätte er Sten auf der Stelle umbringen können.

 
Kapitel 4
     
    »Mein Freund, der Gourd ist mit dir.«
    »Willste noch ’n Schluck?«
    »Was denkst du denn? Pupst der Bär im Wald? Muss ich denn wie ein Weib heulen, wenn der Älteste ins Gras beißt?«
    »Na klar doch. Vielleicht du noch einen Schluck?«
    Ida nahm einen ordentlichen Zug von dem Gourd, rülpste und hielt Acau/lay den Gourd hin. Ein reichlich fieser Trick, denn sie saßen einander gegenüber, zwischen ihnen das Feuer. Doch Acau/lay, Stens früherer Gegner, stieß nur bedächtig auf, griff zu und trank.
    Sten musste dieses Wesen einfach bewundern. Wenn man drei Meter groß ist, kann man ordentlich was vertragen, von anderen Vorteilen einmal ganz abgesehen. Apropos vertragen – Sten übernahm den Becher von seinem neuen alten Kumpel Acau/lay, trank einen großen Schluck, reichte das Gefäß weiter und schaute sich mit glasigem Blick um.
    Bevor er in den Zustand seiner gegenwärtigen Trunkenheit verfallen war, hatte Sten so einiges erfahren. Zunächst einmal, dass seine neuen Freunde nur ein Stamm von vielen auf diesem Planeten waren. Sie nannten sich die Stra!bo, was soviel bedeutete wie »die Leute vom See«. Als Sten sich jetzt wieder an Docs höhnisches Lachen erinnerte, zuckte er unwillkürlich zusammen.
    Die Feierlichkeiten nach dem Wettstreit waren in der Stammeshalle der Stra!bo abgehalten worden, die sich als Raum von der Größe einer Lagerhalle herausstellte. Das kreisförmige »Gebäude« war aus einem riesigen Busch geschnitten worden. Laut Ida bestand dieser Busch aus einer gigantischen Einzelpflanze, die Tausende von Jahren alt sein musste. Im Laufe der Generationen hatte sich der äußere Rand des Busches auf seine jetzige enorme Größe ausgedehnt, das Innere war nach und nach abgestorben und hatte den blanken Boden zurückgelassen – einen großen, ebenen Innenraum. Die Stra!bo mussten nur noch ein Dach darüber decken, und schon hatten sie ihre Festhalle.
    In der Halle drängten sich feiernde Stra!bo dicht an dicht.
    Männlein und Weiblein sprachen reichlich ihrem dünnen, aber sehr alkoholhaltigen Bier zu und logen sich gegenseitig die Taschen mit Heldentaten voll.
    Acau/lay stieß Sten in die Rippen und drückte ihm einen großen, übel riechenden Krug in die Hand. Sten hob ihn an die Lippen und unterdrückte ein heftiges Würgen. Der Krug war mit einer rosagrauen blubbernden Masse gefüllt, in der dicke Klumpen aus glibberigem Rot herumschwammen.
    »Der Lebenstrank«, raunte Acau/lay aufmunternd.
    Sten überdachte noch einmal rasch sein eigenes Leben – und seine Leber – und nippte ein wenig daran. Der Geruch und das Aroma schlugen wie eine Granate über ihm zusammen.
    »Vielen Dank auch«, krächzte Sten in Acau/lays Richtung und
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