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Kölner Kreuzigung

Kölner Kreuzigung

Titel: Kölner Kreuzigung
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Zusammenfassung über Lochner und sein Werk.
    »Das hilft uns nicht wirklich weiter. Du solltest unbedingt herausfinden, wer das Bild in der Zwischenzeit alles besessen hat.«
    »Glaubst du, das hilft uns weiter?«
    »Es macht sich gut im Dossier.« Wütend trat Marius gegen die Wand, die Glastür schepperte, mehrere Studenten dahinter blickten ihn erschrocken an. »Alles O. K. bei dir?«
    »Alles bestens.«
    »Da hat es gerade gescheppert. Ich dachte, du hättest was kaputt gemacht.«
    »Nein, nein, keine Sorge. Sag mir wenigstens, wer das Bild dem Museum vermacht hat. Es dürfte einfacher sein, sich von da aus vorzuarbeiten. Die Dokumentenlage war in den Jahrhunderten davor etwas mager.«
    »Kein Problem, warte!« Marius hörte das Rascheln von Papier durch sein Telefon. »Hier ist es. Das war eine Agnes Hochkirchen, die dem Museum das Bild 1929 vermacht hat.« Marius traute seinen Ohren nicht.
    »Wie war der Name? Hochkirchen?«
    »Hochkirchen«, bestätigte Brock.
    »Heilige Scheiße.«

3
    Kommissarin Paula Wagner und Hauptkommissar Hannes Bergkamp saßen im Büro des verantwortlichen Staatsanwalts Thomas Stein. Stein stand an seinem Fenster im 14. Stock des Justizgebäudes an der Luxemburger Straße und blickte auf das kolossale Panorama der Stadt. Paula Wagner bewunderte den gut geschnittenen, eleganten blauen Anzug des Staatsanwaltes. Ihn selber schätzte sie weniger. In ihren Augen war er ein Aufschneider und Karrierist. Als sie beim Betreten des Büros aus dem Fenster geschaut hatte, hatte sie unwillkürlich die Aussicht hier mit der Aussicht der Wohnung von Christian Alberti und Julia Stolz verglichen. Der Staatsanwalt hatte eine größere Übersicht und den Dom im Blick, was in Köln für jedes Fenster ein gutes Argument war. Sie schaute auf ihren Chef, aber Hannes Bergkamps Gesicht war eine undurchdringliche Maske. Nachdem sie nun mehr als zwei Jahre zusammenarbeiteten, wusste Wagner, dass Bergkamp die Maske nur trug, wenn er etwas verbergen wollte. Das sagte ihr genug. Stein wandte sich von dem Panorama ab und seinen Untergebenen zu. »Wir haben also zwei ermordete Darsteller einer populären Fernsehserie erschossen in ihrem Bett, keinerlei Anhaltspunkte, keine Verdächtigen und spätestens in einer halben Stunde die Presse vor der Tür, der ich irgendetwas erzählen muss.« Bergkamp blieb seiner Maske treu.
    »Wir haben die beiden Leichen erst vor ein paar Stunden gefunden. Insofern ist es nicht überraschend, dass wir noch weitgehend im Dunkeln tappen.«
    Stein ignorierte den Einwand. »Wir brauchen schnelle Ergebnisse. Was haben wir bisher?«
    »Am Vorabend fand in der Wohnung eine größere Feier statt. Wir versuchen, eine Liste aller anwesenden Personen zu bekommen. Falls der Täter einer der Gäste war, wird es schwierig. Denn die Wohnung ist voll mit Spuren. Wenn er nicht dabei ist, können wir wenigstens seine Spuren, DNA oder Fingerabdrücke in diesem Wust isolieren.«
    »Und wenn uns das nicht gelingt?«
    »Dann befragen wir die Nachbarn ein zweites Mal, ob sie irgendetwas Auffälliges bemerkt haben.«
    »Und was erzähle ich der Presse?« Das erste Mal in diesem Gespräch klang Stein verzweifelt. Paula Wagner, die bisher geschwiegen hatte, antwortete, bevor Bergkamp etwas sagen konnte.
    »Geben Sie ein knappes Statement heraus, dass die beiden Schauspieler tot aufgefunden wurden, die Polizei aber aus ermittlungstechnischen Gründen keine näheren Angaben machen könnte.« Stein blickte Wagner an und strich sich nervös durch den gegelten Haarschopf.
    »Glauben Sie vielleicht, dass die sich damit zufrieden geben?«
    »Die haben so viele andere Storys, die sie über das Paar erzählen können, dass sie sich damit erst einmal begnügen werden.«
     
    »Zwei Stunden verschenkt, weil Staatsanwalt Stein Angst vor der Presse hat! Ich dachte, der Mann liebt die Medien?«, entfuhr es Paula Wagner wütend. Stein hatte sie angerufen, als sie gerade angefangen hatten, die Nachbarn im Haus zu befragen. Sie trat das Gaspedal von Hannes Bergkamps Dienstwagen durch, einem nicht mehr ganz neuen bordeauxroten Opel Vectra, um die gelbe Ampel mitzunehmen und unter dem Maritim Hotel hindurch auf die Rheinuferstraße abzubiegen, zurück zum Rheinauhafen, wo die Gerichtsmediziner vermutlich die beiden Leichen inzwischen abtransportiert hatten.
    »Das war rot«, bemerkte Bergkamp, der vergeblich versuchte, Volker Brandt am Telefon zu erreichen. Paula Wagner drückte erneut aufs Gas. Bergkamp klammerte sich an den
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