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Kommt ein Löwe geflogen

Kommt ein Löwe geflogen

Titel: Kommt ein Löwe geflogen
Autoren: Max Kruse
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dienstliche Unterhaltung vor. Darauf schlug Frau Poch das Fenster wütend zu und verschwand wieder.
    >Also, was ist nun los?< fragte Poch. >Ich sehe an diesem Teppich keinen Beweis.<
    >Du mußt dich in die Mitte stellen<, rief ich ihm zu.
    >Da ist auch kein Beweis!< sagte Poch und untersuchte den Teppich, indem er mit seiner Nase ganz dicht über dem Blumenmuster in der Mitte herumfuhr.

    Das war der Augenblick, auf den ich gewartet hatte. Ich rieb meine Hände ganz leicht gegeneinander und ließ den Teppich in die Höhe schweben.«
    »Haha!« prustete Ra los.
    »Hoho!« machte Wu.
    »Hihi!« lachte auch Schipp.
    »Poch plumpste natürlich auf die Nase und fand auf dem Teppich, der überall unter ihm nachgab, keinen Halt. Er schrie und strampelte mit den Beinen und fuchtelte mit dem Säbel in der Luft herum.

    >Was ist das? — Hilfe! — Ich will hier runter!< schrie er.
    Ich ließ ihn aber erst mal rund um den Hof herumfliegen — einmal — zweimal — dreimal.«
    »Ich kam gerade dazu«, rief Ra. »Und es war furchtbar komisch. Poch versuchte, sich festzuhalten, und schaute über den Rand in den Hof runter, und dann lag er wieder da und krabbelte wie ein Maikäfer mit Armen und Beinen.«
    »Ja«, sagte der Sultan. »Er schimpfte und fluchte und jammerte durcheinander. Aber ich sagte ihm, das sei die Strafe dafür, daß er mir nicht geglaubt habe, und wenn er mir nicht glauben wolle, dann müsse er so lange oben bleiben, wie wir gefangen wären. Er meinte zwar, es ginge gegen seine Polizistenehre, aber schließlich versprach er, uns für einen Tag freizulassen. In dieser Zeit sollten wir ihm beweisen, daß der Dieb im Kaufhaus wirklich ein Dieb sei und Totokatapi der echte Totokatapi. Und zur Sicherheit, daß wir unser Wort halten, hat er den Teppich an unserer Stelle im Gefängnis eingesperrt. — Ja, und da sind wir nun!«
    »Also, dann laßt uns rasch einen Plan machen, wie wir den Gauner fangen«, sagte Dok.

Schipp bekommt eine wichtige Aufgabe

    »Einen Plan machen ist immer gut«, sagte Totokatapi. »Also ich schlage vor... hm...«
    »Das wollte ich auch gerade sagen«, meinte Wu.
    »Ph«, machte Schipp. »Erst einmal nachdenken. Da wäre... hm...«
    »Auffressen und fertig!« war Löwes Meinung.
    »Das ist doch kein Beweis!« schnaubte das Kamel. »Wenn euch nichts Besseres einfällt, dann gehe ich lieber gleich wieder ins Gefängnis zur Gemüsesuppe zurück.«
    »Überhaupt möchte ich nun erst einmal wissen, was Totokatapi mit dem Kaufhaus macht, wenn er es wirklich in letzter Minute noch bekommen sollte, ehe es verkauft ist«, fragte der Sultan. »Ich möchte nämlich sehr ungern auf meinen Minister für Angelegenheiten des angenehmen Lebens verzichten, der so schön Cello spielt. Und wenn er das Kaufhaus behalten und hier bleiben will, dann weiß ich nicht, ob ich große Lust habe, ihm zu helfen.«
    »Ich habe selbst schon darüber nachgedacht«, sagte Totokatapi. »Ich glaube, ich werde das Kaufhaus behalten...«
    »Aha«, sagte der Sultan. »Auf Wiedersehen! Kamel und Löwe, wir gehen!«
    »Ich bin sehr enttäuscht!« maulte das Kamel. »Von Totokatapi, meine ich.«
    Auch Löwe brummte, er hätte das nicht erwartet.
    Aber Totokatapi fuhr fort: »Ihr laßt mich ja gar nicht ausreden:... behalten, sagte ich, und einen Direktor anstellen, der es für mich verwaltet. Jährlich einmal, in meinem Urlaub, komme ich her und sehe nach dem Rechten. Mit dem Gewinn kann ich viele gute und nützliche Werke tun, wenn ich nicht zuviel an die Kinder der Stadt Irgendwo verschenke. Ganz bestimmt werde ich auch eine besondere Abteilung für Waren aus Sultanien, Kleider, Früchte und andere Dinge aus unserem Basar, einrichten...«
    »Nun, das gefällt mir schon eher«, meinte der Sultan. »Also, wer hat nun einen Plan gemacht?«
    Alle sahen nachdenklich zu Boden — nur Dok schien zu wissen, was zu tun war, und Kim.
    Kim meinte: »Wenn der Polizist Poch gesagt hat, er glaubt dem, der den Brief von Doktor Schlau hat, daß er der richtige Totokatapi ist, dann müssen wir den Brief zurückstehlen und vielleicht einen anderen Brief in seine Tasche stecken, in dem steht, daß er der falsche Totokatapi und ein großer Gauner ist.«
    »Bemerkenswert!« sagte das Kamel. »Dieser Kim beweist immer wieder, daß er in der Schule gut aufpaßt.«
    »Aber wer soll das tun, diesen Brief austauschen?« fragte Pips.
    »Es muß jemand tun, der klein und geschickt ist und nicht gesehen wird«, meinte Kim.
    »Ich weiß schon, wer es
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