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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra
Autoren: Anne McCaffrey
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Fragen unterbrochen, doch es gab keinen Hinweis darauf, wie diese Informationen vom Justizmonitor aufgenommen und analysiert wurden, denn vor dem Gesetz war dieser Teil ihrer Aussagen für diesen Fall ohne Belang.
    Als Olav wieder zwischen Trag und Lars saß, trat der Gerichtsdiener vor den Bildschirm. Sie sahen, daß sich im Computer einiges tat, doch das Muster der blinken-den Lichter verriet ihnen nichts. Killashandra, die wieder Lars' Hand hielt, fuhr auf, als die Altstimme wieder sprach.
    »Mit Ausnahme der Körperverletzung werden alle Anklagen gegen Lars Dahl fallengelassen.« Killashandra schluckte. »Die kriminellen Absichten lassen sich nicht nachweisen; dennoch verlangt das Gesetz, daß diese Straftat geahndet wird. Lars Dahl, Sie werden zur Verbüßung Ihrer Strafe dem Gewahrsam der FSP-Justiz überstellt.
    Außerdem sollen Sie als Zeuge für die Anklage wegen unterbewußter Manipulation gegen die Ältesten von Optheria zur Verfügung stehen. Olav Dahl, Sie werden bei diesen Ermittlungen, die durch Ihren Einsatz eingeleitet wurden, Hilfe leisten. Trag Morfane, Killashandra Ree, haben Sie zu Ihren bisherigen Aussagen noch etwas hinzu-zufügen, was die unterbewußte Manipulation durch die Ältesten von Optheria angeht?«
    Nachdem sie ohnehin schon völlig aufrichtig gewesen waren, konnte keiner der beiden noch etwas hinzufügen.
    Und Killashandra verstand nicht ganz, was mit Gewahrsam und Verbüßung der Strafe gemeint war.
    »Damit ist die Sitzung der Großen Strafkammer im Sektor Regulus der Föderation geschlossen.« Das tradi-tionelle Klopfen eines Holzhammers auf einem Schreibtisch beendete die Sitzung.
    Völlig benommen von den juristischen Formulierungen, wandte Killashandra sich an Lars und seinen Vater.
    »Bist du jetzt frei, oder was sollte das heißen?« fragte sie ihn.
    »Ich bin nicht ganz sicher«, sagte Lars mit einem nervösen Lachen. »Aber es kann nicht viel daraus werden.
    Alles andere wurde ja niedergeschlagen, oder?« Er blickt zu Olav und wurde ernst, als er das düstere Gesicht seines Vaters sah.
    »Er wird in Haft gehalten«, erklärte der Gerichtsdiener freundlich und nahm Lars am Arm. »Ich interpretie-re das Urteil so, daß der Gerichtshof alle Anklagen au-
    ßer der wegen Lars Dahls körperlichem Angriff auf Sie während Ihrer Entführung niedergeschlagen hat. Derartige Disziplinarstrafen sind immer recht kurz. Für die zweite Anklage, die der unterbewußten Konditionierung durch die optherianische Regierung, braucht der Gerichtshof noch etwas Zeit für die Ermittlung. Wenn sich diese Anklage als gerechtfertigt erweist, ist es möglieh, daß die disziplinarischen Maßnahmen gegen Lars Dahl aufgehoben werden. Ich kann Ihnen einen Ausdruck der ganzen Gerichtsverhandlung geben, wenn Sie wollen.« Als Lars Dahl verblüfft nickte, fuhr er fort:
    »Dann werde ich das Programm anweisen, sie in Ihr Quartier zu senden. Wenn die Herren mir bitte folgen wollen?«
    Hinter der Sitzgruppe öffnete sich ein Teil der Wand, und Funadormi winkte Lars und seinen Vater heran.
    »Mitkommen?« rief Lars und versuchte, sich aus dem Griff des Gerichtsdieners zu winden.
    Der Schreck und die Überraschung lähmten Killashandra für einen Augenblick, und bevor sie Lars folgen konnte, hatte der Gerichtsdiener, der ihren Geliebten festhielt, schon fast die Tür erreicht.
    »Wartet! Warten Sie doch!« rief sie und stolperte in ihrer Eile über die Stühle.
    »Sie sind entlassen. Das Urteil wurde gesprochen! Das Bodenfahrzeug, das Sie zu Ihrer Unterkunft bringt, steht bereit.«
    »Aber — Lars!« Killashandras Protestschrei hallte dem breiten Rücken des Gerichtsdieners hinterher, der durch die Tür verschwand. Lars war schon nicht mehr zu sehen.
    Olav eilte hinterher, und auch er protestierte. »Lars Dahl!«
    schrie sie, voller Angst über diesen unerwarteten Ausgang.
    Die Tür schloß sich mit einem Knall, als Killashandra sie fast erreicht hatte.
    »Von wegen Gerechtigkeit!« kreischte sie und schlug ohnmächtig vor die Wand. »Was ist das für eine Gerechtigkeit? Lars Dahl! Konnten sie uns nicht einmal Zeit lassen, uns zu verabschieden? Soll das Gerechtigkeit sein?«
    Sie fuhr zu Trag herum, der sie zu beruhigen versuchte.
    »Du mit deinen idiotensicheren Formulierungen! Jetzt haben sie ihn doch verurteilt. Ich will wissen, warum und was diese Disziplinarmaßnahmen für einen Mann bedeuten, der sich für einen ganzen armseligen elenden Planeten in die Schußlinie begeben hat.«
    »Killashandra Ree«,
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