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Kleine Fische zählen nicht

Kleine Fische zählen nicht

Titel: Kleine Fische zählen nicht
Autoren: A. A. Fair
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Gillett-Geschichte weiß ich überhaupt nichts. Wie, zum Teufel, soll irgend jemand beweisen, daß es ein Mord war? Sie behaupten, Gillett wäre betäubt worden. Der Coroner hat aber festgestellt, daß er einen Herzanfall hatte und eines natürlichen Todes starb. Die Leiche wurde eingeäschert. Mit dem Beweis ist es also Essig.«
    »Oakley hat gelogen. Ich habe Marilyn Chelan keine Blinkzeichen gegeben. Ich habe auch nicht in der Sackgasse geparkt. Der Taxifahrer hat ganz falsche Zeitangaben gemacht.«
    »Vielleicht hat er sich geirrt. Sie haben selbst gesagt, daß noch ein Wagen, der wie der Ihre aussah, dort in der Gegend herumkurvte. Er könnte ihn mit Ihrem verwechselt haben.«
    »Ganz recht, er könnte.«.
    »Und Sie könnten mir was vorflunkern.«
    »Stimmt auch wieder. Knöpfen wir uns also Oakley vor.«
    Sellers seufzte und stand auf. »Einverstanden«, sagte er.
    Er wandte sich an Pauline Garson. »Sie bleiben hier und sprechen mit niemandem, vor allem nicht mit Reportern, falls einer an Ihre Tür klopfen sollte. Rufen Sie auch ja nicht diesen Kerl, diesen Dix, an. Wenn das Telefon läutet, lassen Sie’s läuten, und wenn’s an der Tür klingelt, machen Sie nicht auf. Verlassen Sie nicht Ihre Wohnung, solange ich weg bin. Wenn ich zurückkomme, werde ich zuerst dreimal kurz hintereinander klingeln, dann zweimal und dann noch einmal. Nur bei diesem Signal gehen Sie an die Tür, sonst nicht, verstanden?«
    Sellers setzte sich schwerfällig in Bewegung. »Kommen Sie, halbe Portion.«
    »Brauchen Sie mich noch?« erkundigte sich Bertha. »Ich bin halb verhungert und möchte endlich frühstücken...«
    »Vorläufig müssen Sie hier bleiben. Behalten Sie das Mädchen streng im Auge.«
    »Haben Sie Oakleys Adresse?« fragte ich. »Soviel ich weiß, arbeitet er hauptsächlich nachts.«
    »Natürlich habe ich seine Adresse. Das ist der Haken bei euch Amateuren. Ihr denkt, die Polizei versiebt alles. Jetzt aber ab, damit wir endlich zum Zuge kommen.«
    Unten wartete ein Streifenwagen. Wir stiegen ein und fuhren zu Oakley hinaus.
    Wir landeten in einem heruntergekommenen Wohnbezirk; Oakley hatte ein Zimmer in einem kleinen Apartmenthaus, das von außen ganz manierlich aussah, innen jedoch von abgestandenen Küchengerüchen erfüllt war.
    Sellers klopfte an die Tür.
    Nach einem Moment meldete sich eine verschlafene Stimme: »Was gibt’s?«
    »Polizei. Sergeant Sellers. Machen Sie auf!«
    »Aber, Sergeant«, ließ sich die Stimme vernehmen, »wir haben das Ganze doch schon ein dutzendmal durchgekaut. Ich hab’ Ihnen alles gesagt, was ich weiß.«
    »Los, machen Sie auf!«
    Oakley war nun hellwach. »Hören Sie, Sergeant, Sie kommen mir ziemlich ungelegen. Ich kann Sie nicht hereinlassen. Gehen Sie runter und setzen Sie sich in Ihren Wagen. Ich zieh’ mir was über und bin in zwei Minuten unten.«
    »Aufmachen!«
    Nach einer Weile öffnete sich die Tür. Oakley hatte zerzaustes Haar, schlafverquollene Augen, war nur mit Hemd und Hose bekleidet und barfuß.
    Sellers hockte sich auf die Bettkante. Ich lehnte mich gegen den Schrank.
    »Beschäftigen wir uns mal zur Abwechslung mit der Nacht des Vierten«, begann Sellers. »Wie war das mit der Puppe, die Sie zu einem Motel in Santa Monica beförderten?«
    »Ich?« fragte Oakley mit einer Miene verletzter Unschuld.
    »Ja, Sie.«
    »Kann mich nicht dran erinnern, Sergeant, wenigstens nicht so auf Anhieb. « Oakley sah mich an. »Was will der hier? Will sich wohl bei der Polizei lieb Kind machen, indem er mich anschwärzt, wie?«
    »Ich habe Sie was gefragt«, sagte Sellers. »Haben Sie nun die Puppe ins Skyview Motel gebracht oder nicht?«
    »Da müßte ich erst mal in meinem Fahrtenbuch nachgucken, aber...« Oakley wand sich.
    Sellers bohrte hartnäckig weiter. »Teufel, diese Fahrt können Sie nicht einfach vergessen haben! Also, wie ist’s?«
    »Tja, ich..., ich will’s mal so ausdrücken: Es wäre möglich.«
    »Warum haben Sie mir bisher nichts davon gesagt?«
    »Warum ich nicht — ja, was hat das mit dem Fall zu tun, den Sie da bearbeiten?«
    »Keine Ahnung, aber Sie hätten mir nichts verheimlichen dürfen, was Sie über Jeanette Latty und ihre Mädchen wußten.«
    »Das hab’ ich doch nicht.«
    »Pauline Garson haben Sie beispielsweise nicht erwähnt.«
    »Pauline..., ich kenne keine Pauline... Oder meinen Sie Polly?«
    »Vielleicht. Von einer Polly haben Sie mir jedenfalls nichts gesagt.«
    »Ach, die Polly kenne ich nicht besonders gut. Es gibt eine ganze
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