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Kosakensklavin

Kosakensklavin

Titel: Kosakensklavin
Autoren: Patricia Amber
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hervorlugte. Er sah ein, dass er auf diese Weise nichts ausrichten würde. Die Kleine war zäher, als er geglaubt hatte.
    „Nicht meine Frau werden?“, höhnte er. „Das wirst du dir gut überlegen, meine Schöne. Ein Wort von mir, und die Zarin wird deinen Bruder degradieren, ja, ins
    Gefängnis werfen lassen. Ein Wink von mir, und deine Eltern ziehen in Lumpen und am Bettelstab durchs Land. Willst du das wirklich, Sonjetschka?“
    Sie spürte, wie ihr die Tränen der Verzweiflung über die Wangen rannen. Seine Drohung war ernst zu nehmen. Er konnte sie alle vernichten, wenn er nur wollte. Oh Himmel, mit welch einem Menschen hatten sie sich eingelassen!
    „Ihr seid ein Tier, Ossip Arkadjewitsch. Ein Teufel in Menschengestalt. Der Herr wird Euch richten, dessen bin ich gewiss!“
    Er lachte grob, bückte sich urplötzlich und riss an dem Vorhangstoff, der sie vor ihm verbarg. Sie hielt mit aller Kraft fest, wurde jedoch ein Stück weit zu ihm herangezerrt.
    „Steh jetzt auf und zeige dich mir, so wie ich es haben will.“
    „Niemals werde ich das freiwillig tun!“
    „Dann willst du also, dass ich deine Familie vernichte?“
    Nein, das konnte sie denen, die sie liebte, nicht antun. Lieber wollte sie sterben, als der Anlass für das Unglück ihrer Eltern zu sein. Sie raffte das Tuch enger um sich zusammen und stand langsam auf. Baranow sah ihr mit zufriedenem Grinsen dabei zu. Hatte er es doch gewusst, dass sie so zu packen war.
    „Dort an die Wand, meine kostbare Braut. Lass das Tuch ganz langsam heruntersinken, damit ich deine Reize genießen kann. Und vergiss nicht, dass ich den Kantschu zu gebrauchen weiß.“
    Zitternd stand sie, presste den Rücken an die Wand und sah sich verloren. Sein gieriger Blick schien sie förmlich verschlingen zu wollen, wollüstig hatte er den Mund halb geöffnet, seine feisten Lippen waren feucht. Sie schloss die Augen, um ihn nicht sehen zu müssen, hatte das Gefühl, auf eine Richtstätte gehen zu müssen, um dort ihr Leben zu lassen.
    „Los, du Hure. Oder soll ich nachhelfen?“
    Die Hand, mit der er die Peitsche hielt, zuckte - doch er schlug nicht zu. Stattdessen trat er einige Schritte zurück, um sie besser betrachten zu können, stieß dabei jedoch mit einem Fuß heftig gegen den hölzernen Zuber und kam ins Straucheln.
    Sonja hörte ein klatschendes Geräusch, öffnete die Augen und sah, dass Baranow hinterrücks in den Badezuber gestürzt war. Blitzartig erfasste sie die Lage. Nur fort von hier! Hastig flüchtete sie zur Tür und eilte - das Tuch fest um den Körper gewickelt - durch den engen Flur die Stiege hinab.
    Sie war kaum unten angelangt, da hörte sie schon Baranows wütende Schreie, und sie konnte sich gerade noch in eine dunkle Ecke drücken, als die Bediensteten schon an ihr die Stiege hinaufrannten, um nachzusehen, was mit dem Herrn geschehen war.
    Mit wild klopfendem Herzen stand sie, lehnte den Kopf an die hölzerne Wand. Panik beherrschte sie. Nur fort, sich verbergen, niemals wieder in die Hände dieses Menschen fallen. Lieber sich in den Fluss stürzen oder sich im tiefsten Loch verkriechen. Sie spürte eine Stufe unter ihrem nackten Fuß und folgte der Treppe nach unten, bis ein flackernder, rötlicher Schein vor ihr auftauchte. Oh Gott - dort unten waren Leute - man würde sie entdecken. Schon wollte sie sich umwenden, um die Treppe wieder hinaufzuflüchten, da vernahm sie Baranows heiseres Gebrüll.
    „Sucht sie überall - sie muss im Haus sein. Schleppt sie an den Haaren herbei. Soll ich euch noch Beine machen, faules Pack?“
    Gepolter über ihr, die Bediensteten beeilten sich, den Befehl auszuführen. Verzweifelt lief sie die Treppe hinunter. Es gab keine Rettung, sie war verloren. Ein Kellergewölbe tat sich vor ihr auf, von einer Fackel beleuchtet. Drei Männer erhoben sich vom Fußboden, starrten sie ungläubig mit verschlafenen Augen an.
    „Was ... wer bist du?“, fragte einer.
    Ihr Blick irrte verzweifelt durch den Raum und erfasste einen seltsamen hölzernen Käfig, in dem sich eine dunkle Gestalt regte. Die unheimliche Erscheinung steigerte ihre Angst noch mehr, zitternd stand sie, jeden Augenblick erwartend, dass man sich auf sie stürzen würde, um sie zu töten. Da hörte sie schon Baranows heisere Stimme hinter sich.
    „Raus hier!“, brüllte er die drei Männer an. „Verschwindet, bis ich euch rufe. Nun macht schon.“
    Die drei Burschen gehorchten ohne eine einzige Frage, zogen die Köpfe ein und liefen an ihr vorbei die
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