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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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nur einen Finger, du elender, nichtsnutziger …«
    Sten stellte sich zwischen sie, bevor die Wogen der Erregung allzu hoch schlugen.
    »Das bringt uns jetzt auch nicht weiter.«
    »Lass sie doch«, schlug Doc vor. »Im Augenblick würde mich ein bisschen Blutvergießen bestimmt enorm aufmuntern.«
    Plötzlich flüsterte Alex: »Seht euch das mal an!«
    Sie hatten das Schilf hinter sich gelassen und waren gerade dabei, offenes Terrain zu durchqueren. Der Boden war hier einmal mit vulkanischer Asche bedeckt gewesen, die sich jedoch im Laufe der Jahrtausende in festen Stein verwandelt hatte.
    Alex zeigte auf mehrere Fußabdrücke von enormen Ausmaßen, die sich tief in das Gestein eingegraben hatten.
    Sten folgte den Spuren mit seinen Augen. Sie kamen offensichtlich dorther, wo früher einmal das Ufer des Sees gewesen sein musste, und verliefen etwa zwanzig Meter parallel dazu; dort musste das Wesen, das sie hinterlassen hatte, stehen geblieben sein, denn die Abdrücke waren tiefer.
    Dann wies die Spur in die andere Richtung, wurde noch einmal tiefer, als hätte das Wesen zögernd etwas beobachtet, und verliefen sich dann in der Ferne.
    Sten trat in einen der Abdrücke und hob die Augenbraue.
    Er war mindestens doppelt so groß wie sein eigener Fuß.
    »Ich hoffe, dass wir nicht die Bekanntschaft dieses Gevatters machen«, sagte er inbrünstig.
    Ida schaltete ihren kleinen Computer an und analysierte das Gestein. Dann lachte sie und stellte das Gerät wieder ab.
    »Keine Bange«, sagte sie. »Diese Abdrücke sind mindestens eine Million Jahre alt.«
    Ringsum ertönten Seufzer der Erleichterung.
    »Was das wohl für Wesen waren?« fragte Bet.
    »Höchstwahrscheinlich die Leute vom See«, erwiderte Doc.
    »Woher willst du das wissen, du widerliche Kreatur?« Alex warf ihm einen skeptischen Blick zu.
    Doc zuckte die pelzigen Schultern. »Wie sollten sie sich wohl sonst nennen, wenn sie am Ufer eines Sees von derartigen Ausmaßen wohnten?«
    »Doc«, mischte sich Ida ein, »wenn ich eine Spielernatur wäre – was ich auch bin –, würde ich dir sagen, dass du dich soeben selbst ausgetrickst hast. So etwas konntest du einfach nicht wissen.«
    Alle kicherten vergnügt.
    Doc enthielt sich eines Kommentars und marschierte einfach weiter.
     
    Der Anblick, der sich ihm von der kleinen Anhöhe bot, war durchaus interessant, musste Sten zugeben, als er sich die Willygun von der Schulter riss.
    Unter ihm lag der sanfte Abhang des Kraterrandes, an dessen Fuß das Gestein in flacheres Buschland überging.
    Um den Einschnitt des Kraters drängte sich eine Ansammlung winziger, strohgedeckter Hütten – vielleicht zwei- oder dreihundert, jede davon fast drei Meter hoch –, die halb unter Bäumen verborgen in kleinen Gruppen eng beieinander standen.
    Aber wesentlich wichtiger war die massive Wand aus Kriegern. Hunderte von ihnen standen da beinahe Schulter an Schulter in einer Linie – und jeder einzelne war annähernd drei Meter groß. Ida musste sich getäuscht haben; die Wesen, die die Abdrücke im Stein hinterlassen hatten, lebten offensichtlich noch und erfreuten sich bester Gesundheit.
    Und sie waren ihnen feindlich gesonnen.
    Es handelte sich um sehr große, schlanke Kreaturen, deren Haut so strohfarben war wie die Savanne ringsum. Sie trugen bunte Gewänder, die an einer Schulter mit kunstvoll geschnitzten Spangen zusammengehalten wurden.
    Jedes dieser Wesen war mit einem langen Speer bewaffnet, der es sogar noch überragte.
    »Wie alt waren diese Fußabdrücke noch mal, Ida?«
    »Sagte ich nicht, dass sie noch nicht sehr alt sein können?«
    »Was sollen wir jetzt tun?« fragte Bet.
    »Ich glaube, da kommt jemand, der es uns sagen wird.«
    Sten nickte in die Richtung eines einzelnen Kriegers, der den Hügel herauf auf sie zukam.
    Die Mündungen der Gewehre hoben sich leicht.
    »Runter damit!« zischte Sten. »Er soll sich nicht gleich bedroht fühlen.«
    »Bedroht? Fragt sich nur, wer sich da bedroht fühlt, das muss ich schon sagen«, murmelte Alex.
    Das Wesen blieb zehn Meter vor ihnen stehen. Aus der Nähe betrachtet sah es sogar noch furchterregender aus.
    Seine Größe wurde durch ein unglaublich langes, schmales Gesicht, struppige, federartige Augenbrauen und das wie zu einem Helm hochgekämmte, fettige Haar noch betont. Der Fremde trug ein Bündel bei sich, das offensichtlich mehrere verschiedene Waffen enthielt.
    Die Gruppe sprang geschlossen einen Schritt zurück, als er ihnen das Bündel entgegenschleuderte. Es
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