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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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sich um, suchte nach irgendwelchen Zeichen. Widerwillig musste er seinen Gegenspieler bewundern. Wie konnte eine so große Kreatur nur so spurlos verschwinden?
    Also weiter in das Dickicht hinein.
    »/Ari! cia!«
    Es war ein gedämpfter Ruf.
    Noch einmal: »/Ari! cia!«
    Sten lauschte dem Rufen mindestens fünfzehn Minuten.
    Mindestens fünf dieser Minuten überlegte er, wie er darauf reagieren sollte.
    Vorsichtig teilte er ein paar dünne Stämme und spähte durch die Lücke. Der Krieger stand an einem Ende einer großen Lichtung, die sich offenbar genau in der Mitte des Hains befand. Eine ziemlich große, ziemlich gepflegte Lichtung, auf der – Sten zweifelte keinen Moment daran – schon so mancher Kampf ausgetragen und entschieden worden war. Der Krieger hatte alle Waffen bis auf den riesigen hölzernen Kriegsbumerang fallen gelassen. Den Bumerang schwang er über dem Kopf und forderte Sten mit seinem »/Ari! cia!« -Ruf auf, herauszukommen und sich ihm zu stellen.
    Sten war zweimal leise um die Lichtung herumgeschlichen, um herauszufinden, welches Spiel dieser Krieger spielte. Wie es aussah, folgte diese Kampfprüfung, oder worum es sich dabei handeln mochte, festen Regeln; erst musste man ein bisschen im Gestrüpp herumkriechen, und wenn das überstanden war, folgte die nächste Aufgabe auf der Lichtung. Immer eins nach dem anderen, immer eine Waffe nach der anderen. Momentan sah es ganz so aus, als sollten sie sich im offenen Zweikampf gegenüberstehen und einander mit den Bumerangs bewerten.
    Sten war mit diesem Vorschlag aus mehreren Gründen nicht einverstanden. Zum einen war er fest davon überzeugt, dass sämtliche Freunde, Verwandte und Saufkumpane seines Gegners wahrscheinlich nicht sehr begeistert davon sein würden, wenn er dem Krieger einfach den Kopf abriss – auch wenn es sich hier offensichtlich um einen Kampf auf Leben und Tod handelte. Ganz bestimmt war das eine tolle Methode, sich zu einem Saufgelage einladen zu lassen, doch wie man lebend wieder davonkam, stand wohl auf einem anderen Blatt. Zum zweiten war da noch das Problem mit dem Bumerang. Sten wog ihn zum wiederholten Male in der Hand. Klar, bei der Ausbildung an primitiven Waffen hatte er wohl den einen oder anderen Bumerang geschleudert, doch sie waren meistens für Wesen gemacht, die seiner eigenen Körpergröße entsprachen, allenfalls einen Viertelmeter größer oder kleiner waren. Diese Waffe jedoch war für drei Meter große Geschöpfe geschaffen. Sten konnte sie kaum richtig packen, geschweige denn in die ungefähre Richtung seines Gegners werfen.
    Sten ging seine Probleme noch einige Male durch.
    Jedes Mal kam er auf die gleiche Antwort. Also schnaubte er verächtlich und trat auf die Lichtung hinaus.
    Der Krieger erblickte ihn sofort und hörte auf zu rufen.
    Eine Art Lächeln spaltete sein eigenartiges Gesicht. In Stens Augen sah es aus wie ein erleichtertes Grinsen, als hätte der Krieger schon befürchtet, Sten sei kein richtiger Gegner für ihn.
    Der Krieger kauerte sich auf den Boden und hielt die Kante des Bumerangs von seinem Körper weg. Sten, der sich wie ein Idiot vorkam, gab sein Bestes, diese Geste nachzuahmen.
    Der Angriff erfolgte ohne jede Vorwarnung. Es war eine explosionsartige Bewegung, wie ein gewaltiges Stahlkabel, das sich irgendwo losgerissen hatte. Die Wurfkeule wirbelte dicht über dem Gras auf ihn zu, und er hüpfte in die Höhe, wobei er sich buchstäblich mit den Fingerspitzen in der Luft noch ein Stück weiter nach oben zog. Und dann sah er zu seinem großen Entsetzen, wie der Bumerang wie in Zeitlupe in einer leichten Kurve vor ihm aufstieg. Sten ließ sich mitten im Sprung nach vorne kippen … ein lähmender Schmerz durchzuckte ihn, als etwas gegen seinen Arm knallte und er hart auf den Boden fiel.
    Gras und Erde spuckend rollte sich Sten sofort wieder auf die Füße. Er sah nach, wo er getroffen war, was noch von ihm übrig war, und dann hörte er das höhnische Gelächter seines Gegenspielers. Zu Stens Füßen lag sein eigener, in der Mitte fast in zwei Teile zersplitterter Bumerang.
    Sten spürte, wie die Wut kurz und heftig in ihm aufstieg, als er erkannte, dass sein Feind lachte, weil Sten nichts mehr zum Zurückwerfen hatte – als würde ihm das besonders viel nützen. Das schrille Duell war nun wieder ausgeglichen.
    Jetzt schnappte der Krieger seinen gigantischen Speer und kam wie eine große Katze auf Sten zugerannt. Sten kümmerte sich nicht um seinen eigenen Kriegsspeer, sondern
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