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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Ihnen nicht auch befohlen, mir ein paar Drinks einzuschenken?«
    »Verzeihung, Sir.« Mahoney eilte zur Vitrine hinüber.
    »Nicht diese Flasche, Colonel. Den Erlenmeyerkolben.
    Achtundneunzigprozentiger. Machen Sie uns zwei Bier dazu auf. Ich glaube, ich wäre sehr gerne betrunken, wenn ich herauszufinden versuche, ob ich auf legalem Wege einen meiner Offiziere foltern darf.«
    Mahoney fand allmählich Spaß an der ganzen Angelegenheit. Doch er hütete sich, allzu offen zu grinsen, als er zwei Schnapsgläser füllte und die Verschlüsse zweier Bierkrüge aufriss. »Sten. Sten. Woher kenne ich bloß diesen Namen?«
    »Er hat Baron Thoresen getötet, Sir. Gegen Ihren ausdrücklichen Befehl. Erinnern Sie sich – die Vulcan-Affäre.«
    »Dann habe ich ihn wohl nicht in ein Strafbataillon versetzt?«
    »Nein, Sir. Sie haben ihn zum Lieutenant befördert.« Der Ewige Imperator kippte den Schnaps, schüttelte sich und nippte an seinem Bier, während er das Fiche mit dem Einsatzbericht in den Betrachter schob.
    »Dieser Sten hat interessante Einfälle«, murmelte er vor sich hin und schlürfte weiter an seinem Bier.
    »Den Tyrannen zu stürzen und dann einen Ältestenrat einzusetzen, der die ganze Angelegenheit erst einmal analysiert … Die sind wahrscheinlich mit ihrem Bericht ex cathedra in … – wann Mahoney? - … in tausend Jahren fertig?«
    »Das dauert länger, Sir«, gurgelte Mahoney, der sich noch nicht ganz von dem reinen Alkohol erholt hatte. »Er sagt, er habe die umständlichsten Theologen ausgesucht, die sich auftreiben ließen. Wahrscheinlich dauert es eher zweitausend Jahre.«
    Der Imperator schaltete den Betrachter ab, erhob sich, schnappte sich die Flasche und goss noch eine Runde Schnaps nach. Seine Portion schluckte er sofort hinunter und fragte sich dann laut:
    »Sektion Mantis. Warum unterhalte ich diesen Verein eigentlich immer noch? Ihr scheint es darauf abgesehen zu haben, genau das zu tun, was ich will, aber immer genau so, wie ich es nicht haben will!«
    Mahoney hielt sich an sein Bier und an sein Schweigen.
    »Ich muss meinen letzten Befehl korrigieren, Colonel«, sagte der Imperator. »Stellen Sie diesen Sten nicht vors Kriegsgericht. Ich brauche ihn.
    Kommandieren Sie ihn von Mantis und von Mercury ab.
    Verschaffen Sie ihm einen akzeptablen Heldenhintergrund in der Garde.«
    »Mmmmh.« Mahoney ließ ein Brummen hören, das verdächtig nach Insubordination klang.
    »Captain Sten ist ab sofort der Kommandeur meiner Leibwache, der Gurkhas.«
    Mahoneys Schnaps sprühte quer durch den ganzen Raum, während sein Bierkrug unbemerkt auf dem Teppich auslief.
    »Verdammter Mist noch mal, Euer Majestät, wie zum Henker soll ich einen Geheimdienst leiten, wenn du mir immer wieder die besten Leute wegschnappst?«
    »Gutes Argument, Colonel.« Der Ewige Imperator nahm ein winziges Order-Fiche von seinem Schreibtisch, und Mahoney wurde klar, wie gemein er hereingelegt worden war.
    »Hier sind deine Befehle – meine Glückwünsche, General Mahoney, und meine weiteren Glückwünsche zu deiner Abkommandierung vom Imperialen Hauptquartier und zur Wiederernennung zum Kommandierenden des 1. Garde-Sturmregiments.«
    Mahoney warf das Fiche auf den Boden, was eine ziemlich ineffektive Geste war, da das kleine Stück Plastik darauf bestand, wieder zu ihm zurückzuschweben.
    »Das kannst du verdammt noch mal nicht mit mir machen!
    Ich habe fünfundsiebzig Jahre gebraucht, um dieses verdammte Mercury Corps aufzubauen, und jetzt …«
    »Und ich bin der gottverdammte Ewige Imperator«, brummte sein Gegenüber und kam hinter seinem Schreibtisch hervor. »Ich kann tun und lassen, was mir verdammt noch mal passt, General, und herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Posten! Muss ich dir erst hinten reintreten, bevor du mit mir trinkst?«
    Mahoney überlegte einen Augenblick. Dann musste er schmunzeln.
    »Nein, Sir, Euer Imperiale Majestät, Sir. Vielen Dank, Sir.
    Da ich ohnehin keine andere Wahl habe, Euer Imperiale Majestät, Sir, akzeptiere ich Eure Entscheidung.«
    Der Imperator grunzte zufrieden und füllte die Gläser nach. »Du hast mir sehr gute Dienste geleistet, Ian. Ich weiß, dass du das auch in deiner neuen Position tun wirst. Und mach es mir verdammt noch mal nicht so schwer, wenn ich zur Abwechslung mal nett sein will.
    Diesen Sten dürfen wir allerdings nicht aus den Augen verlieren«, fügte der Ewige Imperator hinzu. »Ich habe das Gefühl, dass er es noch sehr weit bringen wird. Ich kann dich sogar
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