Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KR159 - Ich kannte den Mörder

KR159 - Ich kannte den Mörder

Titel: KR159 - Ich kannte den Mörder
Autoren: Ich kannte den Mörder
Vom Netzwerk:
sein!«
    »Das ist es ganz gewiß«, nickte Mr. High. »Ihr erinnert euch an den Fall Borten?«
    »Sicher«, erwiderte ich. »Borten war der Boß einer Bande, die sich immer mehr über die ganzen Nordstaaten ausbreitete und vom Banküberfall bis zum großzügig organisierten Waffenschmuggel internationalen Formats jedes verbotene Geschäft betrieb, wenn es nur einträglich genug war. Vor einigen Jahren wurden die Mitglieder der Bande verhaftet. Die meisten konnten überführt und verurteilt werden. Leider aber gelang es nie, diesen komischen Hecht von Borten selber zu kriegen.«
    Mr. High nickte ernst.
    »Ja«, sagte er. »So war es. Zwei G-men aus Washington hatten sich an die Verfolgung dieses Gangsterchefs gemacht. Sie sind spurlos verschwunden und konnten bis auf den heutigen Tag nicht gefunden werden. Es besteht in dem Falle wohl auch keine Hoffnung mehr, denn wie gesagt, die ganze Sache liegt schon Jahre zurück.«
    Ich holte mir langsam eine neue Zigarette aus der Packung.
    »Und warum greifen Sie den Fall wieder auf?« fragte ich gespannt.
    Mr. High sah sich mißtrauisch um. Erst als er ganz sicher war, daß uns niemand hörte, sagte er leise:
    »Ich habe gestern natürlich nach Washington gemeldet, daß ich euch eine Woche Urlaub gegeben habe. Ihr wißt ja, daß ich das tun mußte, weil die Zentrale ständig den Aufenthaltsort unserer Leute wissen muß. Ich ließ also per Fernschreiben die Nachricht ans Hauptquartier gehen, daß Jerry Cotton und Phil Decker in den nächsten acht Tagen ihren Urlaub auf einer Insel im Michigansee verbringen würden, auf Grund einer Einladung des schwerreichen Börsenmaklers Morris, dem diese Insel gehöre.«
    »Und was gefiel dem Hauptquartier nicht daran?« wollte Phil wissen.
    »O, die Zentrale war sehr damit einverstanden. Nur meinte man in Washington, daß ihr euch dabei um etwas kümmern könntet, das nur hier auf der Insel erledigt werden kann.«
    »Da bin ich aber gespannt!« rief Phil.
    Mr. High zog ein langes Fernschreiben aus seiner Brieftasche und gab es uns zu lesen. Phil hielt das Schreiben, und ich leuchtete es mit der Taschenlampe an. Wir lasen:
    »Federal Bureau of Investigation D. C., Department of Justice. Direktor John Edgar Hoover an Sub-Direktor John B. High, District New York, N. Y. Mit Urlaub für Cotton und Decker einverstanden. Cotton und Decker sollen aber für uns einmalige Gelegenheit ausnutzen: Nach zuverlässigen Informationen befindet sich der steckbrieflich gesuchte Bandenchef Borton wieder in den USA. Es ist als sicher anzunehmen, daß B. seine Organisation neu gründen will. Wie wir durch Gewährsleute erfahren, gehört B. zu den Gästen des Mr. Morris. Seine Identität ist aber unbekannt. Cotton und Decker sollen versuchen, ihn unter den Gästen zu ermitteln. B. steht mit seinen Unterführern in New York, Chicago, San Francisco und Detroit in Funkverbindung. Durch Peilversuche konnte der Standort des Senders ermittelt werden: er befindet sich ebenfalls auf der Insel. Sofortige Stillegung des Senders ist notwendig! Cotton und Decker sofort unterrichten! B. ist skrupellos, höchste Vorsicht geboten! B. kann die Insel nicht unbemerkt verlassen, da Sondereinheiten auf Grund unserer Anweisungen die Insel umzingelt haben. Sofortige Unterrichtung von Cotton und Decker absolut unerläßlich. John Edgar Hoover, Direktor, FBI Washington.«
    Ich knipste die Taschenlampe aus.
    »Donnerwetter«, sagte Phil leise und gab das Schreiben an Mr. High zurück. »Da haben wir ja einen fetten Brocken an die Angel zu legen!«
    »Ich habe euch.einige Dinge mitgebracht, die euch vielleicht die Arbeit erleichtern gönnen«, sagte Mr. High. »Unsere Leute haben sie schon unauffällig in euer Zimmer gebracht.«
    »Was ist das?« fragte ich.
    »Eine genaue Karte der Insel, ausreichend Munition für eure Pistolen, einen Vorrat Tränengasbomben, zwei Maschinenpistolen mit Reservemagazinen und zwei winzige Damenpistolen.«
    Phil lachte leise.
    »Mensch, Jerry!« sagte er und klopfte mir auf die Schulter. »Damit sind wir ausgerüstet wie zwei Schlachtschiffe!«
    »Vergeßt nicht, daß Borton euch rücksichtslos beseitigen wird, wenn er merkt, daß ihr nach ihm sucht!« dämpfte Mr. High Phils kindliche Freude ab. »Er wird wirklich keine Sekunde zögern, wenn er sich durch euch bedroht fühlen sollte.«
    »Wir werden auch keine Sekunde zögern und uns gern umlegen lassen!« erwiderte Phil, während er liebkosend über seine linke Achsel strich, wo er im Schulterhalfter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher