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KR159 - Ich kannte den Mörder

KR159 - Ich kannte den Mörder

Titel: KR159 - Ich kannte den Mörder
Autoren: Ich kannte den Mörder
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biederen Rechtschaffenheit an wie ein Truthahn. Mister High nutzte diesen günstigen Augenblick, um sofort seine zweite Bitte vorzutragen:
    »Ich hoffe, daß ich/ Ihr Entgegenkommen, Mister Morris, nicht über Gebühr in Anspruch nehme, wenn ich Sie ersuche, uns auch die Erlaubnis zu einer Hausdurchsuchung zu erteilen.«
    Nun wurde Morris doch stutzig.
    »Hausdurchsuchung?« wiederholte er gedehnt. »Das hat doch wohl nichts mehr mit den Schmugglern zu tun – oder?«
    »Wenn die Schmuggler tatsächlich hier gelandet sind«, erklärte Mister High geduldig, »dann wird ihre erste Sorge natürlich das Verstecken ihrer Schmuggelware sein. Wo könnten sie das besser als in einem Hause?«
    Morris war noch immer in freundlicher Stimmung.
    »Ja, ja«, sagte er mit nachdenklicher Miene, »das leuchtet mir ein. Aber ich habe Gäste. Ich weiß nicht, wie sich die Herrschaften dazu stellen würden, wenn ich jetzt Generalerlaubnis gäbe, mein Haus zu durchsuchen. Schließlich müßten Sie dann ja auch in die Zimmer der Herrschaften.«
    Mister Hotcher protestierte laut:
    »Das ist ja absurd. Die Schmuggler können doch gar nicht ungesehen in unsere Zimmer! Wozu dann also eine Durchsuchung?«
    Die Hilfe kam unerwarteterweise wieder vom Gastgeber.
    »Ich muß widersprechen, Mister Hotcher«, sagte er. »Wir sind alle seit geraumer Zeit hier bei unserem Abendbrot versammelt. Die beiden Diener können ihre Augen nicht überall haben. Also wäre es schon möglich, daß die Schmuggler tatsächlich hier eingedrungen sind. Aber ich muß mich natürlich den Wünschen meiner Gäste fügen. Wenn die Herrschaften ihre Zimmer nicht durchsuchen lassen wollen, dann tut es mir sehr leid, Mister High, denn dann kann ich Ihnen die Erlaubnis dazu nicht geben.«
    Mr. High fuhr noch immer lächelnd scharfes Geschütz auf. Er wandte sich ironisch an den Filmschauspieler und sagte:
    »Wer sich der Durchsuchung seines Zimmers auffällig widersetzt, von dem muß ich natürlich annehmen, daß er vielleicht sogar in Verbindung mit den Schmugglern steht.«
    Hotcher wurde erst blaß, dann knallrot. Er sprang wütend auf und schrie:
    »Herr, wissen Sie nicht, wer ich bin?«
    »Nein«, sagte Mr. High kühl, obgleich er Hotchers Gesicht sicher kannte. »Es interessiert mich auch nicht im allergeringsten. Gestatten Sie uns die Durchsuchung Ihres Zimmer?«
    »Ich denke nicht daran!«, brüllte Hotcher.
    »Schade«, sagte Mr. High mit eisigem Lächeln. »Dann muß ich Ihr Zimmer ohne Ihre Erlaubnis durchsuchen lassen. Wenn Sie Wert darauf legen, kann ich Ihnen den Haussuchungsbefehl nachträglich zustellen lassen. Außerdem müssen wir leider Ihre Personalien überprüfen. Vielleicht sind Sie so freundlich, sich den beiden Herren gegenüber auszuweisen!«
    Mr. High winkte nur leicht mit dem Kopf, und zwei der mitgekommenen G-men nahmen sich den heftig protestierenden Filmstar einfach, aber wirkungsvoll vor. Er verließ mit unseren beiden Kollegen heftig schimpfend den Speisesaal. Mr. High entschuldigte sich bei den Anwesenden mit ausgesuchter Höflichkeit für den peinlichen Zwischenfall und bat erneut um die Erlaubnis, die Zimmer durchsuchen zu dürfen. Niemand hatte jetzt noch etwas dagegen.
    Mr. High schickte die Boys, die er sich mitgebracht hatte, in die verschiedenen Räume. Einige Gäste wollten natürlich bei der Durchsuchung ihres Gepäcks dabeisein, so daß Mr. Morris kurzerhand die Tafel aufhob.
    Mr. High deutete uns mit einem kurzen Blick an, daß wir draußen auf ihn warten sollten. Gespannt auf die Erklärung für seinen völlig überraschenden Besuch gingen Phil und ich hinaus vor die Haustür.
    »Mit unserem Urlaub dürfte es so ziemlich Essig sein«, knurrte Phil, während er sich eine Zigarette ansteckte.
    »Ja, das glaube ich auch«, erwiderte ich und schob mir auch einen Glimmstengel zwischen die Lippen.
    Dann schwiegen wir, bis sich die Haustür öffnete, und Mr. High zu uns kam.
    ***
    »Hallo, Jerry«, sagte er. »Hallo, Phil! Ihr werdet euch sicher über mein plötzliches Eintreffen wundern«, begann Mr. High.
    »Kann man wohl sagen«, meinte Phil. »Wir dachten, Sie säßen in New York hinter Ihrem Schreibtisch.«
    Unser Chef nickte.
    »Stimmte auch bis vor wenigen Stunden. Dann bekam ich aus der Zentrale in Washington ein Fernschreiben, das mich veranlaßte, mit vier Polizeihubschraubern nach hier zu kommen.«
    Ich pfiff durch die Zähne. Phil kratzte sich hinter dem Ohr und murmelte:
    »Dann muß es aber ein verdammt heißes Eisen
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