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KR159 - Ich kannte den Mörder

KR159 - Ich kannte den Mörder

Titel: KR159 - Ich kannte den Mörder
Autoren: Ich kannte den Mörder
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he?«
    Phil schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn.
    »Aber das heißt ja, daß dir jemand das Gift eingeben wollte! Denn auf deinen Teller war ja das Stückchen Fleisch gelegt worden!« rief er entgeistert.
    »Du hast die Sache absolut klar erfaßt!« meinte ich abschließend und bückte mich noch einmal hinab zu den Schuhen. Mit einem kurzen Blick stellte ich fest, daß sie von Hallers & Hallers, New York, stammten.
    ***
    Im Haus fanden wir die meisten Gäste nicht mehr in den unteren Räumen. Dafür waren aus den oberen Zimmern verschiedene heftige Stimmen zu hören. Wahrscheinlich waren unsere Kollegen aus New York gerade mit der Durchsuchung der Zimmer beschäftigt, um den versteckten Sender zu finden.
    »Wir können jetzt noch niemanden ansprechen«, meinte ich zu Phil. »Die Leute sind im Augenblick alle viel zu sehr mit sich selber beschäftigt. Komm, gehen wir in unser Zimmer.«
    »Okay«, sagte Phil zustimmend.
    Wir stiegen in das Obergeschoß, wo die Gästezimmer lagen. Im Korridor begegneten wir Tom Baxter, einem uns gut bekannten G-man. Er kam gerade aus dem Zimmer des Filmschauspielers.
    »Puh!« stöhnte Baxter. »So einen eitlen Fratz habe ich noch nicht gesehen! Er wollte mich am Durchsuchen einer kleinen Kommode hindern. Ich sagte ihm, daß ich das als Widerstand gegen die Staatsgewalt betrachte. Er sagte, das sei ihm gleichgültig. Ich forderte ihn auf, freiwillig die Durchsuchung zu gestatten, sonst müßte ich mir mit Gewalt Zugang zu der Kommode verschaffen. Da stürzte sich der Selbstmordkandidat auf mich! Was sagt ihr dazu?«
    »Ich hoffe nur, daß du ihm anständig sein arrogantes Gesichtchen poliert hast!« grinste Phil.
    Baxter meinte lachend:
    »Mußte ich tun! Er griff mich nämlich an! Jetzt steht er stöhnend in seinem Badezimmer und kühlt sich seine Nase, mit der er auf meine Faust stieß.«
    Ich unterbrach Baxters Lachen mit der Frage:
    »Und warum wehrte er sich eigentlich so gegen die Untersuchung der Kommode?«
    »Damit ich seine Perücken nicht finden sollte!«
    »Was?«, fragte Phil entgeistert.
    »Der Kerl hat eine geradezu wunderbare Glatze!«, grinste Baxter. »Dafür hat sich seine Eitelkeit gleich ein halbes Dutzend gleicher Perücken angeschafft. Die sollte ich nicht finden!«
    Phil wurde boshaft:
    »Das sollte man in einer Zeitung veröffentlichen lassen. Wie viel arme Backfische würden von ihrem Idol Hotcher enttäuscht ab rücken!«, meinte er hämisch.
    »Macht’s gut, Boys!«, rief uns Baxter zu. »Ich muß weiter. Wir haben noch ’ne Menge zu tun auf dieser sauberen Insel!«
    Wir gingen in unser Zimmer. Ich setzte mich an den großen, runden Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, und suchte mir ein Blatt Papier und einen Bleistift.
    »Was hast du vor?«, fragte Phil.
    »Ich will mir mal die Namen von allen Leuten aufschreiben, die in dieser Woche auf der Insel sind. Einer davon muß ja wohl dieser Borten sein?«
    »Okay. Womit fangen wir an?«
    »Gehen wir doch einfach die Tischordnung der Reihe nach durch!« schlug ich vor.
    »Soll mir recht sein. Da wäre also zunächst an der Spitze der Tafel der Gastgeber.«
    »Richtig. Also Nummer 1: Mister Henry Morris. Was wissen wir von ihm?«
    »Er ist durch diverse Börsenspekulationen schwerreich geworden. Allein diese Insel hier dürfte ihm ein Vermögen gekostet haben. Außerdem hat er den Tick, alle möglichen Menschen, die er für berühmt hält, zu einem Inselbesuch zu laden!«
    Ich klopfte mit dem Bleistift hart auf den Tisch.
    »Findest du das nicht schon interessant?« fragte ich.
    »Was, die Einladung?«
    »Auch, aber vor allen Dingen, daß Mister Morris sein ungeheures Vermögen durch Börsenspekulation verdient haben will. Das ist doch so ziemlich die unkontrollierbarste Art, zu Geld zu kommen. Du brauchst nur zu erklären, du hast an der Börse spekuliert und Glück gehabt, schon kann kein Mensch mehr erfahren, ob es stimmt oder nicht. Der Handel mit Aktien und andere Börsengeschäfte wird doch nicht registriert.«
    Phil nickte.
    »Du hast recht!« sagte er nachdenklich. »Das ist ein verdächtiger Fleck auf der sonst noch blütenweißen Weste unseres lieben Gastgebers. Was spricht vielleicht sonst noch gegen ihn?«
    »Ich wüßte sonst nichts«, meinte ich achselzuckend.
    »Ich auch nicht«, sagte Phil. »Höchstens, daß er den Vogel hat, sich ebenfalls für einen bedeutenden Menschen zu halten. Aber das ist schließlich kein Verbrechen, sondern ein absolutes Privatvergnügen. Mir ist nur
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