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Kind des Grals

Kind des Grals

Titel: Kind des Grals
Autoren: Vampira VA
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ihres Vater und hob ihn an. Er war federleicht.
    Als ginge es darum, die Teile einer Gliederpuppe zu richten und zu sortieren, brachte Rahel den Kopf ihres Vaters wieder in die richtige Lage. Genauso verfuhr sie bei ihrer Mutter.
    Dann gab sie beiden den Kuß, der alles fügte.
    Und mit Einbruch der Nacht verließen sie gemeinsam den Ort der Schande .
    ENDE des zweiten Teils

Eine wilde Nacht
    Leserstory von »JaeMa«
    Er war ein Kämpfer. Der stärkste seines Clans. Einsam durch die Nacht streifend. Die Narben an seinem Körper zeugten von den gewonnenen Kämpfen.
    Die Dämmerung war vorübergegangen, und die Nacht setzte ein. Der Mond war eben über dem Horizont aufgestiegen, und der Wolf zollte ihm mit einem lang anhaltenden Heulen Tribut. Er hob witternd die Schnauze und lief leichtfüßig auf die Lichtung. Sein Fell schimmerte in einem fast blauen Licht.
    Zögernd besah er sich die schlafende Gestalt am Boden. Das Mondlicht umtanzte sie zu den Geräuschen der Nacht. Er konnte ihren moschusartigen Duft riechen, der seine Sinne benebelte und ihn hierhergelockt hatte. Es machte ihn regelrecht kirre. Er trat an die Menschenfrau heran, um ihr Aroma noch stärker aufzunehmen. Rotes Haar verdeckte ihr Gesicht, und er vernahm ein leichtes Stöhnen.
    Der Wolf wich ein Stück zurück, in der Annahme, sie würde aufschrecken, wenn sie erwachte. Doch nichts dergleichen geschah. Anmutig erhob sie sich auf einen Arm und sah ihn direkt an. Grüne Augen trafen auf seine azurblauen, und keinerlei Erschrecken stand darin.
    »Hallo, mein Schöner.« Ihre Stimme klang in seinen Ohren wie Sirenengesang, und er lauschte dem Klang nach. Magisch von ihr angezogen, kam er näher und umtänzelte ihre Gestalt. Die bleiche Haut schimmerte im Mondlicht wie Silber, und ihr Haar glühte wie Feuer. Fasziniert beobachtete er, wie sie sich erhob, und bewunderte den Schwung ihres Nackens. Sie schien den Boden nicht zu berühren, als sie auf ihn zukam.
    »Wir sind uns so gleich .« Streichelnd fuhr sie ihm über das Fell -aber etwas hatte sich verändert.
    Vor ihm niederkniend, wechselte sie ihre Gestalt! Allmählich nur war die Veränderung zu bemerken. Ihre Beine zogen sich an und bildeten Pfoten mit scharfen Krallen. Auch die Hände wuchsen zu Läufen aus. Ihre Gestalt krümmte sich, und ihr Gesicht verzog sich zu einer Schnauze. Dichtes Fell mit weißem Schimmer bildete sich über ihrer Haut.
    Sie wurde zu einer Wölfin!
    Die ganze Zeit über sah der Wolf die Veränderung mit einem gewissen Maß an Erstaunen. Jetzt umkreiste sie ihn und stupste ihn mit der Schnauze an. Lockte und verführte ihn zu einem Jahrhunderte alten Spiel. Sprang ein paar Schritte vor und wartete darauf, daß er ihr nachkam.
    Wie an einer Leine geführt, folgte er ihr in den dichten Wald. Sie erprobte ihre Kraft, indem sie vor ihm davon lief. Spürte ihren eigenen Herzschlag und genoß das Spiel ihrer Muskeln. Es war, als würde sie über den Erdboden fliegen. Hörte und roch die Geräusche der Nacht. Er folgte ihr über Stock und Stein. Als sie genug von der wilden Jagd hatten, tollten sie herum, und sie biß ihn immer wieder zärtlich.
    Der See lag nicht weit entfernt. Er hatte ihn immer gemieden, so wie alle anderen Tiere auch. Etwas Geheimnisvolles ging von der seltsam dunklen Wasseroberfläche aus; etwas, das ihn daran hinderte, davon zu trinken. Lieber lief er zu den weiter entfernten Quellen.
    Die Wölfin aber steuerte genau darauf zu, und er verhielt seinen Schritt. Mit einem Knurren versuchte er sie daran zu hindern, weiterzulaufen, aber sie blieb nicht stehen. Im Gegenteil, mit einem leisen Wimmern lockte sie ihn weiter in Richtung des Sees.
    Ihre Versprechen waren so betörend, daß er mit ihr lief. Am Rande des Sees blieb sie stehen und wandte sich um. Blickte ihm in die Augen - und stieg ins Wasser. Dann wartete sie, daß er ihr folgen würde. Unwiderstehlich angezogen, ging auch er in den See.
    Da setzte eine Metamorphose ein - bei beiden. Ihre Tiergestalten wandelten sich in menschliche Körper.
    Er wurde zu einem Mann. Seine Narben hoben sich bleich von seinem gestählten Körper ab. Verblüfft betrachtete er seine Hände und hatte Mühe, auf den noch ungewohnten Füßen zu bleiben. Beide sanken sie auf das Ufer. Sie musterte seinen Leib, streichelte ihn und sah mit einem zufriedenen Seufzer zu ihm auf. Dann zog sie ihn über sich.
    Noch immer etwas unbeholfen, kam ein klagender Laut über seine Lippen. Fragend blickte er sie an, aber nur ein kleines
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