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Kosakensklavin

Kosakensklavin

Titel: Kosakensklavin
Autoren: Patricia Amber
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Gnaden. Ich bin nicht schön. Es wäre auch nicht gut für mich, eine Schönheit zu sein.“
    „Warum denn nicht?“, wunderte sich Sonja. „Es gibt doch sicher dort unten einen jungen Burschen, dem du gefallen möchtest, oder nicht?“
    Über das Gesicht der jungen Magd huschte ein kurzes Lächeln, doch sie war gleich wieder ernst.
    „Schönheit ist ein Fluch“, sagte sie leise und lief mit den leeren Eimern davon.
    Sonja blieb ein wenig fassungslos am Fenster stehen, dann zuckte sie die Schultern und sagte sich, dass diese junge Person recht altklug und seltsam daherredete. Sie begann im Raum umherzugehen, schaute neugierig in eine Kommodenschublade und wunderte sich über die feinen Spitzenunterröcke, die dort gestapelt waren. Dann öffnete sie den großen Schrank, der altmodische Frauenkleider enthielt. Sie verströmten einen seltsam süßlichen Geruch, der ihr unangenehm war, und sie drückte die Schranktür rasch wieder zu. Neben dem Schrank gab es einen geblümten Vorhang aus einem glänzenden Seidenstoff, und dahinter entdeckte sie eine kleine Tür, die weder Klinke noch Schloss hatte und sich nicht bewegen ließ. Ein Wandschrank? Aber wieso konnte man ihn nicht öffnen? Sie zuckte die Schultern, ließ den Vorhang wieder vor die Tür gleiten und wollte sich schon umwenden, als sie einen dunklen Gegenstand dicht neben dem Vorhang an der Wand hängen sah. Es war eine ledergeflochtene Peitsche -ein Kantschu, wie man ihn verwendete, um die Leibeigenen zu bestrafen.
    Verunsichert ging sie wieder zum Bett zurück, um sich darauf niederzulassen. Es war inzwischen sehr dämmrig im Zimmer, und sie war froh, dass die junge Magd, die mit zwei weiteren Wassereimern eintrat, eine Kerze entzündete.
    „Wünschen Euer Gnaden, dass ich Euch helfe?“
    „Nein - ich komme schon allein zurecht.“
    Ein seltsames Schamgefühl hielt sie davon ab, sich der jungen Frau nackt zu zeigen. Das Bad war gerichtet, es gab einen dicken Badeschwamm und eine Schale mit leicht nach Rosen duftender Seife, dazu ein großes weißes Badetuch. Sonja prüfte vorsichtig die Wassertemperatur und empfand sie genau richtig -nicht zu heiß und nicht zu kühl. Sie wartete, bis die Magd das Zimmer verlassen hatte, versicherte sich, dass die Vorhänge am Fenster sorgfältig geschlossen waren, und stieg dann aus den bestickten Schuhen. Langsam begann sie ihr Kleid aufzuhaken, hielt immer wieder inne und lauschte in den Flur, doch es war niemand zu hören. Vorsichtig streifte sie die spitzenbesetzten, halblangen Ärmel herab und schlüpfte aus dem Kleid heraus. Es war angenehm, von dem schweren Stoff befreit zu sein. Sie rieb sich die Oberarme und zog die Schleife der Korsettschnur auf. Obgleich sie sich niemals sehr fest schnüren ließ, war sie doch erlöst, als der Druck auf Brüste und Oberkörper sich lockerte, und sie wieder frei atmen konnte. Sie löste die Unterröcke und streifte gerade das dünne Hemd ab, da vernahm sie plötzlich ein scharrendes Geräusch im Flur und erschrak. War es die junge Magd, die ihr noch irgendetwas bringen wollte? Oder einer der Bediensteten? Plötzlich bekam sie panische Angst, legte die Hände über den halb entblößten Busen und lauschte voller Furcht auf weitere Geräusche. Doch es blieb alles still, und sie schalt sich eine Närrin. Warum sollte sie es stören, wenn die junge Magd ins Zimmer kam? Schließlich war sie eine Bedienstete und hatte den Auftrag, ihr    beim An- und    Auskleiden zu helfen. Sie würde jetzt    ein kurzes
    Bad nehmen und    sich dann von    ihr rasch wieder ankleiden lassen.
    Hastig zog sie das Hemd und die Strümpfe aus, stieg nackt in den Zuber, spürte die angenehme Wärme des Wassers und setzte sich hinein. Der Zuber war nicht sehr lang, sie musste mit angezogenen Knien sitzen, das Wasser ging ihr gerade bis zur Taille, umspielte sacht ihren Nabel, und wenn es sich kräuselte, entstanden im    Schein der    Kerze flimmernde Lichtpünktchen    auf    der
    Wasseroberfläche. Sie schöpfte sich mit den Händen kleine Kaskaden auf Schultern und Brüste, genoss das Gefühl, den scheußlichen Reisestaub endlich loszuwerden, und griff nach dem Schwamm.
    Plötzlich hörte sie wieder das Scharren. Dieses Mal kam es nicht vom Flur her, sondern von der Wand zu ihrer Rechten. Sonja erstarrte. Ihr wurde plötzlich klar, dass die Tür    hinter dem    Vorhang kein Wandschrank, sondern    eine
    Verbindungstür sein musste. Jemand hatte sie geöffnet. Noch
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